29/04/2005

39 000 Stahlarbeiter bis zu neun Stunden im Streik

An den Warnstreiks in der Tarifrunde 2005 für die Eisen- und Stahlindustrie von Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen haben sich insgesamt 39 000 Stahlarbeiter aus 56 Betrieben beteiligt.

An den Warnstreiks in der Tarifrunde 2005 für die Eisen- und Stahlindustrie von Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen haben sich insgesamt 39 000 Stahlarbeiter aus 56 Betrieben beteiligt.

In Salzgitter erklärte heute, am 29. April, Detlef Wetzel, IG Metall-Bezirksleiter in NRW, vor über 2100 Kundgebungsteilnehmern: „Die Verhandlung am 3. Mai 2005 muss es zeigen. Entweder bieten uns die Arbeitgeber Einkommenserhöhungen an, die zu den sehr guten Gewinnerwartungen passen, oder sie fordern den Streik heraus. Wir suchen die Verhandlungslösung. Ich hoffe, das gilt auch für die Arbeitgeber.“

Für 2800 Warnstreikende in Duisburg wurde der gestrige Abend zu einem besonderen Erlebnis, frei nach dem Motto “Feuer und Flamme für 6,5 %“. Die Nachtschichten bei TKS Hamborn und in fünf weiteren Betrieben hatten ab 20 Uhr die Produktion eingestellt. Viele kamen aus ihren Freischichten hinzu. Willi Segerath, Betriebsratsvorsitzender bei TKS, erklärte nach der Kundgebung: „Solch eine Geschlossenheit und Konfliktbereitschaft habe ich selten zuvor erlebt. Hier wird sich niemand mit Almosen abspeisen lassen.“

? An den heutigen Warnstreiks in Düsseldorf beteiligten sich 1100 Beschäftigte aus drei Betrieben. Der DGB-Vorsitzende Walter Haas bekräftigte vor 500 Streikenden in Rath: „Wo Geld verdient wird, muss es auch verteilt werden.“
? In Mülheim ruhte u.a. bei MRW und der Friedrich-Wilhelms-Hütte die Arbeit. Über 1500 Stahlarbeiter kamen zur Kundgebung auf den Kurt-Schumacher-Platz.
? In Siegen zogen 900 Warnstreikende aus vier Betrieben zur Kundgebung auf den Roten Platz. Auch nach Kundgebungsende wurden die Warnstreiks bei TKS in Eichen und Ferndorf bis zu neun Stunden fortgesetzt.
? In Bremen waren 2500 Beschäftigte an den Warnstreiks und der Kundgebung beteiligt. Dort ruhte die Arbeit für vier Stunden.
? In Witten beteiligten sich 800 Beschäftigte von EWK an dem Warnstreik, der Demonstration und der abschließenden Kundgebung.
? Auch in Dortmund, Gelsenkirchen, Hagen, Leverkusen und Olpe gingen die Warnstreikenden auf die Straße.

Vor der fünften Verhandlungsrunde am 3. Mai 2005 in Gelsenkirchen fordert die IG Metall unverändert 6,5 Prozent Einkommenserhöhung für die 85 000 Beschäftigten der Branche.

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