
STAHL- UND EISENINDUSTRIE
Die IG Metall Nordrhein-Westfalen führt die Flächentarifverhandlungen für die Stahl- und Eisenindustrie in Nordrhein-Westfalen, Bremen und Niedersachsen. Die Tarifverträge in der Eisen- und Stahlindustrie gelten für rund 68.000 Beschäftigte.
Tarifrunde 2023
Weitere detaillierte Informationen auf www.tarifrunde-stahl.de
Tarifrunde 2023
800 Stahlarbeiter bei Warnstreik in Duisburg - Weiterer Verhandlungstermin vereinbart
Heute haben sich in Duisburg 800 Beschäftigte der HKM, von Salzgitter Mannesmann Forschung, Baosteel Tailored Blanks und Thyssenkrupp Steel Süd an der Kundgebung der IG Metall beteiligt.
Am Dienstag, 5. Dezember 2023, werden die Warnstreiks in Duisburg und Mülheim fortgeführt:
Duisburg: Start Demozug um 10:30 Uhr ab Tor 4, thyssenkrupp Steel – Tor 4, am Willy – Brandt – Ring, 47166 Duisburg. Start Demozug der Azubis um 10:30 Uhr ab Tor Bildung, tkSE-Bildungszentrum, Franz- Lenze-Straße, 47166 Duisburg, Kundgebung 11:00 Uhr, thyssenkrupp Steel Europe AG - Tor 1 Kaiser – Wilhelm – Str. 100, 47166 Duisburg. Redner: Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall NRW und Verhandlungsführer. Ansprechpartner vor Ort: Kaus, Karsten 0170 274 46 93.
Mülheim: Warnstreik bei Europipe und Salzgitter Mannesmann Grobblech, 10:15 - 12:45 Uhr klassischer Warnstreik, Beschäftigte versammeln sich nach kurzem Demozug vor der Kaue zur Kundgebung, Sandstr. 140, 45473 Mülheim Ansprechpartner: Jörg Schlüter 0160 5330281, Dirk Horstkamp 0160 5330211.
Für diese Woche wurde ein weiterer Verhandlungstermin mit den Arbeitgebern vereinbart. Die Verhandlung findet am Donnerstag, 7. Dezember 2023, 16.00 Uhr in der Bezirksleitung der IG Metall NRW, Roßstraße 94 in Düsseldorf, statt.
Tarifrunde 2023
1.655 Beschäftigte beteiligen sich am Warnstreikauftakt in der Stahlindustrie
Am Freitag, den 01. Dezember 2023 haben sich insgesamt 1.655 Beschäftigte aus 15 Betrieben an Aktionen und Warnstreiks der Stahlindustrie beteiligt.
Die größte Aktion fand um Mitternacht bei der Salzgitter AG in Salzgitter statt, wo rund 400 Beschäftigte zu einer Nachtaktion das Ende der Friedenspflicht eingeläutet haben. Dort sagte Hans-Jürgen Urban, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall: „Die Arbeitgeber wollen es noch nicht verstehen: Sie müssen jetzt mit Geld und Zeit in ihre Zukunft investieren. Wer Fachkräfte will, muss sie anständig bezahlen, sonst wandern sie ab. Höhere Entgelte sind nicht nur eine dringende Antwort auf die Inflation, sondern auch eine Investition in die Beschäftigten. Höhere Entgelte sind für die Unternehmen günstig: 8,5 Prozent mehr für die Beschäftigten bedeuten nur 0,8 Prozent höhere Gesamtkosten.
Wer Fachkräfte halten will, der darf die Menschen nicht kaputt machen. Gesund bis zur Rente, muss die Devise lauten. Wer in Schicht im Stahlwerk schuftet, braucht ausreichend Erholung. Drei Stunden weniger Arbeitszeit sind geboten, auch mit Blick auf den Umbau zu grünem Stahl: Wir wollen, dass auch mit weniger Arbeit eines Tages alle Beschäftigten eine Zukunft in den Stahlwerken haben. Stunden statt Stellen und Geld kürzen, muss es deshalb heißen.“
Weitere Aktionen fanden in der Nacht in Duisburg, Bremen, Finnentrop und Georgsmarienhütte statt. Am frühen Morgen und Vormittag kamen Beschäftigte von ArcelorMittal in Bottrop, von DEW in Hagen, von thyssenkrupp Electrical Steel in Gelsenkirchen und von Outokumpu Nirosta in Krefeld zu Warnstreiks zusammen.
Am Montag, 04.12.2023 treffen sich die Beschäftigten von HKM, tkSE Hüttenheim, Baosteel und SZMF im Duisburger Süden zu einem Warnstreik:
08.30 Uhr, Warnstreikstart am TOR 1, Ecke Schulz-Knaudt-Straße und Ehinger Straße, 09:30 Uhr Beginn der Kundgebung. Ansprechpartner: Karsten Kaus 0170-2744693, Ünsal Baser 0151-54007199
Tarifrunde 2023
Erste Warnstreiks nach Ende der Friedenspflicht in der Tarifrunde der Eisen- und Stahlindustrie
In der Nacht von Donnerstag, 30. November, auf Freitag, 01. Dezember, läuten die Beschäftigten der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie die heiße Phase der Tarifrunde ein.
Die IG Metall fordert für die Beschäftigten der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie eine Erhöhung der Monatsentgelte um 8,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie eine 32-Stunden-Woche bei vollen Lohnausgleich. Darüber hinaus sollen die Tarifverträge zur Altersteilzeit, über den Einsatz von Werkverträgen und zur Beschäftigungssicherung verlängert werden. Die Arbeitgeber hatten in der ersten Verhandlung eine Entgelterhöhung von 3,1 Prozent für 15 Monate angeboten. Zum Thema Arbeitszeit gab es bis jetzt in den Verhandlungen von Seiten der Arbeitgeber nur Ablehnung.
Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall NRW und Verhandlungsführer: „Die Beschäftigten erwarten völlig zu Recht einen Ausgleich für die rasant gestiegenen Lebenshaltungskosten und eine deutliche und dauerhafte Erhöhung der Einkommen. Das Angebot spiegelt die ungewöhnliche Belastung der Beschäftigten durch die hohe Inflation nicht angemessen wider und ist völlig unzureichend. Zum Thema Arbeitszeit kam bis jetzt nichts. Das ist inakzeptabel. Denn sie bietet Beschäftigungssicherheit für die Zukunft. Dieser Verantwortung müssen sich die Arbeitgeber jetzt stellen. Die Arbeitgeber stehen in der Pflicht, zur nächsten Verhandlungsrunde nachzubessern und ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen. Dafür machen wir jetzt Druck.“
Nachtaktionen vom 30. November 2023 auf den 01. Dezember 2023:
Duisburg, mit einer Aktion auf der Duisburger Landmarke Tiger & Turtle „läuten“ Gewerkschafter der Duisburger Stahlbetriebe, unter Beteiligung von Delegationen umliegender IG Metall – Geschäftsstellen, symbolisch das Ende der Friedenspflicht ein. Die Aktion findet ab 19:30 Uhr statt und startet mit einem Fackelmarsch von der Hüttenschenke der Hüttenwerke Krupp Mannesmann, über die Ehinger Straße hoch zur Aussichtsplattform am Tiger & Turtle. Ansprechpartner vor Ort: Karsten Kaus 0170 274 46 93, Ünsal Baser 0151-54007199
Salzgitter, Nachtaktion: 00:00 Uhr Ende der Friedenspflicht, Aufruf zum Mitternachts-Warnstreik in der stahlglutroten Nacht, Demonstrationszug über die Hochstraße zum Werkstor 1, ca. 00:30 Uhr Kundgebung mit zahlreichen Lichteffekten am Tor 1 der Salzgitter AG, Redner: Hans-Jürgen Urban (geschäftsführendes Vorstandsmitglied IG Metall) Ort: Tor 1 der Salzgitter AG, Eisenhüttenstraße 99, 38239 Salzgitter. Ansprechpartner vor Ort: Matthias Wilhelm 0160 5330188
Georgsmarienhütte, Warnstreik/Kundgebung: 0:01 Uhr Sammeln vorm Tor 4, Neue Hüttenstr, 49124 Georgsmarienhütte. Ansprechpartner vor Ort: Stephan Soldanski, 0160-5330248
Finnentrop, Nachtaktion 0:00 Uhr, Kundgebung bei thyssenkrupp Steel, Bamenohler Str. 211, 57413 Finnentrop. Ansprechpartner vor Ort: André Arenz - 0170 - 33 33 323
Warnstreiks am 01. Dezember 2023
Bottrop, 05:00 Uhr, ArcelorMittal, Bottrop, Prosperstr. 350, 46238 Bottrop, vor dem Hauptor/Parkplatz, Ansprechpartner vor Ort: Rainer Matz 0160/5330164
Hagen, 7:00 - 8:30 Uhr Kundgebung/ Auftakt Stahltarifrunde vor dem Pförtnerhaus DEW Hagen, Schwanenstr. 8, 58089 Hagen, Ansprechpartner: Jens Mütze, 0170-5816199
Gelsenkirchen, 10:30 Uhr: Sammeln vor dem Werkstor tkES auf der Kurt-Schumacher-Str. 95 in 45881 Gelsenkirchen, Demozug ab 10:45 Uhr Richtung City und dann wieder zurück zur Kundgebung vor tkES, Ansprechpartner vor Ort: Ralf Goller 0160 5330167
Tarifrunde 2023
Tarifverhandlungen in der nordwestdeutschen Stahlindustrie treten auf der Stelle
Die zweite Tarifverhandlung für die rund 68.000 Beschäftigten der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie endete heute in Düsseldorf nach gut drei Stunden ohne Ergebnis. Die Arbeitgeber hatten in der ersten Verhandlung vor zehn Tagen eine Entgelterhöhung von 3,1 Prozent für 15 Monate angeboten. Die IG Metall hat dieses Angebot als völlig unzureichend zurückgewiesen.
