Arbeitgeber legen kein Angebot vor
In der ersten Runde der Tarifverhandlungen für die ca. 700.000 Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie in Nordrhein-Westfalen hat die IG Metall ihre Forderung zur Erhöhung der Entgelte um 5 Prozent, der Ausbildungs-vergütungen um 37 Euro sowie zu vermögenswirksamen Leistungen und Qualifizierung und Innovation umfassend begründet.
Detlef Wetzel, IG Metall-Bezirksleiter in NRW: „Wir fordern nichts, was über die Leistungsfähigkeit der Betriebe hinausgeht. Wir streiten aber für alles, was den Beschäftigten zusteht. Nur höhere Einkommen schaffen zusätzliche Nachfrage und zusätzliche Arbeitsplätze. Erst gesteigerte Qualifizierung- und Innovations-leistungen der Betriebe machen Arbeitsplätze wieder sicherer."
Zusätzlichen Schub für ihre Forderung sieht die IG Metall durch die besonders gute wirtschaftliche Entwicklung, die in Nordrhein-Westfalen im vierten Quartal des letzten Jahres in den Betrieben der Metall- und Elektroindustrie eingesetzt hat. Nach durchschnittlicher Entwicklung in den Vormonaten stieg die Produktion im vierten Quartal um 8,9 Prozent an, weit überdurchschnittlich gegenüber dem bundesweiten Trend. Um 8,4 Prozent sanken gleichzeitig die Lohnstückkosten, angesichts höherer Auslastungen der betrieblichen Kapazitäten ohne Neueinstellungen. Auch hierbei setzt sich Nordrhein-Westfalen deutlich vom Bundestrend ab.
Den Daten über die positive wirtschaftliche Entwicklung bei Produktivität, Umsatz und Exporterfolgen und der optimistischen Sicht in die Zukunft kann die Arbeitgeberseite nicht grundsätzlich widersprechen.
Detlef Wetzel: „Unsere Befragung zu Qualifizierung und Innovation zeigt vor allem eines, es sind die Betriebe mit zu geringen Qualifizierungs- und Innovations-anstrengungen, die Arbeitsplätze und Erträge gefährden. Solche Betriebe können nicht der Maßstab für die Einkommenserhöhung sein. Gerade für diese Betriebe brauchen wir den Qualifizierungs- und Innovationstarifvertrag mit verbindlichen Ansprüchen der Beschäftigten."
Zur zweiten Verhandlung werden die Tarifparteien in Nordrhein-Westfalen am 3. März 2006 in Gelsenkirchen zusammenkommen.
Wolfgang Nettelstroth, Pressesprecher, 0170. 222 99 41