30/04/2007

Massive Warnstreiks diese Woche in ganz Nordrhein-Westfalen

Bis zum Ende der Friedenspflicht am Samstag, 28. April, 24 Uhr, haben die Metallarbeitgeber in Nordrhein-Westfalen kein verbessertes Angebot zur Steigerung der Einkommen für die 700 000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie vorgelegt.

Mit massiven Warnstreiks erhöht die IG Metall NRW deshalb in dieser Woche ihren Verhandlungsdruck. An den ersten Arbeitsniederlegungen waren heute 2700 Beschäftigte aus 14 Betrieben beteiligt.

Während der Auftaktkundgebung in der Nacht von Sonntag auf Montag um drei Uhr bei DaimlerChrysler in Düsseldorf erklärte Detlef Wetzel, IG Metall-Bezirksleiter in NRW: "Nur mit Druck in jedem Betrieb bekommen wir das, was uns zusteht. Freiwillig lassen uns die Arbeitgeber nicht am Profit teilhaben. Sogar beim Weihnachtsgeld wollen sie uns in die Taschen greifen. Auch den besten Argumenten verschließen sie sich. Doch eine Sprache werden sie jetzt verstehen – massive Warnstreiks mit spürbaren Produktionsausfällen."

Über 900 Beschäftigte der Nachtschicht bei DaimlerChrysler und Presta Steer Tec gingen mit dieser Auftaktkundgebung in einen dreistündigen Warnstreik.
• Mehr als 300 Beschäftigte von Siemens PGI in Duisburg-Hochfeld sowie von den Grillo- und Espera-Werken nahmen an der dortigen Warnstreik-Kundgebung teil.
• Einen Warnstreik gab es auch in der Frühschicht bei Piron in Bocholt. Über 800 Beschäftigten von Schmitz-Cargobull in Vreden beteiligten sich am Warnstreik mit Kundgebung zum Schichtwechsel.
• In Krefeld-Gellep nahmen mittags 230 Demonstranten an der Kundgebung bei der Firma TRW teil. Weitere 230 Beschäftigte der Spätschicht werden heute ebenfalls noch die Arbeit niederlegen.
• 150 Beschäftigten aus zwei Schichten der Gießerei Metallwerke Kleinken in Recklinghausen haben sich an den zweistündigen Warnstreiks jeweils zum Schichtende beteiligt.

Am Mittwoch, 2. Mai, finden Warnstreiks in mehr als 50 Betrieben in Nordrhein-Westfalen statt:
• In Bocholt wird die Arbeit an vier Standorten der Flender AG ruhen. Um 9:15 Uhr versammeln sich die Warnstreikenden der Frühschicht zur Kundgebung vor dem Werkstor.
• In Bonn werden bereits um 5 Uhr die Beschäftigten von Aleris-Aluminium in den Warnstreik treten. Um 10:30 Uhr folgen sechs weitere Betriebe. Die gemeinsame Kundgebung findet vor dem Werkstor von GKN Walterscheid in Lohmar statt.
• In Ennepetal-Milspe beginnt die Kundgebung mit den Beschäftigten aus elf Betrieben um 10 Uhr auf dem Markplatz.
• Der Warnstreik bei zwei Siempelkamp-Betrieben in Krefeld beginnt um 9:15 Uhr mit einer Kundgebung vor dem Werkstor.
• Bei SMS Demag in Hilchenbach-Dahlbruch bei Siegen beginnt die Kundgebung vor dem Werkstor um 9:20 Uhr.
• In Witten wird ab 9 Uhr bei Bosch-Rexroth gestreikt. Auch hier findet eine Kundgebung vor dem Werkstor statt.
• Im Münsterland startet am Mittwoch eine dreitägige Warnstreik-Stafette unter Beteiligung zahlreicher Belegschaften. Schwerpunkte der Aktion sind Betriebe in Warendorf, Coesfeld, Steinfurt sowie Münster und Harsewinkel.
• Warnstreiks gibt es zudem in Betrieben in Dinslaken, Duisburg, Hagen, Hamm, Herford, Leverkusen, Minden, Paderborn, Rheine und Wuppertal.

Schwerpunkttag der Warnstreiks in Nordrhein-Westfalen mit mehreren 10 000 Beschäftigten wird Donnerstag, 3. Mai. Große Kundgebungen gibt es an diesem Tag u.a. in Aachen, Ahlen, Bielefeld, Bocholt, Bochum, Bottrop, Detmold, Dortmund, Düsseldorf, Essen, Gummersbach, Hagen, Krefeld, Köln, Lippstadt, Mülheim, Oberhausen, Paderborn, Rietberg, Unna und Wuppertal.

Aktionsschwerpunkte am Freitag, 4. Mai, wird es in Köln, Gütersloh, Münster, Rheine, Siegen, Plettenberg, Velbert und an vielen weiteren Orten geben.
Auch für Montag, 7. Mai, sind Warnstreiks geplant.

Zwischen 80 000 und 100 000 Beschäftigte aus weit mehr als 600 Betrieben in über 100 Städten werden sich in dieser Woche an den Arbeitskampfmaßnahmen beteiligen.

Ein neuer Verhandlungstermin ist noch nicht vereinbart worden. Die IG Metall fordert die Erhöhung der Einkommen und Ausbildungsvergütungen um 6,5 Prozent. Die Arbeitgeber haben auch in der vierten Verhandlungsrunde am 26. April kein verbessertes Angebot vorgelegt. Sie bestehen auf Eingriffe ins Weihnachtsgeld und wollen es von 55 auf 40 Prozent des Monatseinkommens absenken können. Damit blieben für viele Beschäftigte von den angebotenen 2,5 Prozent Einkommenssteigerung real nur 1,5 Prozent übrig.

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Wolfgang Nettelstroth, Pressesprecher
IG Metall-Bezirksleitung NRW
Roßstr. 94, 40476 Düsseldorf
Telefon: (0211) 45484-127
Telefax: (0211) 45484-133
Mobil: (0170) 222 99 41
E-Mail: wolfgang.nettelstroth(at)igmetall(dot)de
Internet: www.nrw.igmetall.de
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