Knut Giesler, IG Metall Bezirksleiter NRW und Verhandlungsführer: „Die Arbeitgeber sahen sich heute nicht in der Lage, ihr Entgeltangebot aus der ersten Verhandlung zu verbessern. Zum Thema Arbeitszeitverkürzung gab es auch nichts. Vor diesem Hintergrund empfiehlt die Verhandlungskommission der Tarifkommission, die morgen tagt, Warnstreiks ab Anfang Dezember zu beschließen.“
Der Gewerkschafter wies ein weiteres Mal auf die großen Herausforderungen hin, vor der die Stahlbranche mit Blick auf die Transformation steht. Diese hätten sich durch die aktuelle haushaltspolitisch unsichere Lage in Berlin verschärft. „Die Ängste und Sorgen bei den Beschäftigten in der Stahlindustrie wachsen. Wir als Tarifpartner sind gefordert, den Menschen in unsicheren Zeiten schnell Sicherheit zu geben. Darum wird die IG Metall eine Ausweichbewegung der Arbeitgeber bei der Frage der Arbeitszeitverkürzung nicht akzeptieren. Denn sie bietet Beschäftigungssicherheit für die Zukunft. Dieser Verantwortung müssen sich die Arbeitgeber jetzt stellen“, so Giesler.
Der Verhandlungsführer der IG Metall zeigte sich enttäuscht, dass die Arbeitgeber dem Vorschlag für einen weiteren Verhandlungstermin vor dem 11. Dezember nicht zugestimmt haben. „Sie lassen unnötig Zeit verstreichen. In Zeiten der Unsicherheit haben wir aber keine Zeit zu verlieren.“
Die IG Metall fordert für die Beschäftigten der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie eine Erhöhung der Monatsentgelte um 8,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie eine 32-Stunden-Woche bei vollen Lohnausgleich. Darüber hinaus sollen die Tarifverträge zur Altersteilzeit, über den Einsatz von Werkverträgen und zur Beschäftigungssicherung verlängert werden.
Weiterer Zeitplan:
30. November 2023: Ende der Friedenspflicht
11. Dezember 2023: 3. Verhandlung
Tarifrunde 2023

Erste Verhandlung in der Tarifrunde Stahl: Die technische Transformation braucht eine soziale Gestaltung
Zu Beginn der Tarifrunde für die Beschäftigten der nordwestdeutschen und ostdeutschen Eisen- und Stahlindustrie hat die IG Metall ihre Forderung nach einer Entgelterhöhung von 8,5 Prozent und einer Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 32 Stunden bei vollen Lohnausgleich begründet. Mit Blick auf die Entgeltforderung wiesen die beiden Verhandlungsführer Knut Giesler (Nordwestdeutsche Stahlindustrie) und Dirk Schulze (Ostdeutsche Stahlindustrie) darauf hin, dass die hohe Inflation vielen Beschäftigten in den letzten eineinhalb Jahren ein großes Loch in den Geldbeutel gefressen habe und die Menschen auch heute noch belaste. Die IG Metall habe in der Corona-Zeit und auch nach Beginn des Krieges in der Ukraine verantwortungsvolle Tarifpolitik betrieben. Nun sei es an der Zeit, dass die Arbeitgeber Verantwortung zeigen. Das bedeute vor allem soziale Sicherheit und damit mehr Geld für die Beschäftigten.
Vor diesem Hintergrund haben die beiden Verhandlungsführer das Angebot von 3,1 Prozent für 15 Monate als völlig unzureichend zurückgewiesen.
Auch mit Blick auf die Arbeitszeitverkürzung wies Giesler darauf hin, dass die Arbeitgeber sich nicht aus ihrer sozialen Verantwortung stehlen könnten: „Die technische Transformation zu grünem Stahl wird in einigen Jahren zum Druck auf Beschäftigung führen. Denn nach der Umstellung auf die Direktreduktionsanlagen werden für die Stahlproduktion weniger Menschen benötigt werden. Darum braucht die technische Transformation eine soziale Gestaltung. Hier spielt die Arbeitszeitverkürzung mit vollem Entgeltausgleich eine herausragende Rolle. Sie sichert Beschäftigung und Entgelt.“
Dirk Schulze erklärte: „Die Stahlarbeiter*innen erwarten völlig zu Recht einen Ausgleich für die rasant gestiegenen Lebenshaltungskosten und eine deutliche und dauerhafte Erhöhung der Einkommen. Das erste Angebot spiegelt die ungewöhnliche Belastung der Beschäftigten durch die hohe Inflation nicht angemessen wider. Die Arbeitgeber stehen in der Pflicht, zur zweiten Verhandlungsrunde nachzubessern und ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen. Dazu muss auch eine Absenkung der Arbeitszeiten gehören.“
Die beiden Verhandlungsführer zeigten sich verärgert, dass die Stahlarbeitgeber die Arbeitszeitverkürzung mit Verweis auf den Fachkräfteengpass zurückgewiesen haben. Giesler: „Die Unternehmen haben sich die aktuelle Situation selbst eingebrockt. Sie haben in den letzten 3 Jahren bundesweit 7.000 Stellen abgebaut. Wer bei den ersten dunklen Wolken am Konjunkturhimmel so handelt und jetzt über fehlendes Personal klagt, handelt verantwortungslos.“
Schulze zeigte sich überzeugt, dass bei der Suche nach Fachkräften die Arbeitszeitverkürzung helfe. „Eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Privatem hat gerade für junge Menschen eine sehr große Bedeutung. Kürzere Arbeitszeiten sind daher ein Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Branchen, wenn es um die Akquise neuer Mitarbeiter geht“, so Schulze. Zudem führe Arbeitszeitverkürzung zu weniger Krankheitsausfällen und einer erwiesenermaßen höheren Produktivität.
Weitere Zeitleiste:
23.11.23: Zweite Verhandlung
30.11.23: Ende der Friedenspflicht
Tarifrunde 2023
Gemeinsame erste Tarifverhandlung für die Beschäftigten der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie und ostdeutschen Stahlindustrie
Sehr geehrte Damen und Herren,
die 1. Tarifverhandlung für die rund 68.000 Beschäftigten der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie sowie die 8.000 Beschäftigten der ostdeutschen Stahlindustrie findet am 13. November 2023 in Düsseldorf statt. Die IG Metall fordert 8,5 Prozent mehr Geld für 12 Monate sowie eine Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 32 Stunden mit vollem Lohnausgleich. Darüber hinaus sollen die Tarifverträge zur Altersteilzeit, über den Einsatz von Werkverträgen und zur Beschäftigungssicherung verlängert werden.
