24/11/2006

Siemens hat endlich Verantwortung übernommen

In langen und zähen Verhandlungen mit Siemens hat die IG Metall verbindliche Hilfszusagen für die ca. 3.000 Beschäftigten des insolventen Handyherstellers BenQ Mobile erreicht.

Für die Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaften (BQG) in München und Kamp-Lintfort stellt Siemens die notwendigen finanziellen Mittel bereit. Außerdem leistet Siemens zusätzliche Zahlungen an diejenigen, die aus der BQG in neue Arbeit wechseln oder keinen neuen Arbeitsplatz finden.

Detlef Wetzel, Bezirksleiter der IG Metall in Nordrhein-Westfalen: „Damit hat Siemens endlich Verantwortung übernommen. Deutlich mehr als die zunächst angekündigten 35 Mio. € stehen nun für die Beschäftigten von BenQ Mobile zur Verfügung. Jeder zusätzliche Euro ist ein Erfolg der harten und zähen Verhandlungen der IG Metall und des Engagements der Belegschaft.“
Die BQG wird vom 01.01.2007 bis zum 31.12.2007 eingerichtet. Alle Beschäftigten von BenQ und Inservio können in diese BQG wechseln. Sie bekommen damit Zeit und Qualifizierungsangebote, um erfolgreich einen neuen Arbeitsplatz zu finden. Die Beschäftigten erhalten während ihrer Zeit in der BQG 80 Prozent (München) bzw. 84 Prozent (NRW) des letzten Nettomonatsentgeltes. Grundlage ist jeweils der Flächentarif.

Wer vorzeitig, innerhalb festgelegter Zeiträume, aus der BQG ausscheidet - etwa weil er/sie einen neuen Arbeitsplatz gefunden hat -, erhält zusätzlich Geld. Die Höhe unterscheidet sich je nach Standort; die Leistungen in Nordrhein-Westfalen fallen auf ausdrücklichen Wunsch von Siemens höher aus. Die IG Metall hat dem zugestimmt, da die Beschäftigten dort wegen des Ergänzungstarifvertrags auf Teile des Einkommens verzichtet hatten.

IG Metall, Betriebsräte und Siemens haben eine Erklärungsfrist bis zum Montag (27.11., 18 Uhr) vereinbart. Auf parallelen Versammlungen an den Standorten werden die Beschäftigten heute (24.11.06) über den Stand der Gespräche informiert.

Detlef Wetzel: "Tragfähige Fortführungslösungen für die leistungsfähige Handyproduktion mit verlässlichen Partnern, Arbeitsangebote von Siemens und die Vermittlung in neue Arbeitsplätze behalten für die Beschäftigten oberste Priorität. Mit der jetzt finanziell gesicherten Transfergesellschaft und finanziellen Hilfen für die Einzelnen haben wir zusätzliche Unterstützungen erreicht. Unsere Mitglieder werden wir auch weiterhin bei allen damit verbundenen Fragen umfassend beraten."

Wolfgang Nettelstroth, Pressesprecher
IG Metall-Bezirksleitung Nordrhein-Westfalen
Roßstraße 94, 40476 Düsseldorf
Tel: 0211 - 45 484-127
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