Holz und Kunststoff verarbeitende Industrie

Im Jahr 2000 hat sich die Gewerkschaft Holz und Kunststoff der IG Metall angeschlossen. Heute vertritt die IG Metall Nordrhein Westfalen rund 31.000 Beschäftigte in der Holz und Kunststoff verarbeitenden Industrie. Die Branche hat in NRW einen regionalen Schwerpunkt in Westfalen.

Tarifkommission der Holz- und Kunststoffverarbeitenden Industrie beschließt Warnstreiks

Nachdem die Arbeitgeber in der zweiten Verhandlung der Tarifrunde für die Beschäftigten der Holz- und Kunststoffverarbeitenden Industrie Westfalen-Lippe keine Bewegung gezeigt haben, hat die Tarifkommission heute Warnstreiks ab dem 14.Oktober beschlossen.

Die Arbeitgeber hatten in der ersten Verhandlung angeboten, dass sich zum 01. März 2022 die Entgelte für 12 Monate um 1,2 Prozent erhöhen und dann für ein weiteres Jahr um 1,3 Prozent erhöhen sollen. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 30 Monaten betragen. Die Tarifforderung der IG Metall nach einer Erhöhung des Demografietopfes, zur Gestaltung des demografischen Wandels in den Betrieben, lehnen die Arbeitgeber ab.

Christian Iwanowski, Verhandlungsführer der IG Metall NRW: „Bereits während der Friedenspflicht haben sich über 2.000 Beschäftigte an betrieblichen Aktionen der IG Metall beteiligt. Sie haben deutlich gemacht, dass für sie das Angebot der Arbeitgeber indiskutabel ist. Wir werden nun den Druck erhöhen. Die Arbeitgeber müssen sich bewegen und vor allem die Blockadehaltung beim Thema Demografie aufgeben.“

Die IG Metall fordert in dieser Tarifrunde für die rund 31 000 Beschäftigten 4,5% mehr Entgelt bei einer Laufzeit von 12 Monaten und eine überproportionale Anhebung der Ausbildungsvergütungen. Des Weiteren soll der Demografie-Betrag von aktuell 300 auf dann 750 Euro erhöht werden. Damit beläuft sich das Forderungsvolumen der diesjährigen Tarifrunde auf insgesamt 5,8 Prozent.

Flugblatt

Erste Verhandlung in der Tarifrunde Holz- und Kunststoffverarbeitende Industrie in Westfalen-Lippe

Am 07.09.2021 fand in Herford die erste Verhandlung für die rund 31.000 Beschäftigten in der Holz- und Kunststoffverarbeitenden Industrie in Westfalen-Lippe statt. Die IG Metall fordert in dieser Tarifrunde 4,5 Prozent mehr Entgelt bei einer Laufzeit von 12 Monaten und eine überproportionale Anhebung der Ausbildungsvergütungen. Des Weiteren soll der Demografie-Betrag von aktuell 300 Euro auf dann 750 Euro erhöht werden. Damit beläuft sich das Forderungsvolumen der diesjährigen Tarifrunde auf insgesamt 5,8 Prozent.

Zu Begründung der Forderung verweist Christian Iwanowski, Verhandlungsführer der IG Metall NRW, auf die ordentliche wirtschaftliche Lage der Branche. Sie sei robust durch die Krise gekommen. Dies habe Jan Kurth, Geschäftsführer der Verbände der deutschen Möbelindustrie, kürzlich auf der Jahreswirtschaftspressekonferenz der Verbände unter Verweis auf ein Umsatzplus im ersten Halbjahr von 4,3 Prozent und auf das gute Auslandsgeschäft, mit einem Umsatzplus von 10,6 Prozent, deutlich gemacht.

