Aktuelles Textil & Bekleidung
04/02/2019

Zu mehr als einem Warnstreik bereit

  • Textiler fordern besseres Tarifangebot / 6 Fotos: Norbert Hüsson

Die IG Metall setzte ihre Warnstreiks in der Textilindustrie heute in Kempen am Niederrhein fort. Bei Dimension Polyant standen die Maschinen still.

Das Familienunternehmen im kleinen Kempener Stadtteil St. Hubert nennt sich selbstbewusst „weltgrößter Hersteller von Segeltuchen“. Rund 40 Beschäftigten waren heute ihre Interessen wichtiger als die des Arbeitgebers – sie legten für eine Stunde die Arbeit nieder und versammelten sich vor der Firma. 

Dort erwarteten sie bereits Beschäftigte der IG Metall-Geschäftsstelle Krefeld und verteilten wärmende Mützen und Schals. Rote Trillerpfeifen gab’s obendrein; damit auch die Geschäftsführung im Haus die Protestdemo wahrnimmt. 

„Noch immer liegt kein vernünftiges Tarifangebot vor“, kritisierte IG Metall-Sekretär Dirk Lanzendörfer. Statt wie gefordert 5,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt für zwölf Monate bieten die Arbeitgeber nur zwei Mal 1,7 Prozent für 28 Monate (im September 2019 und 2020). 

„Bei der dritten Tarifverhandlung am 12. Februar in Bielefeld erwarten wir deutlich mehr“, rief Lanzendörfer. Denn unterm Strich ist das Arbeitgeberangebot geringer als die Inflationsrate, bedeutet also Reallohnverlust. Das will die Belegschaft von Dimension Polyant nicht hinnehmen. Man sei nicht nur zu einem Warnstreik bereit, sagte der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Ludger Schoenmackers, „wir sind auch bereit, einen Schritt weiterzugehen“. 

Die vier Metallerinnen und Metaller aus Krefeld hatten nicht nur Mützen, Schals und Fahnen mitgebracht. Nach der Kundgebung gab’s frische Brötchen und gegrillte „Köfte“, sprich türkische Frikadellen. 

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