12/10/2004

Warnstreiks brachten den Erfolg

Für die 45 000 Beschäftigten der Textil- und Bekleidungsindustrie in Nordrhein-Westfalen konnte am 12. Oktober in den heutigen frühen Morgenstunden ein Tarifverhandlungsergebnis erreicht werden. Vorangegangen waren Warnstreiks, an denen sich allein in NRW 10 000 Beschäftigte aus 92 Betrieben beteiligt haben.

Die Beschäftigten erhalten nach diesem Tarifabschluss im Jahr 2005 vier Einmalzahlungen in Höhe von je 108 Euro. Den Auszubildenden werden jeweils 50 Euro bezahlt. Ab 1 Januar 2006 werden die Entgelte um 1,8 Prozent erhöht. Der Vertrag hat eine Laufzeit bis Ende April 2006.

Detlef Wetzel, IG Metall-Bezirksleiter in NRW: „Mit ihrer Forderung nach pauschaler Öffnung der Tarifverträge haben sich die Arbeitgeber nicht durchgesetzt. Die hohe Beteiligung an den Warnstreiks war für diesen Erfolg entscheidend. Zur Beschäftigungssicherung wird es in der Textil- und Bekleidungsindustrie auch weiterhin Abweichungen vom Tarifvertrag geben können, aber nur nach sorgfältiger Prüfung durch die IG Metall.“

Der neue Tarifabschluss enthält eine entsprechende Regelung zur Beschäftigungssicherung, wie sie beispielsweise auch für die Metall- und Elektroindustrie gilt.

Weiterhin wurde die tarifliche Vereinbarung zur Aus-, Fort-, und Weiterbildung unbefristet fortgeschrieben. Der Bildungsbeitrag der Arbeitgeber wird im Jahr 2005 auf 10 Euro und im Jahr 2006 auf 12,50 Euro pro Beschäftigtem erhöht. Damit werden die Angebote für die Qualifizierung der Beschäftigen als wichtiger Beitrag zur künftigen Branchenentwicklung weiter ausgebaut.

Die Einführung eines für Arbeiter und Angestellte einheitlichen Entgeltrahmens wird vorbereitet. Eckpunkte hierfür sollen bis zum 30. September 2006 vorliegen.

Eine neue Altersteilzeitregelung wurde mit Wirkung ab 1. Januar 2005 vereinbart.

Am Montag, 19.Oktober, wird die Tarifkommission in NRW über die Zustimmung zum Ergebnis beraten.

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