150 Beschäftigte protestierten am Verhandlungsort
Über 150 Beschäftigte aus zahlreichen Betrieben der Holz- und Kunststoffverarbeitenden Industrie in Westfalen versammelten sich heute spontan zu einer Protestaktion in Herford vor dem Tagungs- und Museumshaus MARTA.
Mit ihrer Aktion am Ort der heutigen zweiten Tarifverhandlung richteten sie sich gegen die provokante Haltung der Arbeitgeber in dieser Tarifrunde.
Die Arbeitgeber haben auch in der heutigen Verhandlungsrunde kein Angebot vorgelegt.
Karsten Kaus, Bezirkssekretär der IG Metall in Nordrhein-Westfalen: „Die Arbeitgeber verweigern sich völlig. Trotz deutlich verbesserter wirtschaftlicher Situation der Betriebe soll nichts davon bei den Beschäftigten ankommen. So darf man mit Menschen im eigenen Unternehmen nicht umgehen. Arbeitgeber, die sich gegen faire Teilhabe ihrer Beschäftigten stellen, gefährden in Betrieben die Motivation ihrer Leistungsträger und zugleich auf den Märkten die Kaufkraft ihrer Kunden.“
Angesichts der Verweigerungshaltung der Arbeitgeber herrschte erheblicher Unmut unter den Mitgliedern der Tarifkommission. Die Arbeitgeber hatten ihr provokantes Verhalten noch dadurch verstärkt, dass wichtige Mitglieder ihrer Seite gar nicht erst zum Verhandlungstermin angereist waren. So entschied sich die Tarifkommission einmütig dafür, das Scheitern der Verhandlungen festzustellen. Die gemeinsame Schlichtungsordnung sieht vor, dass nun innerhalb von 14 Tagen eine Lösung des Tarifkonfliktes über einen gemeinsam anzurufenden Schlichter gesucht wird.
Ohne Schlichtungsergebnis endet die Friedenspflicht Ende Mai 2006. Für diesen Fall bereitet die IG Metall geeignete Arbeitskampfmaßnahmen vor.
Karsten Kaus: „Wir wollen eine westfälische Lösung im Tarifkonflikt der Holz- und Kunststoffverarbeitenden Industrie. Die Tarifeinigungen bei Metall-Elektro sowie in der Textil- und Bekleidungsindustrie zeigen, dass es auch friedlich gehen kann. Das sollte auch für unsere Branche gelten.“
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Wolfgang Nettelstroth
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