Die 1. Tarifverhandlung beginnt
am 13. November 2023
um 15.00 Uhr
im Maritim Hotel Düsseldorf, Maritim-Platz 1, 40474 Düsseldorf.
Vor Ort stehen Ihnen Knut Giesler (Bezirksleiter IG Metall NRW, Verhandlungsführer der IG Metall für die nordwestdeutsche Stahlindustrie) und Dirk Schulze (Bezirksleiter IG Metall Berlin-Brandenburg- Sachsen, Verhandlungsführer der IG Metall für die ostdeutsche Stahlindustrie) für O-Töne zur Verfügung.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme. Anmeldungen bitten wir unter: stefanie.baukes(at)igmetall(dot)de vorzunehmen. Ansprechpartner vor Ort: Mike Schürg (0170 3333 731)
Tarifrunde 2022
Flächentarifvertrag für dual Studierende erreicht
Die Tarifkommission der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie hat heute einstimmig dem Verhandlungsergebnis über einen Tarifvertrag dual Studierende (TV DS) zugestimmt. IG Metall und der Arbeitgeberverband Stahl hatten sich im Rahmen der letzten Entgelttarifrunde darauf verständigt, diesen Tarifvertrag bis zum Herbst zu verhandeln.
Der TV DS regelt, dass sämtliche Tarifverträge der Stahlindustrie, wie zum Beispiel die Arbeitszeitregelungen, Sonderzahlungen oder Urlausansprüche auch für dual Studienende gelten. Außerdem gibt es für die ausbildungsintegrierten und praxisintegrierten dual Studierenden nun eine einheitliche Vergütung. Beide erhalten in Zukunft die gleiche Vergütung wie Auszubildende. Ab dem 5. Semester erhalten die praxisintegrierten dual Studierenden bis zum Ende ihres Studiums die Vergütung der Auszubildenden im 4. Ausbildungsjahr. Zudem regelt der Tarifvertrag unter anderem die volle Übernahme der Studien- und Ausbildungskosten durch den Arbeitgeber, die bezahlte Freistellung für bis zu 10 Lern- und Prüfungstage pro Semester und den Anspruch auf ein unbefristetes Übernahmeangebot im Anschluss an das Studium.
Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall NRW und Verhandlungsführer: „Dieser Tarifvertrag schafft endlich einheitliche Regelungen und verlässliche Qualitätsstandards für dual Studierende in der Eisen- und Stahlindustrie. Damit bietet er Sicherheit und Perspektive für junge Menschen, wo der Gesetzgeber bis heute Lücken gelassen hat. Das erhöht auch die Attraktivität der Stahlindustrie beim Kampf um die Fach- und Führungskräfte von morgen.“
Tarifrunde 2022
6,5 Prozent mehr Entgelt in der Stahlindustrie
Nach 9 Stunden Verhandlung in der Tarifrunde der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie wurde in der Nacht ein Verhandlungsergebnis erzielt. Demnach steigen die Entgelte und Ausbildungsvergütungen ab dem 01. August 2022 um 6,5 Prozent. Für die Monate Juni und Juli 2022 wurde eine Zahlung von insgesamt 500 Euro vereinbart. Die Auszubildenden erhalten 200 Euro. Die Laufzeit des Tarifvertrages beträgt 18 Monate und endet am 30. November 2023.
Zudem wurde die Verlängerung der Tarifverträge über Altersteilzeit, zur Beschäftigungssicherung sowie über den Einsatz von Werkverträgen beschlossen. Bis 31.07.2022 soll ein Tarifvertrag über Dual Studierende vorgelegt werden.
Knut Giesler, IG Metall Bezirksleiter NRW und Verhandlungsführer: „In Zeiten einer hohen Inflation ist uns ein Verhandlungsergebnis gelungen, das den Beschäftigten sofort ein deutliches Plus von 6,5 Prozent ins Portemonnaie bringt. Das ist die höchste prozentuale Erhöhung in der Stahlindustrie seit 30 Jahren. Die unteren Entgeltgruppen sowie die Auszubildenden profitieren zudem von den 500 Euro beziehungsweise 200 Euro überdurchschnittlich. Mit diesem Ergebnis erhalten die Beschäftigten ihren berechtigten Anteil an der momentan sehr guten wirtschaftlichen Situation der Branche. “
Tarifrunde 2022
11.415 Stahlarbeiter im gesamten Tarifgebiet im Warnstreik
Einen Tag vor Beginn der vierten Verhandlungsrunde in der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie haben die Beschäftigten im gesamten Tarifgebiet den Druck auf die Arbeitgeber erhöht. Zur größten Kundgebung kamen in Salzgitter 3.500 Beschäftigte. Dort sagte Knut Giesler, Verhandlungsführer der IG Metall: „Das bisherige Angebot der Arbeitgeber entspricht den Erwartungen der Beschäftigten in keiner Weise. Das haben die insgesamt 11.415 Warnstreikenden heute noch einmal deutlich gemacht. Darum müssen die Arbeitgeber morgen ihrer sozialen Verantwortung gerecht werden und eine ordentliche prozentuale Erhöhung der Entgelte anbieten. Es ist ihre letzte Chance, um ein Scheitern der Verhandlung und eine Urabstimmung im Stahl zu verhindern.“
In Duisburg sind 2.170 Beschäftigte dem Warnstreikaufruf der IG Metall gefolgt. Dort sprach Jürgen Kerner, Hauptkassierer der IG Metall, zu den streikenden Stahlarbeiterinnen und Stahlarbeitern: „Der Stahlbranche geht es so gut wie schon lange nicht mehr. Die Unternehmen fahren glänzende Gewinne ein. Es ist an der Zeit, dass diejenigen, die diese Gewinne mit ihrer Arbeit ermöglicht haben, fair am Erfolg der Unternehmen beteiligt werden: die Beschäftigten der Eisen- und Stahlindustrie. Dies ist auch deshalb dringend nötig, weil ihnen aufgrund der steigenden Preise immer weniger im Geldbeutel bleibt. Wir erwarten daher, dass die Arbeitgeber endlich ein Angebot vorlegen, das diesen Namen verdient. Wenn die Arbeitgeber sich jetzt nicht bewegen und ihr Angebot substanziell nachbessern, wird es richtig ungemütlich für sie.“
Weitere Warnstreiks und Kundgebungen gab es in Bremen (1.000 Teilnehmende), Dillenburg (300 Teilnehmende) Hagen (250 Teilnehmende), Mülheim an der Ruhr (1.000 Teilnehmende), Bochum (800 Teilnehmende), Georgsmarienhütte (450 Teilnehmende), Peine (300 Teilnehmende) Bottrop (125 Teilnehmende), Krefeld (500 Teilnehmende) Finnentrop (120 Teilnehmenden) und Siegen (700 Teilnehmende). Damit liegt die Gesamtzahl der Beschäftigten, die sich in den letzten zwei Wochen an Warnstreiks beteiligt haben bei rund 28.000.
Die vierte Tarifverhandlung für die rund 68.000 Beschäftigten der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie findet am Dienstag, 14. Juni 2022, 16 Uhr im Hilton Hotel, Georg-Glock-Str. 20, Düsseldorf, statt.
Die IG Metall fordert 8,2 Prozent mehr Geld für 12 Monate. Darüber hinaus sollen die Tarifverträge zur Altersteilzeit, über den Einsatz von Werkverträgen und zur Beschäftigungssicherung verlängert werden. Die Arbeitgeber hatten in der dritten Verhandlung 4,7 Prozent für 21 Monate angeboten.
Tarifrunde 2022
Tarifkommission beschließt weitere Warnstreiks in der Eisen- und Stahlindustrie
Nachdem die Verhandlungen in der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie am Freitag ohne Ergebnis geblieben sind, hat die Tarifkommission heute die Fortführung der Warnstreiks ab Montag beschlossenen. Das aktualisierte Angebot der Arbeitgeber von 4,7 Prozent für 21 Monate sei weit von der Forderung von 8,2 Prozent entfernt, so die einhellige Meinung der Tarifkommission. Darum müsse der Druck auf die Arbeitgeber erhöht werden.
