Heute legten 7300 Stahlarbeiter die Produktionen still
In 16 Betrieben in Bremen, Salzgitter, Peine, Krefeld, Hagen und Remscheid wurden heute von 7300 Stahlarbeitern für bis zu sieben Stunden die Produktionen stillgelegt.
Um 4 Uhr nahm die Frühschicht der Bremer Stahlwerke erst gar nicht die Arbeit auf. Zwei Hochöfen, das Stahlwerk, die Warmbreitbandanlage, die Verzinkungsanlage und Tailored Blanks, alles stand. 2000 Beschäftigte beteiligten sich in Bremen an dem Warnstreik, der erst nach sieben Stunden um 11 Uhr im Anschluss an eine Kundgebung vor dem Haupttor endete.
In Salzgitter ruhte für vier Stunden jegliche Arbeit in sieben Stahlbetrieben. Hier waren insgesamt 2000 Beschäftigte an den Warnstreiks und der Kundgebung beteiligt. Betroffen von den Warnstreiks waren die Salzgitter AG, Salzgitter Flachstahl GmbH, Salzgitter Großrohre GmbH, Ilsenburger Grobblech GmbH sowie weitere Unternehmen. In einer symbolischen Aktion wurde das Angebot der Arbeitgeber von drei Prozent und 500 Euro für 19 Monate von den Stahlarbeitern abgebrannt und zur Untermauerung der eigenen Forderung eine mannshohe stählerne Sieben vor der Hauptverwaltung aufgestellt.
In Peine gingen 500 Beschäftigte der Peiner Träger GmbH und der Verkehrsbetriebe Peine Salzgitter für vier Stunden in den Warnstreik.
In Nordrhein-Westfalen gab es heute den Schwerpunkt der Warnstreiks in Krefeld.1800 Beschäftigte von ThyssenKrupp Nirosta, Edelstahl Witten-Krefeld und Valti beteiligten sich an den dreistündigen Warnstreiks sowie einer gemeinsamen Kundgebung.
700 Beschäftigte von ThyssenKrupp und Leistritz Turbinenkomponenten in Remscheid legten ebenfalls für vier Stunden die Arbeit nieder. Die Produktionen standen. Mit zwei Demonstrationszügen kamen sie heute Mittag zur Kundgebung in der Innenstadt zusammen.
In Hagen gab es einen Warnstreik von 260 Beschäftigten bei den Edelstahlwerken Südwestfalen.
Seit dem vergangenen Freitag haben bereits 16 000 Stahlarbeiter mit ihren Warnstreiks die Produktionen in erheblichem Umfang zum Stillstand gebracht.
Detlef Wetzel, IG Metall-Bezirksleiter: „Jetzt kommt es auf die Arbeitgeber an. Sie müssen zeigen, dass sie tragfähige Lösungen wollen, sowohl beim Geld als auch bei der Beschäftigungsperspektive für Alt und Jung."
Darüber verhandelt wird morgen, Donnerstag, 14. September, ab 16.00 Uhr im Scandic Hotel Essen, „Hotel Bredeney“, Theodor-Althoff-Str. 5, 45133 Essen.
Morgen, 14.09.2006, gibt es zudem noch weitere Warnstreiks:
• Unmittelbar vor der Tarifverhandlung wird Detlef Wetzel auf einer Kundgebung auf dem Viktoriaplatz um 12.45 Uhr vor mehr als 1000 Warnstreikenden in Mülheim an der Ruhr sprechen. Dort werden ab 10 Uhr die Arbeitsniederlegungen die Betriebe MRW, MRM, V & M, Europipe und FWH betreffen. Um 11.55 Uhr werden die Warnstreikenden ab Sandstr./Ecke Wiesenstr. zu einer Demonstration in die Innenstadt starten.
• In Siegen-Geisweid werden mehrere hundert Warnstreikende von ThyssenKrupp Steel sowie den Edelstahlwerken Südwestfalen ab 10 Uhr zu Demonstrationszügen und einer Kundgebung zusammen kommen.
• In Georgsmarienhütte findet die Kundgebung im Rahmen des Warnstreiks ab 9 Uhr auf dem Werksgelände statt.
• Auch in Krefeld, Herborn und Olpe sind weitere Demonstrationen und Kundgebungen im Rahmen von mehrstündigen Warnstreiks geplant.
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Wolfgang Nettelstroth, Pressesprecher
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