4800 Beschäftigte an Warnstreiks beteiligt
In Mönchengladbach haben sich heute, 6. Oktober, an den Warnstreiks sowie an der Demonstration und Kundgebung in der Innenstadt über 1200 Beschäftigte aus 12 Betrieben beteiligt.
Vor dem Gebäude des dortigen Arbeitgeberbandes protestierten sie lautstark gegen die starre Haltung der Arbeitgeber in den laufenden Verhandlungen. In Mönchengladbach wurden unter anderem der Automobilzulieferer AUENDE bestreikt, in Erkelenz der Bekleidungshersteller Statz.
In Rheine, Emsdetten und Bocholt beteiligten sich heute insgesamt 3500 Beschäftigte aus 32 Betrieben an ein- bis zweistündigen Warnstreiks. Vor den Betrieben Sara Lee und Kettelhack in Rheine sowie bei den Schmitz-Werken (Betrieb des Verbandspräsidenten Justus Schmitz) und C&A Wölte in Emsdetten fanden Kundgebungen und Demonstrationen statt. Auch in Duisburg und Remscheid/Solingen ließen 100 Beschäftigte aus 2 Betrieben die Arbeit ruhen.
Einzelne Unternehmensleitungen gehen mit Aussperrungen gegen die am Streik Beteiligten vor. Alle Streikenden der Textilbetriebe Sara Lee, Vatter und Kettelhack in Rheine werden heute und morgen jeweils für eine Stunde ausgesperrt. Bei Wefapress Beck & Co GmbH in Vreden wurden heute bereits 22 Streikende für eine halbe Stunde ausgesperrt. Auch den Beschäftigten der zweiten Schicht droht das Unternehmen mit diesem Schritt. Bei dem Automobilzulieferer AUENDE in Mönchengladbach wurden die Warnstreikbeteiligten nach der Kundgebung an der Arbeitsaufnahme gehindert.
Detlef Wetzel, IG Metall Bezirkleiter NRW: „Wer so auf erste Warnstreiks reagiert, vergiftet das Klima für weitere Verhandlungen völlig unnötig. Das ist tarifpolitische Steinzeit. Wir suchen die Lösung am Verhandlungstisch. Wir setzen auf die große Mehrzahl der Betriebe, die auf diesem Weg zu einem für beide Seiten akzeptablen Ergebnis kommen wollen.“
Ohne den Verzicht der Arbeitgeber auf die pauschale Öffnungsklausel und ohne ein ernsthaftes Verhandlungsangebot werden die Warnstreiks zunächst bis kommenden Montag, 11. Oktober, fortgesetzt. Für diesen Tag ist die Wiederaufnahme der Verhandlungen in Wiesbaden-Niedernhausen vereinbart.
Am Donnerstag werden in den münsterländischen Orten Greven und Gescher Kundgebungen stattfinden. Auch in Bielefeld, Paderborn und Krefeld sind Warnstreiks vorbereitet. In Bielefeld wird es am Freitag einen besonderen Warnstreikschwerpunkt geben.
Die IG Metall fordert eine Entgelterhöhung um 3,5 Prozent für die bundesweit
150 000 Beschäftigten, von denen 45 000 Beschäftigte in NRW arbeiten.