Knut Giesler, Verhandlungsführer und Bezirksleiter der IG Metall NRW: „Die Stahlbranche verdient gerade richtig viel Geld. Daran wollen die Beschäftigten ihren gerechten Anteil.“ Mit dieser Erwartungshaltung gehe die IG Metall nun in die vierte Verhandlung am 14. Juni, so der Gewerkschafter. Giesler: „Nach den eindrucksvollen Warnstreiks erwarten wir am Dienstag ein konstruktives Verhalten der Arbeitgeber am Verhandlungstisch. 4,7 Prozent reicht den Beschäftigten in dieser Lage mit hohen Gewinnen, vollen Auftragsbüchern und stark steigenden Preisen nicht. Die Arbeitgeber sollten wissen: Bewegen sie sich nicht deutlich, dann sind die Stahlarbeiterinnen und Stahlarbeiter bereit, den Arbeitskampf spürbar auszuweiten.“
Am Montag, 13.06.2022 werden die Warnstreiks massiv fortgesetzt:
Bremen: 11:30 Uhr Kundgebung an Tor 1 von ArcelorMittal Bremen, Auf den Delben 35, 28237 Bremen, Warnstreik schichtübergreifend 10:00 – 16:00 Uhr mit Sperrung der Tore 1 und 2, Redner: Daniel Friedrich, Bezirksleiter Küste, Ansprechpartner: Bernd Rosenbaum: 0160-5331067
Duisburg: 12:00 Uhr – 14:00 Uhr, "Alle Tore dicht"-Aktion an den Toren 1, 3, 4, 5, 6, 7. Schichtübergreifende Tor-Aktionen bei thyssenKrupp Steel Europe AG, Werke Hamborn/ Beeckerwerth, Kaiser-Wilhelm-Str. 100, 47166 Duisburg, Ansprechpartnerin: Susanne Kim 0160-5331175
Duisburg: 12:00 Uhr – 14:00 Uhr, Warnstreik-Kundgebung am Haupttor von ArcelorMittal, Vohwinkelstrasse 107, 47137 Duisburg, Ansprechpartner: Tim Kappelt 0160-5330271
Duisburg: 13:00 Uhr – 15:00 Uhr, Warnstreik-Kundgebung am Tor 9, Mannesmannstrasse 101, 47259 Duisburg, Redner: Jürgen Kerner, geschäftsführender Vorstand der IG Metall, Ansprechpartnerin: Selda Kilic 0171-8151090
Bochum: 12:30 Uhr Treffen vor der IG Metall-Geschäftsstelle in der Alleestr. 80, Demozug zum Dr. Ruer Platz in die Bochumer Innenstadt dort von 13:00 Uhr bis 14:15 Uhr Kundgebung, anschließend zurück. Redner: Tim Wißen, Ansprechpartner: Marc Schneider 0160-5331457
Georgsmarienhütte: 9:30 Uhr Start des Warnstreiks, 10:15 Uhr Kundgebung vor dem Haupttor, Neue Hüttenstr. 1, 49124 Georgsmarienhütte, Redner: Thorsten Groeger, Bezirksleiter Niedersachsen-Sachsen-Anhalt. Ansprechpartner: Stephan Soldanski 0160-5330248
Mülheim: 10:30 Uhr Start des Demonstrationszuges bei Salzgitter Mannesmann am Tor 4, Wiesenstr., 45473 Mülheim, über die Friedrich-Ebert-Straße zum Rathausmarkt. Ansprechpartner: Dirk Horstkamp 0160-5330211 oder Jörg Schlüter 0160-5330281
Peine: 10:00 Uhr Beginn der Warnstreik-Kundgebung am Tor 5 der Peiner Träger GmbH, Herner Platz, 31226 Peine. Ansprechpartner: Frank Raabe-Lindemann 0170-3333434 oder Inga Wolfram 0175-1229988
Recklinghausen: 12:00 Uhr – 14:00 Uhr Warnstreik von dem Tor von ArcelorMittal, Prosperstr. 150, 46238 Bottrop.
Salzgitter: ab 4:30 Uhr Flugblattverteilung mit Info-Treffen an allen Werkstoren der Salzgitter AG in Salzgitter, Eisenhüttenstraße 99, 38239 Salzgitter Watenstedt, Tor 1, Tor 4 (Kanalstraße Ecke Medienstraße) und Tor 6 (Walzwerkstraße), die Beschäftigten werden an allen kreativ geschmückten Werkstoren zum Warnstreiktag empfangen. Ansprechpartner: Matthias Wilhelm 0160-5331088 oder Inga Wolfram 0175-1229988
Salzgitter: 10:30 Uhr Beginn der Warnstreik-Kundgebung, Tor 6 der Salzgitter AG, Walzwerkstraße, 38239 Salzgitter Watenstedt, Redner: Knut Giesler, IG Metall Verhandlungsführer und Bezirksleiter NRW. Ansprechpartner: Matthias Wilhelm 0160-5331088 oder Inga Wolfram 0175-1229988
Siegen: 08:30 Uhr Demozug von Deutsche Edelstahlwerke Geisweid zum Geisweider Marktplatz „Am Klafelder Markt“ Ansprechpartner: Andree Jorgella 0160-533119
Tarifrunde 2022
Dritte Verhandlung in der Tarifrunde der Eisen- und Stahlindustrie endet ohne Ergebnis
In der Tarifrunde der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie endete die dritte Verhandlung nach fünf Stunden ohne Ergebnis. Das aktualisierte Angebot der Arbeitgeber von 4,7 Prozent für 21 Monate ist weit von der Forderung von 8,2 Prozent entfernt, um aus Sicht der Verhandlungskommission am heutigen Abend einen Abschluss erzielen zu können.
Knut Giesler, Verhandlungsführer und Bezirksleiter der IG Metall NRW: „Dieses Angebot ist bei der Prozentzahl deutlich zu gering und in der Laufzeit zu lang.“ Am morgigen Samstag werde die Tarifkommission über das weitere Vorgehen in der Tarifrunde beraten und entscheiden, so der Gewerkschafter. Dabei empfiehlt die Verhandlungskommission der Tarifkommission die Fortsetzung der Warnstreiks ab Montag. Am Dienstag, den 14. Juni 2022 soll es einen erneuten Versuch zur Einigung in der Tarifauseinandersetzung geben.
Tarifrunde 2022
Rund 16.000 Beschäftigte seit Ende der Friedenspflicht in der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie im Warnstreik
Nachdem heute weitere 3.225 Beschäftigte aus 3 Betrieben in NRW im Warnstreik waren, erhöht sich die Gesamtzahl der Beschäftigten, die in den letzten zwei Wochen in der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie den Warnstreikaufrufen der IG Metall gefolgt sind, auf 16.000. Die Zahl der in diesem Zeitraum bestreikten Betriebe liegt bei 50.
Heute gab es folgende Warnstreiks:
In Duisburg demonstrierten 3.000 Beschäftigte vor dem Werkstor von thyssenkrupp Steel für ihre Forderungen. Dort sagte Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall: „Die Stahlindustrie steht derzeit besser da als viele andere Branchen in der Bundesrepublik. Dagegen drücken die Beschäftigten die Lasten einer massiven Teuerung. Es ist deshalb richtig, die Einkommen zu stärken und zwar dauerhaft. Es kann nicht sein, dass die Beschäftigten nur die Lasten der Krise tragen. Sie müssen auch an den Erfolgen der Stahlindustrie teilhaben. Die Arbeitgeber müssen jetzt Verantwortung übernehmen und ein faires Angebot vorlegen. Aber auch der Staat ist gefordert, für Entlastung zu sorgen. Denn die Tarifpolitik kann den Druck der gestiegenen Preise allein nicht auffangen.“
In Hagen beteiligten sich 225 Stahlarbeiter und Stahlarbeiterinnen von DEW an einem Demonstrationszug und einer Kundgebung.
