24/04/2006

Dritte Verhandlungsrunde beginnt am 26. April in Wuppertal

In dritter Runde werden am Mittwoch, dem 26. April 2006 in Wuppertal die Tarifverhandlungen für die 130 000 Beschäftigten der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie fortgesetzt.

Über 40 000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dieser Branche sind in Nordrhein-Westfalen beschäftigt.
Die IG Metall fordert die Erhöhung der Löhne und Gehälter um 4,5 Prozent sowie um 40 Euro höhere Ausbildungsvergütungen. Die Betriebe sollen zur Übernahme der Ausgebildeten für mindestens für zwölf Monate verpflichtet werden.

IG Metall-Verhandlungsführer Peter Donath forderte die Arbeitgeber auf, mit einem verhandelbaren Angebot die Voraussetzungen für einen schnellen Tarifabschluss auch in dieser Branche zu schaffen, nachdem für die Metall- und Elektroindustrie ein für beide Seiten akzeptabler Kompromiss am vergangenen Wochenende gefunden wurde.
Karlo Sattler, Tarifsekretär der IG Metall-Bezirksleitung NRW: "Die Textilarbeitgeber sollten besser bereits die Zeit der Friedenspflicht nutzen, ihre bisherige Totalverweigerung einer Einkommensverbesserung für die Beschäftigten aufzugeben und so Warnstreiks unnötig zu machen."

In den bisherigen Verhandlungsrunden haben die Arbeitgeber noch eine Null-Runde verlangt. Sie wollen zusätzlich das Urlaubs- und Weihnachtsgeld je nach Lage der Betriebe zahlen.
Peter Donath: "Weitere Reallohnverluste sind für die Beschäftigten inakzeptabel und Gift für die Konjunktur. Lohnfrust schafft Kaufunlust."
Gerade die konsumnahe Textil- und Bekleidungsbranche leidet unter der allgemeinen Kaufkraftschwäche. Die IG Metall erwartet von den Arbeitgebern, dass diese mit ihren Zumutungen Schluss machen und in ernsthafte Verhandlungen eintreten. Dann ist ein schneller Tarifabschluss durchaus möglich.

Karlo Sattler: "Bei Produktivitätssteigerungen in den letzen drei Jahren in Höhe von 13,2 Prozent, bei einem gleichzeitigen Anstieg der Tarifeinkommen von nur 4,5 Prozent ist da durchaus Luft drin, ohne dass die Betriebe in ihrer Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigt werden", unterstrich Sattler.

Die Friedenspflicht für die Textil- und Bekleidungsindustrie läuft am 30. April 2006 aus.
Die Verhandlungen beginnen am 26.04.2006 um 11 Uhr. Verhandlungsort ist das Hotel Mercure, Auf dem Johannisberg 1, 42103 Wuppertal.

Wolfgang Nettelstroth
IG Metall-Bezirksleitung Nordrhein-Westfalen
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