27/04/2007

Tarifverhandlungsauftakt für holz- und kunststoffverarbeitende Industrie endet ohne Arbeitgeberangebot

Mit guten Argumenten kamen heute früh in Herford die Verhandlungskommissionsmitglieder und weitere 30 Beschäftigte aus zahlreichen Betrieben zum Auftakt der ersten Tarifverhandlung für die 40.000 Beschäftigten der holz- und kunststoffverarbeitenden Industrie in Westfalen-Lippe.

Weit über 6.000 Unterschriften wurden bisher schon in den Betrieben gesammelt und den Arbeitgebern überreicht. Damit fordern die Beschäftigten ihren jeweiligen Arbeitgeber auf, im Arbeitgeberlager für ein vernünftiges, faires Verhandlungsangebot zu sorgen.

Karsten Kaus, IG Metall-Verhandlungsführer: "Bei unseren Mitgliedern besteht ein erheblicher Erwartungsdruck. Und dafür haben sie sehr gute Gründe. Pro Kopf sorgen die Beschäftigten heute für fast 30 Prozent mehr Umsatz als noch 2003. Besonders mit Lieferungen ins Ausland, aber auch im Binnenmarkt ist die Branche erfolgreich. Und mit nur noch 16 Cent pro Euro Umsatz geben die Betriebe heute 30 Prozent weniger für Löhne und Gehälter aus als noch vor zehn Jahren. Im vierten Jahr in Folge geht es aufwärts mit der Branche. Erfolg kann es nicht nur für die Arbeitgeber geben. Jetzt muss auch bei den Beschäftigten wieder etwas davon ankommen."

Die heutige Verhandlung endete ohne ein Angebot der Arbeitgeberseite. Mit einer ersten öffentlichen Tarifaktion werden am Samstag in Ahaus die Beschäftigten antworten. Dort beginnt um 9 Uhr eine Demonstration am Rathaus. Ziel ist die Stadthalle Ahaus. In einer Mitgliederversammlung werden dort anschließend die Mitglieder betrieblicher Tarifkommissionen gewählt. In allen Betrieben der Branche wird die umfassende Information und Diskussion zur Tarifrunde fortgesetzt.

Für den 12. Mai ist eine zentrale Kundgebung in Herford geplant. Detlef Wetzel, IG Metall-Bezirksleiter in NRW und Wolfgang Rhode, Mitglied im geschäftsführenden IG Metall-Vorstand, werden dort sprechen. Sollte in der zweiten Verhandlung am 14. Mai keine Einigung mit den Arbeitgebern zu erzielen sein, wird die IG Metall die Schlichtung anrufen und Warnstreiks ab Anfang Juni vorbereiten.

Die IG Metall fordert in den Tarifverhandlungen die Steigerung der Einkommen um 6,5 Prozent für eine Laufzeit von zwölf Monaten ab dem 1. Mai 2007.

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Wolfgang Nettelstroth, Pressesprecher
IG Metall-Bezirksleitung NRW
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