Knut Giesler, IG Metall Bezirksleiter NRW und Verhandlungsführer: „Nach den eindrucksvollen Warnstreiks erwarten wir am Freitag ein konstruktives Verhalten der Arbeitgeber am Verhandlungstisch. Eine Einmalzahlung reicht den Beschäftigten in dieser Lage mit hohen Gewinnen, vollen Auftragsbüchern und stark steigenden Preisen nicht. Die Arbeitgeber sollten wissen: Bleibt es bei dem Angebot der Einmalzahlung, dann sind die Stahlarbeiterinnen und Stahlarbeiter bereit, den Arbeitskampf fortzusetzen und wenn nötig spürbar auszuweiten.“
Tarifrunde 2022
Heute weitere 2.380 Stahlarbeiter im Ausstand
Am heutigen Mittwoch gehen die Warnstreiks im Rahmen der Tarifrunde für die nordwestdeutsche Stahlindustrie massiv weiter.
Bis zum Nachmittag beteiligten sich bereits ca. 1.880 Beschäftigte aus 7 Betrieben. Ein weiterer Warnstreik ist für den Abend geplant.
Bei der größten Kundgebung mit 900 Teilnehmenden in der Wittener Innenstadt sprach Christiane Benner, 2. Vorsitzende der IG Metall, zu den Warnstreikenden: „Viele Stahlkonzerne machen derzeit ein richtig gutes Geschäft. Sie können die gestiegenen Preise für Material und Energie einfach an die Kunden weiterreichen. Die Preise für den Konsum der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen steigen enorm. Deshalb müssen auch die Einkommen dauerhaft steigen. Wir lassen uns diese Tarifrunde nicht mit einer Einmalzahlung abkaufen!“
Bereits um 4:30 Uhr morgens kamen 200 Beschäftigte von Doncasters Precision Castings in Bochum vor das Tor.
Mittags fand in Bochum eine Kundgebung mit 280 Beschäftigten aus 2 Betrieben an der Castroper Straße statt. Knut Giesler, Verhandlungsführer und Bezirksleiter NRW, sagte dort: „Am Freitag findet die nächste Verhandlung statt. Dann braucht es deutlich Bewegung auf Seiten der Arbeitgeber. Die Zeit wird knapp. Eine weitere Eskalation der Tarifrunde ist andernfalls kaum noch zu vermeiden.“
In Krefeld beteiligten sich 500 Beschäftige aus drei Betrieben an einem Demonstrationszug mit anschließender Kundgebung. Bei Thyssenkrupp Steel in Bochum gehen heute Abend ab 20:00 Uhr rund 500 Beschäftigte in den Ausstand.
Morgen, Donnerstag, 09.06.2022 geht es weiter:
Duisburg: 10:00 Uhr Start der größten Warnstreik-Kundgebung an diesem Tag bei thyssenkrupp Steel Europe AG, Werke Hamborn/ Beeckerwerth, Tor 1, Kaiser-Wilhelm-Str. 100, 47166 Duisburg, Redner: Jörg Hofmann, 1. Vorsitzender der IG Metall. Ansprechpartnerin: Susanne Kim 0160-5331175
Hagen: 12:00 Uhr – 15:00 Uhr Demonstrationszug und Kundgebung vor dem Tor der Deutschen Edelstahlwerke, Schwanenstr. 8, 58089 Hagen. Ansprechpartner: Jens Mütze 0170-5816199
Tarifrunde 2022
Warnstreiks in der Stahlindustrie gehen in die zweite Woche
Die Warnstreiks in der nordwestdeutschen Stahlindustrie gehen in dieser Woche weiter. Nach dem erfolgreichen Warnstreik-Auftakt in der vergangenen Woche sind heute in Dortmund, Peine, Essen, Schalksmühle und Siegen rund 1.450Beschäftigte aus 10 Betrieben dem Warnstreikaufruf der IG Metall gefolgt. Die größte Veranstaltung fand dabei in Dortmund statt. Hier beteiligten sich rund 500 Stahlarbeiterinnen und Stahlarbeiter von Thyssenkrupp Steel an einem Demonstrationszug und einer Kundgebung.
Am Mittwoch, 08. Juni 2022, werden die Warnstreiks fortgesetzt:
Witten: 9.00 Uhr Beginn Demonstrationszug von DEW, Tor 2, Auestr. 4, 10.00 Uhr bis 12.30 Uhr Kundgebung am Rathausplatz in der Wittener Innenstadt, Rednerin: Christiane Benner, Zweite Vorsitzende der IG Metall, Ansprechpartner: Mathias Hillbrandt 0160-5331166
Bochum: 12.00 Uhr – 16.00 Uhr, Kundgebung vor dem Tor des ThyssenKrupp Steel AG Werks Bochum, Castroper Str. 228, 44791 Bochum Redner: Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall NRW und Verhandlungsführer, Ansprechpartner: Marc Schneider 0160-5331457
Bochum: 04.30 Uhr – 08.00 Uhr, Kundgebung vor dem Tor von Doncasters Precision Castings-Bochum, Bessemerstr. 80, 44793 Bochum, Ansprechpartner: Marc Schneider 0160-5331457
Bochum: 20.00 Uhr – 24 Uhr, Kundgebung vor dem Tor Thyssenkrupp Steel Europe AG , Essener Str. 244, 44793 Bochum, Ansprechpartner: Marc Schneider 0160-5331457
Krefeld: 12.00 Uhr - 15.00 Uhr, Demozug ab Tor 1 Deutsche Edelstahlwerke über die Gladbacher Str., Oberschlesienstr., Kundgebung an Tor 3 bei der Waage auf dem Werksgelände bis ca. 15:00 Uhr. Ansprechpartner: Ralf Claessen 0170-3333574
Tarifrunde 2022
930 Beschäftigte der Stahlindustrie im Warnstreik – Arbeitsniederlegungen werden nächste Woche fortgesetzt
Auch am heutigen Freitag fanden weitere Warnstreiks in der Stahlindustrie statt, an denen sich insgesamt 930 Beschäftigte beteiligten.
In Siegen sprach Knut Giesler, Verhandlungsführer und Bezirksleiter der IG Metall NRW zu den 400 Demonstrierenden der Deutschen Edelstahlwerke: „Die ersten drei Tage Warnstreik haben gezeigt: Die Beschäftigten sind kampfbereit. Sie lassen sich nicht mit einer Einmalzahlung abspeisen. Sie fordern von den Unternehmen soziale Verantwortung ein. Und die drückt sich angesichts der steigenden Inflation in einer ordentlichen Erhöhung der Entgelttabelle aus.
In Osnabrück beteiligten sich 450 Beschäftigte der Georgsmarienhütte an der Kundgebung vor dem Haupttor.
In Essen versammelten sich 80 Beschäftigte der Energietechnik Essen vor dem Betrieb.
Damit haben sich in den ersten drei Tagen seit dem Ende der Friedenspflicht bereits 8.900 Stahlarbeiter aus ca. 28 Betrieben an mehrstündigen Arbeitsniederlegungen beteiligt.
Am Dienstag, den 07.06.2022 werden die Warnstreiks fortgesetzt:
Dortmund: 12.00 Uhr – 16:00 Uhr, Demonstration vom Tor 2 der Thyssenkrupp Steel Europe AG, Eberhardstr. 2 zum Borsigplatz und zurück. Bei der Kundgebung vor dem Betrieb spricht Knut Giesler. Ansprechpartner: Marc Schneider – 0160-5331457.
Peine: 11:55 Uhr -16:00 Uhr: Warnstreikkundgebung am Tor 5 der Peiner Träger GmbH, Herner Platz. Ansprechpartner: Frank Raabe-Lindemann 0170-3333434.
Essen: 10:00 Uhr – 12:00 Uhr: Warnstreik beim Thyssenkrupp Quartier, Thyssenkrupp-Allee 1, Treffpunkt: An der Wasserachse vor dem Q2. Ansprechpartner: Kai Lamparter - 0151-16239290.
Schalksmühle: 12:30 Uhr – 15:30 Uhr schichtübergreifende Warnstreikkundgebung bei Outokumpu Nirosta, Volmestr. 69. Ansprechpartner: Torsten Kasubke – 0170-3333162.
