Kundgebung gegen Tarifkürzungen
In Düsseldorf versammelten sich heute, am 20. Juni, fast 1000 Monteure von Otis-Aufzüge in Düsseldorf und Essen, von der RAG Tochter SAG (Freileitungsbau und Starkstromanlagen) in Köln und Essen, von Miebach in Dortmund sowie aus weiteren Betrieben in Herne, Gelsenkirchen, Siegen, Leverkusen und anderen Orten in Nordrhein-Westfalen.
In einer Demonstration zogen sie um fünf vor 12 Uhr vor das Verbandsgebäude von METALL NRW. Ihr Protest richteten sie bundesweit gegen die Metall-Arbeitgeber. Die wollen den Monteuren 13 Prozent ihres Entgeltes und weitere Zuschläge kürzen. 300 bis 500 Euro Einkommensverlust würde das bedeuten. Seit Oktober 2004 wird über den gekündigten Bundesmanteltarifvertrag verhandelt. Der sichert Monteuren bisher diese Zuschläge für ihre besonders belastenden Arbeitsbedingungen.
Detlef Wetzel, IG Metall Bezirkleiter in NRW: „Was hier geschieht ist beschämend für die Arbeitgeber und beleidigend für die Monteure. Wer besondere Leistungen bringt und unter besonderen Belastungen arbeitet, der muss auch besonders bezahlt werden. Auch Monteure haben Anspruch auf faire Tarifverträge.“
Begründet sind die Zuschläge mit den stets wechselnden Einsatzorten, den besonderen Arbeits- und Wegezeiten und den Belastungen auf Baustellen bei extremsten Umweltbedingungen. Begründet sind sie auch durch die erhebliche Eigenverantwortung, mit der Monteure ihre Arbeit in höchster Qualität abzuliefern und das Unternehmen beim Kunden zu repräsentieren haben.
Wetzel: „Die Arbeitgeber wollen beste Arbeit immer noch billiger haben. Das ist eine Zumutung und das lehnen wir ab. Arbeit in Deutschland muss besser, aber nicht billiger werden. Wir können uns Lohndrücker und Unterlasser statt Unternehmer nicht erlauben. Die schaden den Menschen und unserer Wirtschaft.“
Die IG Metall will mit ihrer Aktion die Arbeitgeber an den Verhandlungstisch zurückholen. Auch auf regionalem Weg wird jetzt eine Lösung in dem Tarifkonflikt für Nordrhein-Westfalen angestrebt.