Eisen und Stahl Pressemitteilung Stahl
17/03/2019

Verhandlungsergebnis Stahltarifrunde

Beschäftigte erhalten deutlich mehr Geld – 3,7 Prozent und eine zusätzliche tarifliche Vergütung in Höhe von 1000 Euro – Diese Vergütung kann in freie Tage umgewandelt werden

 

Die Tarifvertragsparteien in der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie haben nach 16 Stunden Verhandlung in der Nacht von Samstag auf Sonntag ein Verhandlungsergebnis erzielt. Demnach steigen die Entgelte für die rund 72.000 Beschäftigten ab März 2019 um 3,7 Prozent, für die Monate Januar und Februar gibt es insgesamt 100 Euro Einmalzahlung. Auszubildende erhalten in zwei Stufen je nach Ausbildungsjahr eine Erhöhung der Auszubildendenvergütung von 88 Euro bis 188 Euro.

Ab 2020 erhalten alle Beschäftigten eine zusätzliche tarifliche Vergütung in Höhe von 1.000 Euro, die jeweils zum 31. Juli ausgezahlt wird. Diese ist dauerhaft und tarifdynamisch.

 

Die Beschäftigten können diese Vergütung in freie Tage umwandeln. Es sind bis zu 5 freie Tage möglich. Die tatsächliche Anzahl der umwandelbaren freien Tage bestimmt sich nach der Gesamtmenge der Anträge in einem Betrieb. Bei vielen Anträgen reduzieren sich die freien Tage für den Einzelnen. Können nicht alle gewünschten freien Tage realisiert werden, werden diese ausgezahlt.

Die Tarifverträge zur Altersteilzeit, zur Beschäftigungssicherung und über den Einsatz von Werkverträgen werden verlängert. Zudem wurde eine Verhandlungsverpflichtung für eine tarifliche Regelung für Dual Studierenden erreicht.

Der Tarifvertrag läuft bis zum 28. Februar 2021.

 

Knut Giesler, Verhandlungsführer und IG Metall-Bezirksleiter NRW: "Wir haben in den letzten drei Monaten und auch in den letzten 16 Stunden hart miteinander gerungen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Wir haben eine ordentliche Entgelterhöhung erreicht. Gerade die unteren Entgeltgruppen profitieren besonders von den 1.000 Euro zusätzlicher tariflicher Vergütung. Damit hat der Tarifvertrag eine starke soziale Komponente.“

Mit den Regelungen für mehr freie Tage in der Stahlbranche setzt die IG Metall ihre arbeitszeitpolitische Offensive fort. „Nach dem Abschluss in der Metall- und Elektroindustrie ist uns in einer weiteren großen Branche ein Durchbruch für mehr Arbeitszeitsouveränität gelungen. Damit tragen wir dem Wunsch der Beschäftigten nach mehr Selbstbestimmung, Entlastung und mehr Freiräumen für das Private Rechnung."

Giesler zeigte sich auch mit den gefundenen Ergebnissen für Auszubildende und Dual Studierende zufrieden: „Die Erhöhung der Ausbildungsvergütung ist deutlich überproportional. Das kommt den jungen Leuten genauso zu Gute wie den Stahlunternehmen im Wettbewerb um die Fachkräfte der Zukunft.“ Das gelte auch für die Verhandlungsverpflichtung zu tariflichen Regelungen für Dual Studierende, so Giesler.

 

Möglich wurde der Kompromiss durch den enormen Druck der Beschäftigten. In Warnstreiks hatten rund 26.000 Stahlarbeiter die Forderungen der IG Metall unterstützt. "Dafür möchte ich allen herzlich danken. Ohne diesen großen Rückhalt hätten wir dieses große Tarifpaket nicht schnüren können“, so Giesler.

 

Mike Schürg

 

IG Metall Bezirksleitung NRW

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