Iwanowski: „Die holzverarbeitende Industrie gehört zu den Corona Gewinnern. Statt in Urlaub zu fahren haben viele Menschen neue Möbel gekauft. Diese wurden von den Beschäftigten unter erschwerten Bedingungen produziert. Jetzt ist es an der Zeit, dass sie hierfür ihre Anerkennung bekommen. Es braucht ein ordentliches Plus beim Entgelt und den anderen Tarifforderungen.“

Die Arbeitgber haben in dieser Verhandlung ein erstes Angebot vorgelegt. Bei einer Laufzeit von 30 Monaten soll es zunächst bis 28. Februar 2022 Nullmonate geben. Zum 01. März 2022 soll sich das Entgelt für 12 Monate um 1,2 Prozent erhöhen und dann für ein weiteres Jahr um 1,3 Prozent. Die  Tarifforderung der IG Metall nach einer Erhöhung des Demografietopfes, zur Gestaltung des demografischen Wandels in den Betrieben, lehnen die Arbeitgeber ab.

Iwanowski: „Dieses Angebot ist unterirdisch. Es würde aufgrund der anziehenden Inflation ein Reallohnverlust für die Beschäftigten bedeuten.“ Der Gewerkschafter betonte zudem, dass die Ablehnung der Erhöhung des Demografietopfes angesichts der großen Herausforderungen in den Betrieben unverantwortlich sei. „Wer die Zukunft der Branche sichern will, muss den demografischen Wandel in den Betrieben gestalten. Dafür braucht es eine finanziell attraktive Möglichkeit in Altersteilzeit gehen zu können. Wer das nicht will, wird die Branche sehenden Auges vor die Wand fahren“, so Iwanowski.

Angesichts dieses Angebotes bewertete er den Tag als schwarzen Tag für die Branche. Er fordert alle Beschäftigten dazu auf, bis zum Ende der Tarifrunde jeweils dienstags durch Aktionen im Betrieb deutlich zu machen, dass dieses Angebot inakzeptabel ist.

Hier findet ihr einen Artikel zu der Aktion bei Pronorm Küchen in Vlotho

Nächster Verhandlungstermin ist der 04. Oktober 2021.

Flugblatt zur 1. Verhandlung

Klickt euch durch die Fotos von weiteren Aktionen in NRW zur ersten Verhandlung HVI

Tarifrunde Holz und Kunststoff verarbeitenden Industrie 2021

Die Tarifrunde in der Tarifrunde Holz und Kunststoff verarbeitenden Industrie steht vor der Tür. Aktuell wird diskutiert, mit welchen Forderungen wir in die Runde gehen. Ende Juni kommt die Tarifkommission der IG Metall zusammen und beschließt die Forderung.

Hier findet ihr Information zur Lage in der Branche und zur Forderungsdiskussion.



Mehr Geld in zwei Stufen und überproportionale Erhöhung der Ausbildungsvergütung

Für die rund 31.000 Beschäftigten der holz- und kunststoffverarbeitenden Industrie in Nordrhein-Westfalen gibt es endlich ein Tarifergebnis: Ab dem 1. Januar 2020 werden die Entgelte für alle Beschäftigten um 2,6 Prozent und ab 1. Januar 2021 nochmals um 1,8 Prozent erhöht. Für die Monate Oktober bis Dezember erhalten alle Arbeitnehmer/innen nochmal pauschal 150 Euro dazu, Auszubildende bekommen 75 Euro.  

Die Auszubildenden erhalten eine überproportionale Erhöhung in zwei Stufen, die je nach Ausbildungsjahr dazu führt, dass sie zwischen insgesamt 70 Euro und 100 Euro im Monat mehr in der Tasche haben.   

Christian Iwanowski, IG Metall-Verhandlungsführer in NRW, zeigte sich am Ende zufrieden mit dem Tarifabschluss: „Die Entgelterhöhung passt zu der derzeitigen wirtschaftlichen Situation. Sie dürfte die Betriebe nicht überfordern. Die Beschäftigten behalten damit den Anschluss an andere vergleichbare Branchen. Es gibt aber noch viel zu tun, um die Branche attraktiver zu machen. Mit der überproportionalen Erhöhung der Ausbildungsvergütung haben wir einen ersten Schritt in diese Richtung gemacht. Das ist dringend nötig, um dem Fachkräftemangel zu begegnen.“ 

Der Entgelt-Tarifvertrag läuft bis 31. August 2021.