Klare Mehrheit dafür
Heute hat sich in Oberhausen die Tarifkommission der IG Metall mit klarer Mehrheit für die Annahme des Verhandlungsergebnisses in der Tarifrunde Stahl entschieden.
In der 5. Verhandlungsrunde gab es in Gelsenkirchen in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag nach 10-stündigen Verhandlungen eine Einigung. Der Einigung vorausgehend hatten sich 19 000 Beschäftigte in 58 Betrieben an Warnstreiks beteiligt, verbunden mit erheblichen Produktionsstillständen in den jeweiligen Unternehmen.
Für die 85 000 Beschäftigten der Eisen- und Stahlindustrie in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen bedeutet das Ergebnis:
• Ab dem 1. Januar 2007 steigen die Einkommen der Beschäftigten um 3,8 Prozent.
• Für die Monate September bis Dezember 2006 gibt es eine Einmalzahlung von 500 Euro.
• Zusätzlich erhalten alle Beschäftigten eine Einmalzahlung von 750 Euro.
• Für die Auszubildenden gibt es künftig Lernmittelfreiheit.
• Der Tarifvertrag für die Löhne und Gehälter hat eine Laufzeit von 17 Monaten bis zum 31. Januar 2008.
Zusätzlich wurde der neue Tarifvertrag „Demografischer Wandel" vereinbart. Verbindlich werden damit in den Betrieben der Stahlindustrie umfassende Altersstrukturanalysen eingeführt. Auf dieser Grundlage sind Maßnahmen einzuführen, die es den Beschäftigten ermöglichen, künftig gesundheitlich unbeeinträchtigt bis zum Rentenalter in den Betrieben der Stahlindustrie zu arbeiten. Betriebsräten und Arbeitgebern ist es übertragen, die jeweils passenden betrieblichen Regelungen, beispielsweise zur Qualifizierung, Arbeitsorganisation oder Arbeitszeitgestaltung zu vereinbaren. Zudem haben sich IG Metall und Arbeitgeber in einer Verhandlungsverpflichtung darauf verständigt, auch künftig das vorzeitige oder gleitende Ausscheiden aus dem Arbeitsleben unter Beteiligung des Gesetzgebers zu ermöglichen.
Detlef Wetzel, IG Metall-Verhandlungsführer und Bezirksleiter in NRW: „Die sehr gute Beteiligung an den Warnstreiks hat einen Tarifabschluss ermöglicht, der sowohl in den Betrieben als auch in der Öffentlichkeit eine deutliche Akzeptanz findet. Mehr Geld für die Beschäftigten bringt mehr Kaufkraft in die Wirtschaft. Das hilft Arbeitsplätze zu sichern. Mit unserem Tarifvertrag ‚Demografischer Wandel’ machen wir eine neue Tür auf. Jetzt haben wir die Aufgabe, den Weg dahinter erfolgreich auszubauen."
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Wolfgang Nettelstroth, Pressesprecher
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