05/09/2006

IG Metall plant Warnstreiks

In der heutigen dritten Verhandlungsrunde haben die Stahlarbeitgeber ihr Angebot für die 85.000 Beschäftigten im Tarifgebiet Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen vorgelegt.

Danach soll es eine dreiprozentige Erhöhung der Einkommen für die sehr lange Laufzeit von 19 Monaten geben. Zusätzlich sollen die Beschäftigten eine Einmalzahlung von 500 Euro erhalten. Für die Auszubildenden soll es Lernmittelfreiheit geben.

Detlef Wetzel, IG Metall-Bezirksleiter in NRW und Stahl-Verhandlungsführer: „Mit ihrem Angebot erfüllen die Arbeitgeber bei weitem nicht die berechtigten Erwartungen der Beschäftigten. Die Prozente sind es zu wenig und die Laufzeit ist zu lang. Die Einmalzahlung ist keine echte Gewinnbeteiligung. Nie hat es im Stahl bessere Gewinne gegeben. Daran müssen die Beschäftigten auch mit dauerhaft fairen Einkommen beteiligt werden. Auch zum neuen Tarifvertrag ‚Perspektive für Beschäftigung’ müssen die Arbeitgeber mit uns einen verbindlichen Weg beschreiten."

Bereits zum Verhandlungsauftakt gab es heute in Essen eine Protestaktion, an der sich 350 Stahlarbeiter aus Duisburg, Bremen, Bochum, Essen und anderen Stahlstandorten beteiligten. Der Geldregen, in dem sich die Branche angesichts der hervorragenden Gewinne derzeit befindet, ging auch auf den Kundgebungsplatz hernieder. Es regnete als 7%-Forderung gestaltete Geldscheine. Mit Schirmen der IG Metall konnten sich die Stahlarbeiter dort schon mal ihren Teil von diesem Geldregen sichern.

Die IG Metall fordert unverändert für die 85.000 Beschäftigten in der Eisen- und Stahlindustrie im Tarifgebiet Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen die Erhöhung der Löhne und Gehälter um sieben Prozent für zwölf Monate und einen neuen Tarifvertrag „Perspektive für Beschäftigung und alternsgerechtes Arbeiten".

Warnstreiks plant die IG Metall bereits ab dem 7. September mit besonderen Schwerpunkten in der kommenden Woche. Einzelheiten dazu werden in der Tarifkommission am 6. September beraten. Am 31. August endete mit der Laufzeit des bisher gültigen Tarifvertrags die Friedenspflicht.

Die vierte Verhandlung beginnt am Donnerstag, 14. September um 15 Uhr im Scandic Hotel Essen „Hotel Bredeney", Theodor-Althoff-Str. 5, 45133 Essen.

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Wolfgang Nettelstroth, Pressesprecher
IG Metall-Bezirksleitung NRW
Roßstr. 94, 40476 Düsseldorf
Telefon: (0211) 45484-127
Telefax: (0211) 45484-133
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E-Mail: wolfgang.nettelstroth(at)igmetall(dot)de
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