Erste Warnstreik-Welle rollt an
In der Stahlindustrie beginnen noch in dieser Woche Warnstreiks als Antwort auf das unzureichende Angebot der Arbeitgeberseite.
Unter dem Motto „Wir backen die 7" werden als erste die Beschäftigten aus fünf Betrieben im Duisburger Süden am Freitag, 8. September, um 8.30 Uhr zu einer Kundgebung vor dem Tor 9 von ThyssenKrupp Süd, Mannesmannstraße zusammenkommen. Die auch von HKM, Tailored Blanks, Eisenbahn und Häfen sowie SZMF beteiligten Beschäftigten werden eine Brezel in Form einer Sieben mitnehmen können. Kundgebungsredner ist Detlef Wetzel, IG Metall-Bezirksleiter in Nordrhein-Westfalen und Verhandlungsführer in der Stahltarifrunde.
Die Arbeitgeber hatten in der gestrigen dritten Verhandlungsrunde den 85.000 Beschäftigten im Tarifgebiet Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen eine dreiprozentige Erhöhung der Einkommen für die sehr lange Laufzeit von 19 Monaten angeboten. Zusätzlich sollen die Beschäftigten eine Einmalzahlung von 500 Euro erhalten. Für die Auszubildenden soll es Lernmittelfreiheit geben.
Detlef Wetzel erklärte auf der heutigen Sitzung der Tarifkommission in Sprockhövel: „Unsere Antwort auf das unzureichende Angebot der Arbeitgeber heißt Warnstreik. Von der gestiegenen Produktivität sollen die Beschäftigten nichts abbekommen. Vom geforderten Anteil an den steigenden Gewinnen ganz zu schweigen. Vom Stahlboom wollen die Arbeitgeber ganz alleine profitieren."
Weitere Warnstreiks folgen in der kommenden Woche. Am Montag, 11. September, sind Warnstreiks in Witten und Düsseldorf geplant. In Düsseldorf werden die Beschäftigten von Vallourec & Mannesmann im Werk Rath ab 11 Uhr für eine Kundgebung vor dem Werk die Arbeit niederlegen. Am Dienstag, 12. September, gibt es einen besonderen Schwerpunkt der Warnstreiks mit Arbeitsniederlegungen, Demonstrationen und Kundgebungen der Beschäftigten aus Stahlbetrieben im Duisburger Norden, in Salzgitter, Bochum, Dortmund sowie weiteren Orten. Am Mittwoch, 13. September, folgen Warnstreiks in Bremen, Krefeld, Peine und Hagen.
Am Tag der vierten Verhandlungsrunde, Donnerstag, 14. September, sind Warnstreiks in Mülheim an der Ruhr, Siegen sowie Herborn geplant.
Die IG Metall fordert für die 85.000 Beschäftigten in der Eisen- und Stahlindustrie im Tarifgebiet Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen die Erhöhung der Löhne und Gehälter um sieben Prozent für zwölf Monate und einen neuen Tarifvertrag „Perspektiven für Beschäftigung und alternsgerechtes Arbeiten".
Die vierte Verhandlung beginnt am Donnerstag, 14. September, 15 Uhr, im Scandic Hotel Essen "Hotel Bredeney", Theodor-Althoff-Str. 5, 45133 Essen.
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Wolfgang Nettelstroth, Pressesprecher
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