Tarifrunde 2022
3.200 Stahlarbeiter in Bremen, Duisburg, Mülheim und Dillenburg legen die Arbeit nieder
Am Donnerstag, den 02.06.2022 haben in der Eisen- und Stahlindustrie 3.200 Beschäftigte für mehrere Stunden die Arbeit niedergelegt.
In Bremen folgten 700 Beschäftigte von ArcelorMittal, dlb - Dienstleistunggesellschaft und Alliance Green Services dem Warnstreikaufruf der IG Metall.In Duisburg beteiligten sich 1.200 Beschäftigte der Hüttenwerke Krupp Mannesmann, von Salzgitter Mannesmann Forschung, Baosteel Tailored Blanks und Thyssenkrupp Steel Süd an der Kundgebung der IG Metall.In Mülheim an der Ruhr legten 1.000 Beschäftigte von Vallourec Deutschland, Salzgitter Mannesmann Grobblech und Europipe die Arbeit nieder.Bei Outokumpu Nirosta in Dillenburg protestierten 300 Beschäftigte für ihre Forderung.
Warnstreikplanungen für Freitag, 3. Juni 2022:
Essen: 11:30 Uhr – 13:00 Uhr: Warnstreik/Kundgebung vor dem Werksgelände Enegietechnik Essen GmbH, Westendstr. 15, 45143 Essen, Ansprechpartner: Jörg Schlüter 0160-5330281
Georgsmarienhütte: 9.30 Uhr-13 Uhr: Warnstreik und Kundgebung vor Haupttor Georgsmarienhütte GmbH, Neue Hüttenstr. 1, 49124 Georgsmarienhütte, Ansprechpartner: Stephan Soldanski 0160-5330248
Eine weitere Warnstreikaktion findet bei DEW in Siegen auf dem Betriebsgelände statt.
Tarifrunde 2022
3.770 Beschäftigte legen am ersten Warnstreiktag in der Stahlindustrie die Arbeit nieder
Am Mittwoch, den 1. Juni 2022, haben insgesamt 3.770 Beschäftigte aus 13 Betrieben die Arbeit niedergelegt.
Die größte Aktion fand bei der Salzgitter AG in Salzgitter statt, wo rund 3.000 Beschäftigte zu einer Warnstreikkundgebung zusammenkamen. Thorsten Gröger, IG Metall-Bezirksleiter Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, unterstrich in seiner Warnstreikrede vor den Teilnehmenden vor den Toren der Salzgitter AG: „Die Verweigerungshaltung der Arbeitgeber in den letzten zwei Verhandlungsrunden führte dazu, dass wir heute im Arbeitskampf sind. Sie haben die Fronten unnötig verhärtet und den Konflikt bewusst eskalieren lassen. Obwohl die wirtschaftlichen Aussichten und Ergebnissen in vielen Teilen der Stahlindustrie gut aussehen, stellen sich die Arbeitgeber bislang stur. Diese Blockadehaltung werden wir aufbrechen – heute ist nur der Anfang!“
In Finnentrop war Knut Giesler, Verhandlungsführer und Bezirksleiter der IG Metall NRW, per Video zu einer Kundgebung bei Thyssenkrupp Steel zugeschaltet. Giesler sagte dort zu den 120 Teilnehmenden:“ Der Warnstreik heute hat deutlich gemacht, dass die Beschäftigten nicht bereit sind, sich diese Tarifrunde mit einer Einmalzahlung abkaufen zu lassen. Die Beschäftigten wollen nachhaltig an der guten Situation der Branche Beteiligt werden. Dafür braucht es eine Erhöhung der Entgelttabelle.“
Weitere Kundgebungen fanden in Gelsenkirchen (200 Teilnehmende), in Mülheim an der Ruhr (150 Teilnehmende) und in Bottrop (100 Teilnehmende) statt. Eingeläutet hatte die Warnstreiks die IG Metall Duisburg-Dinslaken am Vorabend mit einem Fackellauf bei Tiger & Turtle in Duisburg, an dem sich 150 Beschäftigte aus 8 Unternehmen beteiligten.
Morgen, am 2. Juni 2022, werden an folgenden Orten Warnstreiks durchgeführt:
Bremen: 10.00 Uhr, Kundgebung vor der Hauptverwaltung von ArcelorMittal, Carl-Benz-Str. 30, Ansprechpartner: Bernd Rosenbaum - 0160-5331067
Duisburg: 8.00 Uhr – 11:00 Uhr: Warnstreik-Kundgebung, Hüttenwerk Krupp Mannesmann GmbH, Mannesmannstraße, Tor 3, Ansprechpartnerin: Susanne Kim - 0160-5331175
Dillenburg: 12:30 Uhr - 15:30 Uhr Warnstreik und Kundgebung bei Outokumpu Nirosta, Kasseler Str. 1, 35683 Dillenburg, Ansprechpartner: Oliver Scheld – 0151 68847026, Harun Durukan - 0170-7070973
Weitere betriebliche Warnstreiks finden auf allen Schichten mehrerer Betriebe in Mülheim statt.
Tarifrunde 2022
Tarifkommission beschließt Warnstreiks in der Stahlindustrie
Nachdem die Arbeitgeber am Montag in der zweiten Verhandlung in der Tarifrunde der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie kein neues Angebot vorgelegt hatten, das eine dauerhaft wirkende Erhöhung der monatlichen Entgelte beinhaltet, hat die Tarifkommission heute einstimmig Warnstreiks beschlossen. Die Warnstreiks beginnen am 1. Juni 2022.
In der Diskussion in der Tarifkommission machten die betrieblichen Vertreterinnen und Vertreter deutlich, dass für sie angesichts der sehr guten aktuellen Situation in der Stahlbranche eine Einmalzahlung in keiner Weise ausreichend ist.
Knut Giesler, IG Metall-Bezirksleiter NRW und Verhandlungsführer: „Die Beschäftigten haben während der letzten Jahre trotz schwieriger Bedingungen für dauerhafte Stabilität in den Unternehmen gesorgt und die guten Gewinne des letzten Jahres möglich gemacht. Jetzt wollen sie auch dauerhaft an der guten wirtschaftlichen Situation in der Branche beteiligt werden. Darum reicht eine Einmalzahlung nicht. Es braucht eine Erhöhung in der Entgelttabelle. Das wird vor den Toren bei den Warnstreiks deutlich werden.“
Die IG Metall fordert in der Tarifrunde 8,2 Prozent. Die Arbeitgeber hatten in der ersten Verhandlung vor zehn Tagen 2100 Euro Einmalzahlung angeboten. Die IG Metall hat dieses Angebot als in Struktur und Volumen völlig unzureichend zurückgewiesen.
Tarifrunde 2022
Giesler: „Wir lassen uns diese Tarifrunde nicht mit einer Einmalzahlung abkaufen“
Düsseldorf, 23.05.2022
Die zweite Tarifverhandlung für die rund 68.000 Beschäftigten der nordwestdeutschen Eisen – und Stahlindustrie endete heute in Düsseldorf nach zwei Stunden ohne Ergebnis. Die Arbeitgeber hatten in der ersten Verhandlung vor zehn Tagen 2100 Euro Einmalzahlung angeboten. Die IG Metall hat dieses Angebot als in Struktur und Volumen völlig unzureichend zurückgewiesen und die Arbeitgeber aufgefordert, ein Angebot vorzulegen, das eine dauerhaft wirkende Erhöhung der monatlichen Entgelte beinhaltet. Dazu waren die Arbeitgeber heute nicht bereit.
