Aktuelles Metall & Elektro
17/11/2017

Arbeitgeber wollen 40-Stunden-Woche

  • Kundgebung vor Beginn der ersten Tarifverhandlung / Fotos (9): Thomas Range
  • Ulrike Kletezka von der IG Metall Dortmund: "Ich freue mich kaputt."
  • BVB-Fan Kletezka schenkt Schalke-Fan Knut Giesler ein schwarz-gelbes Trikot.
  • Sänger Heiko Fänger
  • Auf dem Weg zur Tarifverhandlung
  • Die beiden Verhandlungsführer Arndt Kirchhoff (Metallarbeitgeber) und Knut Giesler (IG Metall): Zwei Schalker begrüßen sich.
  • Arbeitgeber-Chef mit IG Metall-Slogan "Meine Arbeit, meine Zeit"

Längere Arbeitszeiten statt kürzere! Beim Auftakt der Metalltarifrunde in Dortmund stellten die Arbeitgeber die 35-Stunden-Woche in Frage.

"Ich freu mich kaputt", ruft Ulrike Kletzeka am Donnerstagnachmittag, 16. November, von der Bühne den Kundgebungsteilnehmern zu. Die 2. Bevollmächtigte der IG Metall Dortmund meint die 700 Metallerinnen und Metaller vor sich, die aus acht IG Metall-Geschäftsstellen zum BVB-Stadion gekommen sind: aus Recklinghausen, Bochum-Herne, Gelsenkirchen, Dortmund, Hagen, Hamm-Lippstadt, Paderborn und Siegen. Kletezka ist BVB-Fan; sie schenkt dem IG Metall-Verhandlungsführer und bekennenden Schalke-Fan Knut Giesler ein gelb-schwarzes Trikot mit der Aufschrift "Knut" und der Rückennummer 1. "Warum geht ein Schalker nach Dortmund", fragt Giesler sich laut. "Dafür kann es nur einen Grund geben: Letztlich zählt unsere gemeinsame Solidarität!"

Im Stadion beginnt wenige Minuten später die Verhandlung. Dass die Wirtschaftslage hervorragend ist, ist zwischen den Tarifparteien unstrittig. Von Arbeitgeberseite heißt es: "Die Daten sind wie sie sind." Die Wirtschaft wächst 2017 zum achten Mal in Folge! Erst kurz vor Ende der Verhandlung verschärft sich der Ton: Die Arbeitgeber fordern mehr statt weniger Arbeitszeit: Die Begrenzung der 40 Wochenstunden auf 18 Prozent der Belegschaft müsse fällen, Sogenannte Flexibilisierungshemmnisse wie Zuschläge müssten beseitigt werden. Ruhezeiten sollten gekürzt und Höchstarbeitszeiten ausgeweitet werden. 

Die Arbeitgeber gehen "mit der Kettensäge durch den Tarifvertrag" empört sich Andreas Papke, Betriebsratsvorsitzender von Eaton Germany in Lohmar. Die Ansage der Arbeitgeber sei "ein Weckruf". 

Pressemitteilung

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