24/10/2006

IG Metall fordert Flankenschutz für Arbeitsplätze in der Bergbautechnik

Ein Zeichen gegen den Trend setzten heute die IG Metall und die Betriebsräte der Bergbautechnik. Sie erklären die 20 000 Arbeitsplätze ihrer Branche zu Stars des Strukturwandels.

Nie zuvor wurde so viel Bergbautechnik aus Deutschland exportiert oder zu neuen Produkten für neue Märkte weiterentwickelt, z.B. in der Windkraft. Für die Betriebsräte ist klar: Mitbestimmung in den Betrieben, Qualifizierung und Innovation haben den Erfolg gebracht.
Ohne eine verlässliche Politik sehen sie diese Entwicklung jedoch derzeit akut gefährdet. Politische Entscheidungen gegen den Bergbau drohen zum Imageschaden für die ganze Branche zu werden. Dabei sind Fachkräftenachwuchs oder Unternehmenskredite nur mit verlässlichen Rahmenbedingungen zu sichern. Von der Landespolitik forderten deshalb Betriebsräte und IG Metall gemeinsam, sichere Rahmenbedingungen für einen verbleibenden Referenzbergbau sowie Export- und Innovationsförderung.
Beispiele für Erfolgswege im Strukturwandel stellten die Betriebsräte zusammen mit der IG Metall heute öffentlich heraus.
So liefert der 100-prozentige Bergbauzulieferer DBT GmbH in Lünen neunzig Prozent seiner Produkte ins Ausland, sogar ins Billiglohnland China. „Unsere Maschinen sorgen für Produktionsrekorde weltweit“, sagt der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Detlef Weimann. Die DBT konnte damit wieder wachsen, von 600 auf heute 800 qualifizierte Mitarbeiter.
Zusätzliche neue Märkte hat Hauhinco erschlossen. Statt nur einzelne Hochdruckpumpen für den Bergbau werden Systeme wie z.B. Hochdruckstationen mit Tanks, Filtern und Steuerungen für breite Kundenkreise geliefert. „In dieser Entwicklung dürfen wir nicht stecken bleiben“, sagt Betriebsrats-Vize-Chef Dirk Jüngling.
Bei der Bochumer Eisenhütte hat der Betriebsrat kräftig angeschoben, dass mittlerweile 40 Prozent des Umsatzes durch Materialveredlung für die verschiedensten Kunden erwirtschaftet werden. „Wir wollten nicht auf die Krise warten.“ Betriebsrat und Geschäftsführung sitzen regelmäßig im Arbeitskreis „Neue Produkte“ an einem Tisch. „Im Moment“, sagt der Betriebsratsvorsitzende Benno Bargmann, „muss sich bei uns niemand Sorgen um seinen Arbeitsplatz machen - im Gegenteil, das Geschäft brummt.“
Den Aufwind der Veränderung hat auch Eickhoff aus Bochum genutzt und baut seine Getriebe mittlerweile auch für die Windkraft. Intern setzt das Unternehmen zur Stärkung der Wirtschaftlichkeit konsequent auf Verbesserungen in der Arbeitsorganisation und den Abläufen. Angesichts der Haltung der Landesregierung zum Thema Windkraft sagt der Betriebsratsvorsitzende Heinrich Denniger: „Ich würde mir wünschen, dass uns die Landesregierung bei unseren Bemühungen mehr unterstützt.“
Allen Unternehmen ist gemeinsam, dass sie Veränderungs- und Innovationsfähigkeit bewiesen haben. Dazu haben Beschäftigte und Betriebsräte einen entscheidenden Beitrag geleistet.
Weitere Informationen zu den betrieblichen Beispielen finden sie unter http://www.arbeit-durch-innovation.de..


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Wolfgang Nettelstroth, Pressesprecher
IG Metall-Bezirksleitung NRW
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