Knut Giesler, IG Metall-Bezirksleiter NRW und Verhandlungsführer: „Wir lassen uns diese Tarifrunde nicht durch eine Einmalzahlung abkaufen. Die Stahlbranche hat seit Monaten volle Auftragsbücher und die Gewinne sprudeln. Darum erwarten die Beschäftigten zu Recht, dass sie angemessen an der guten Geschäftsentwicklung beteiligt und nicht mit einer Einmalzahlung abgespeist werden.“
Giesler machte deutlich, dass die Verärgerung über die Verweigerungshaltung der Arbeitgeber in der Verhandlungskommission groß sei: „Wir haben die Stahlbranche im letzten Jahr mit einem verantwortlichen Krisenabschluss gut durch die Pandemie gebracht. Die Beschäftigten haben teilweise mit Extraschichten ihren Beitrag dazu geleistet, dass jetzt richtig viel Geld in der Branche verdient werden kann. Nun wäre es an der Zeit, dass die Arbeitgeber angesichts der steigenden Inflation mit einer guten Entgelterhöhung soziale Verantwortung gegenüber den Beschäftigten übernehmen. Aber da kam heute nichts. Das macht die Beschäftigten gerade angesichts der großen Gewinne wütend“, so der Gewerkschafter.
Giesler wies darauf hin, dass die Tarifkommission am Mittwoch über das weitere Vorgehen in der Tarifrunde beraten werde. „Mit dem Angebot einer Einmalzahlung ist die Eskalation des Konfliktes vorprogrammiert. Dafür tragen die Arbeitgeber Verantwortung“, sagte der Verhandlungsführer.
Die IG Metall fordert für die Beschäftigten der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie eine Erhöhung der Monatsentgelte um 8,2 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Darüber hinaus sollen die Tarifverträge zur Altersteilzeit, über den Einsatz von Werkverträgen und zur Beschäftigungssicherung verlängert werden.
Weiterer Zeitplan:
31.05.2022: Ende der Friedenspflicht
10.06.2022: 3. Verhandlung
Tarifrunde 2022
Erste Verhandlung in der Tarifrunde Stahl: IG Metall weist Angebot der Arbeitgeber als unzureichend zurück
Düsseldorf, 13. Mai 2022
In der ersten Verhandlung der Tarifrunde für die 68.000 Beschäftigten der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie hat die IG Metall heute das Angebot der Arbeitgeber als in Volumen und Struktur unzureichend zurückgewiesen. Zwar sei es erfreulich, so Knut Giesler, Verhandlungsführer und Bezirksleiter der IG Metall in NRW, dass die Arbeitgeber die aktuell gute Situation der Branchen nicht leugnen und dass bereits in der ersten Verhandlung ein Angebot vorgelegt wurde. „Aber 2.100 Euro für 12 Monate sind in Volumen und Struktur im Vergleich zu unserer Forderung von 8,2 Prozent deutlich zu wenig.
Auf diesem Weg wird es schwierig, zu einem Ergebnis zu kommen. Wir brauchen eine deutliche Stabilisierung der Kaufkraft für unsere Kolleginnen und Kollegen. Die IG Metall begründet ihre Forderung von 8,2 Prozent mehr Entgelt gegenüber den Arbeitgebern mit der sehr guten wirtschaftlichen Lage der meisten Unternehmen.
Knut Giesler, IG Metall-Bezirksleiter NRW und Verhandlungsführer: „Das zweite Halbjahr 2021 war für viele Stahlunternehmen entgegen aller Erwartungen ein hervorragendes. Auch in diesem Jahr machen die meisten richtig satte Gewinne, etliche Unternehmen habe gerade erst ihre Prognosen angehoben. Das freut uns, denn die Stahlindustrie war in den letzten Jahren oft ein Sorgenkind. Das ist jetzt anders. Und davon müssen auch die Beschäftigten etwas haben.“
Darüber hinaus verwies Giesler auf die hohe Inflationsrate, die gerade viele Menschen extrem belastet. „Die Stahlunternehmen geben die steigenden Kosten für Energie und Rohstoffe an ihre Kunden weiter. Das können die Beschäftigten nicht. Darum erwarten sie zu Recht eine ordentliche Erhöhung der Entgelte“, so Giesler.
Der Gewerkschafter betonte, dass die IG Metall in der Corona-Krise eine sehr verantwortliche Tarifpolitik betrieben habe. Giesler: „Diese Verantwortung erwarten wir jetzt auch von den Arbeitgebern. Die Beschäftigten brauchen soziale Sicherheit – und das heißt mehr Geld.“
Vor diesem Hintergrund adressierte der Verhandlungsführer die Forderung an die Arbeitgeber, in der zweiten Verhandlung ein neues Angebot vorzulegen, das die Erwartung der Beschäftigten nach einer ordentlichen Entgelterhöhung berücksichtigt. Ende Mai endet die Friedenspflicht. Deshalb bedarf es jetzt klarer Botschaften der Arbeitgeber, dass sie wirklich an einem ordentlichen Abschluss interessiert sind. Wenn bis dahin kein ordentliches Angebot der Arbeitgeber da ist, werden die Beschäftigten für ihre Forderung kämpfen.“
Weitere Zeitleiste:
23.05.2022: Zweite Verhandlung
31.05.2022: Ende der Friedenspflicht
Tarifrunde 2022
Tarifkommission fordert 8,2 Prozent für die Beschäftigten der Eisen- und Stahlindustrie
Düsseldorf, 26. April 2022
Die Tarifkommission der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie hat einstimmig die Forderungsempfehlung an den IG Metall-Vorstand beschlossen: Demnach sollen die Monatsentgelte um 8,2 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten steigen. Darüber hinaus sollen die Tarifverträge zur Altersteilzeit, über den Einsatz von Werkverträgen und zur Beschäftigungssicherung für die rund 68 000 Beschäftigten verlängert werden.
„Die Beschäftigten erwarten angesichts der stark steigenden Preise und der guten Situation in vielen Betrieben eine ordentliche Erhöhung ihrer monatlichen Entgelte“, so Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall NRW und Verhandlungsführer.
Die Diskussion in der Tarifkommission hat deutlich gemacht, dass diese Tarifrunde alles andere als gewöhnlich ist. Zum einen überschattet der brutale Angriff Russlands auf die Ukraine alles und führt zu hoher Unsicherheit. Die Kosten der Unternehmen für Energie und Rohstoffe sind seit Kriegsbeginn regelrecht explodiert. Zum anderen kann die Stahlindustrie diese gesteigerten Kosten bisher weitestgehend an die Kunden weitergeben. So lag der Warmbandpreis pro Tonne am 18. April 2022 bei 1351 Euro. Am 23. Februar, einen Tag vor Kriegsausbruch, lag der Preis noch bei 965 Euro. In der Berichterstattung der Tarifkommissionsmitglieder wurde deutlich, dass auch aufgrund dieser Entwicklung viele Stahlkonzerne zurzeit ein gutes Geschäft machen und ihre Ergebnisprognose für das Jahr 2022 angehoben haben.
Giesler betonte, dass jedem Tarifkommissionsmitglied klar sei, dass Tarifpolitik nicht alleine die kriegsbedingte Teuerungsrate ausgleichen könne. Daher sei es gut, dass die Politik, auch auf Drängen der IG Metall, erste Maßnahmenpakete verabschiedet habe, die Entlastung für die Menschen brächten.
Dennoch blieben berechtigte Interessen der Stahlarbeiterinnen und Stahlarbeiter, zumal es die letzte tabellenwirksame Entgelterhöhung im Jahr 2019 gegeben habe. Giesler: “Die IG Metall hat in der Tarifrunde im letzten Jahr zum Höhepunkt der Corona-Pandemie verantwortungsvoll gehandelt und dazu beigetragen, dass die Branche gut durch die Krise kam. Jetzt müssen die Unternehmen Verantwortung zeigen und die soziale Sicherheit der Beschäftigten schützen. Die Stahlbranche hat ein hervorragendes Jahr 2021 hinter sich. Und anders als die Beschäftigten können die Unternehmen jetzt die gestiegenen Kosten weiterreichen und damit in Profit umwandeln. Zudem liegt die Auslastungs- und die Auftragslage stabil auf hohem Niveau. Eine spürbare Erhöhung der Entgelte ist sozial gerecht und auch verkraftbar.“
Verhandlungsergebnis Stahl 2021
Die IG Metall NRW und die Arbeitgeber der nordwestdeutschen Stahlindustrie haben in der Nacht von Freitag auf Samstag nach 7 Stunden Verhandlung ein Verhandlungsergebnis erzielt. Die Beschäftigten erhalten am 30.06.2021 eine Corona-Prämie in Höhe von 500 Euro. Die bereits bestehende jährliche Zahlung aus dem Tarifvertrag „zusätzliche Vergütung“ von 1.000 Euro wird ab dem Jahr 2023 um eine weitere zusätzliche tarifdynamische Zahlung in Höhe von 600 Euro ergänzt, die im Februar eines jeden Jahres ausgezahlt wird. Auf dem Weg dorthin, gibt es im Dezember 2021 zunächst 250 Euro und im Februar 2022 weitere 250 Euro. Diese zusätzlichen tariflichen Entgelte können auch zur Beschäftigungssicherung genutzt werden.
