10/03/2008

400 Beschäftigte auf Protestkundgebung am Verhandlungsort

In vierter Runde haben heute in Gladbeck die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten in der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie begonnen.

Verhandelt wird damit auch für 40 000 Beschäftigte der Branche in Nordrhein-Westfalen. Erst unter dem Eindruck der umfassenden Warnstreiks der vergangenen Woche – allein mit 6300 Beteiligten aus 63 Betrieben in Nordrhein-Westfalen und insgesamt über 18 000 Warnstreikenden aus 136 Betrieben – hatten die Arbeitgeber den neuen Verhandlungstermin angeboten.

Zu einer Protestkundgebung am Verhandlungsort in Gladbeck kamen am Nachmittag 400 Beschäftigte aus zahlreichen Betrieben der Branche in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen zusammen. Nachdrücklich machten sie damit klar, dass ohne ein Einlenken der Arbeitgeber auch in dieser Woche die Warnstreiks fortgesetzt werden.

Oliver Burkhard, IG Metall-Bezirksleiter in Nordrhein-Westfalen, erklärte: „Heute müssen die Arbeitgeber endlich Farbe bekennen. Sie müssen erklären, ob sie den berechtigten Anspruch der Beschäftigten in der Textil- und Bekleidungsindustrie auf angemessene Entgelterhöhungen akzeptieren oder ob sie uns weiterhin mit Almosen abspeisen wollen. Wir verlangen nicht mehr als gutes Geld für gute Arbeit! Und wenn die Arbeitgeber ihre Position nicht schleunigst überdenken, dann fahren sie mit Volldampf in weitere Aktionen, weitere Warnstreiks und notfalls in einen Arbeitskampf."

Die IG Metall verhandelt über ihre Forderung nach 5,5 Prozent Einkommenssteigerung für zwölf Monate. Auch die unbefristete Übernahme der Ausgebildeten soll in dieser Tarifrunde durchgesetzt werden. Die Arbeitgeber hatten zuletzt für die Laufzeit von 14 Monaten ab dem 1. März nur 2,2 Prozent höhere Einkommen geboten. Für weitere zehn Monate wollten sie nochmals 1,8 Prozent mehr zahlen. Eine Einmalzahlung von 0,5 Prozent sollte von den Betrieben gekürzt oder gestrichen werden können. Die Verpflichtung zur Übernahme der Ausgebildeten lehnen sie völlig ab.

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Wolfgang Nettelstroth, Pressesprecher
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