Auszubildende erhalten 300 Euro Corona-Prämie, zwei Tarifzahlungen à 150 Euro und eine jährliche tarifliche Erhöhung von 360 Euro ab Februar 2023.
Darüber hinaus wurden die Tarifverträge zur Beschäftigungssicherung, Altersteilzeit und Werkverträgen verlängert. Die Tarifpartner haben vereinbart, in den kommenden Monaten einen Tarifvertrag für Dual Studierende zu entwerfen und gemeinsame tarifliche Regelungen der Transformation der Eisen- und Stahlindustrie zu finden.
Die Laufzeit der Tarifverträge geht bis zum 31.05.2022.
Knut Giesler: „In der größten Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit haben die Tarifpartner in der Stahlindustrie einen verantwortungsvollen und fairen Kompromiss gefunden. Die Beschäftigten erhalten nicht nur eine Einmalzahlung; ihre Entgelte steigen auch dauerhaft. Dadurch wurden weitere Möglichkeiten zur Beschäftigungssicherung geschaffen. Positiv ist auch, dass die Auszubildenden und die unteren Entgeltgruppen überproportional von diesem Verhandlungsergebnis profitieren."
1. Verhandlung in der Tarifrunde Eisen- und Stahlindustrie 2021
Zu Beginn der Tarifrunde für die 70.000 Beschäftigten der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie hat die IG Metall ihre Forderung nach einem Volumen von vier Prozent, das zur Stärkung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen sowie zur Finanzierung von Maßnahmen zur Beschäftigungssicherung eingesetzt werden kann, begründet.
Knut Giesler, Bezirksleiter IG Metall Nordrhein-Westfalen und Verhandlungsführer: „Alle Stahlhersteller haben ein schwieriges Jahr 2020 durchlebt. Seit einigen Monaten geht es deutlich aufwärts. Die Nachfrage nach Stahl ist Ende 2020 deutlich gestiegen. Die Stahlpreise schießen durch die Decke, sodass das Jahr 2021 ein gutes Stahljahr wird.“
Giesler verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass selbst Vertreter der Arbeitgeberseite in der letzten Woche gegenüber Journalisten davon gesprochen haben, dass die Stimmung deutlich besser geworden sei und das Jahr 2021 aller Voraussicht nach ein ganz gutes Stahljahr werden könne.
Nach Angaben des Gewerkschafters gebe es aber auch Unternehmen, die nach wie vor in einer schwierigen Situation seien. Umso wichtiger seien deshalb Instrumente zur Sicherung der Arbeitsplätze. Die IG Metall fordert deshalb auch die Verlängerung des Tarifvertrags Beschäftigungssicherung und des Tarifvertrags zur Altersteilzeit. Giesler: „Auch die 4 Prozent Volumen können dort, wo es nicht gut läuft, zur Beschäftigungssicherung verwendet werden.“
Tarifrunde 2021
Die Tarifrunde für die nordwestdeutsche Eisen- und Stahlindustrie wirft ihre Schatten vorraus. Im Januar 2021 beginnt die Forderungsdiskussion in den Betrieben. Im Februar wird die Forderung beschlossen.
Für die Diskussionen in den Betrieben haben wir ein Flugblatt gemacht, dass ihr hier findet.
Der Tarifvertrag für die Stahl- und Eisenindustrie
Starkes Team, starkes Ergebnis
Das ist wieder einmal eine echte Teamleistung der IG Metall: Denn der erfolgreiche Tarifabschluss war nur durch die Geschlossenheit und das gute Zusammenspiel aller Kräfte möglich – von der Basis bis zur Verhandlungskommission haben alle ihren Anteil. Genauer gesagt: Über 26.000 Stahlarbeiter haben in den vergangenen Wochen und Monaten die Forderungen der IG Metall unterstützt. "Dafür möchte ich allen herzlich danken“, so der Bezirksleiter NRW Knut Giesler. „Ohne diesen Rückhalt hätten wir dieses große Tarifpaket nicht schnüren können.
3,7 Prozent mehr und 1000 Euro zusätzliche tarifliche Vergütung
Und das Ergebnis kann sich sehen lassen: Ein kräftiges Plus beim Lohn und ab 2020 eine zusätzliche tarifliche Vergütung , die in freie Tage umgewandelt werden kann. Der neue Vertrag gilt für die 72.000 Beschäftigten der nordwestdeutschen Stahlindustrie und konnte nach vielen Monaten und einem 16-stündigem Verhandlungsmarathon mit dem Arbeitgeberverband in der finalen Runde abgeschlossen werden.
Im Detail sieht das so aus: Ab März 2019 steigen die Löhne und Gehälter um 3,7 Prozent. Zusätzlich erhalten alle Beschäftigten einmalig 100 Euro für die Monate Januar und Februar. Auszubildende bekommen je nach Ausbildungsjahr eine zweistufige Erhöhung der Auszubildendenvergütung von 88 bis 188 Euro, was einem Zuwachs von 9,9 bis 18,7 Prozent entspricht.
Eine neue Zeit bricht an – für alle
Zusätzlich zur Steigerung bei Lohn und Gehalt liegt der Fokus dieses Tarifvertrags – wie auch schon bei der Metall- und Elektroindustrie – auf dem Faktor Zeit. Die neue Arbeitszeitsouveränität erhält bei den Beschäftigten der Stahl- und Eisenindustrie große Zustimmung. Und auch insgesamt wird sie in Deutschland positiv diskutiert. Die IG Metall packt damit ein großes gesellschaftliches Thema an – und bringt es ein in die Tarifverhandlungen.
Mit Erfolg: Ab 2020 erhalten alle Beschäftigten eine zusätzliche tarifliche Vergütung von 1.000 Euro, die im Juli ausgezahlt wird. Sie ist tarifdynamisch, das heißt, sie wird regelmäßig erhöht. Jeder, der statt des Geldes lieber mehr Zeit haben möchte, kann diese Vergütung auch in zusätzliche freie Tage umwandeln. Möglich sind bis zu fünf freie Tage für jeden Einzelnen.
Treu nach dem Leitsatz der IG Metall NRW „Zeit für das was Wichtig ist“. Gemeint ist hiermit der wichtige Ausgleich für die belasteten Schichtarbeiter, aber auch Zeit für die Familie, die Pflege von Angehörigen oder auch ein Ehrenamt.
Laufzeit von 26 Monaten
Des Weiteren verlängern sich die Tarifverträge zu Altersteilzeit, Beschäftigungssicherung und Werkverträgen. Außerdem wurde eine Verhandlungsverpflichtung zur tariflichen Absicherung der Dual Studierenden vereinbart.
Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 26 Monaten und gilt bis Februar 2021.
- Für Januar und Februar 2019 sind einmalig 100 Euro fällig.
- Ab 1. März 2019 steigen rückwirkend die Löhne und Gehälter um 3,7 Prozent.
- Ab Juli 2020 gibt es eine zusätzliche tarifliche Vergütung von 1000 Euro, die in freie Tage umgewandelt werden kann.
- Die unteren Lohn- und Gehaltsgruppen haben Anspruch auf fünf freie Tage, die oberen auf vier.
- Die Auszubildenden erhalten in zwei Schritten 88 bis 188 Euro mehr Geld.
- Die Tarifverträge zu Altersteilzeit, Beschäftigungssicherung und Werkverträgen werden verlängert.
- IG Metall und Arbeitgeberverband Stahl verpflichten sich, einen Tarifvertrag für Dual Studierende abzuschließen.
- Der Tarifvertrag gilt 26 Monate und läuft Ende Februar 2021 aus.