11/03/2008

Arbeitgeberverband gefährdet Betriebsfrieden

Der Arbeitgeberverband für das Kfz-Gewerbe in Nordrhein-Westfalen gefährdet erheblich den Betriebsfrieden in den Unternehmen der Branche. Er fordert einen neuen Manteltarifvertrag mit unbezahlter Ausweitung der Arbeitszeit.

Bisher arbeiten über 55-Jährige 35 Stunden pro Woche und Jüngere 36,5 Stunden. Nach den Vorstellungen der Arbeitgeber sollen künftig alle Beschäftigten 40 Stunden pro Woche arbeiten, ohne zusätzliche Bezahlung. Urlaubstage, Urlaubsgeld, Kündigungsschutz und auch Sterbegelder sollen zudem gekürzt und verschlechtert werden oder ganz entfallen. Wer beispielsweise bisher als ältere Fachkraft 2530 Euro verdient, kann damit im ungünstigsten Fall 5780 Euro im Jahr verlieren. 8500 Beschäftigten droht die Arbeitslosigkeit, Ausgebildeten bliebe die Übernahme verwehrt, weil alle anderen länger arbeiten müssten. Ihr bisheriges Angebot einer zweiprozentige Entgelterhöhung knüpfen die Arbeitgeber an die Einführung der 40-Stunden-Woche.

Am vergangenen Samstag bekräftigten 1200 Kfz-Handwerker aus ganz Nordrhein-Westfalen auf ihrer Aktionskonferenz in Essen ihre Forderung nach fünf Prozent mehr Geld und Erhalt aller Bedingungen des bisherigen Manteltarifvertrags. Zur Durchsetzung ihrer Ziele wollen sie jetzt mit Warnstreiks für Druck in den Betrieben sorgen.

Werner Birkhahn, IG Metall-Verhandlungsführer in NRW: „Jetzt sind alle Beschäftigten gefordert, mit ihrer Beteiligung an den Warnstreiks dazu beizutragen, dass die Arbeitgeber den tarifpolitischen Irrweg wieder verlassen."

Bereits heute gab es in Düren und Krefeld erste Warnstreiks. 30 Beschäftigte aus drei Kfz-Werkstätten kamen zum Warnstreikfrühstück ins Dürener Gewerkschaftshaus. In Krefeld demonstrierten ab 13 Uhr die Beschäftigten von zwei Betrieben am VW Zentrum Krefeld,

Am Mittwoch, den 12.03.2008 wird es den ersten Warnstreikschwerpunkt im Rheinland und im Bergischen Land geben.
• In Düsseldorf beginnt um 11.30 Uhr ein Demonstrationszug der Warnstreikenden am Sportplatz, Milrather Weg in Erkrath. Von da aus geht es zur abschließenden Kundgebung um 12 Uhr vor dem Verbandssitz des Kfz-Gewerbes in der Gerresheimer Landstraße 119. Dort spricht Oliver Burkhard, IG Metall-Bezirksleiter in Nordrhein-Westfalen. Zur Kundgebung werden nicht nur Warnstreikenden aus Düsseldorfer Betrieben kommen. Auch Beschäftigte aus Kfz-Betrieben in Köln, Leverkusen, Gummersbach, Mönchengladbach, Wuppertal, Remscheid und Solingen reisen an.
• Auf dem Weg nach Düsseldorf werden Warnstreikende aus Köln, Leverkusen, Remscheid und Solingen zu einem Protestbesuch beim Betrieb des Kfz-Präsidenten in Solingen Station machen. Die Aktion vor dem Betriebsgelände, Schlagbaumer Str. 118 wird ab 10 Uhr starten.
• In Rheine wird es am Tag ab 10 Uhr in drei Betrieben Warnstreiks geben.
• In Bocholt werden die Warnstreiks am Vormittag in fünf Betrieben stattfinden.
• In Gütersloh sind Warnstreiks in drei Kfz-Werkstätten und Autohäusern geplant.

Weitere Warnstreiks gibt es am Donnerstag, den 13.03.2008 in Aachen, Bielefeld, Düren, Krefeld, Münster und Recklinghausen. Zentrale Kundgebungen finden an diesem Tag in Aachen und Recklinghausen statt. In Recklinghausen ist zudem ein Autokorso zur Innung geplant, an dem sich auch Betriebe aus Gelsenkirchen beteiligen.

Am Freitag, dem 14.03.2008 werden sich Beschäftigte aus Betrieben in Bielefeld, Bochum, Detmold, Dinslaken, Dortmund, Duisburg, Essen, Hagen, Herford, Iserlohn, Lüdenscheid, Minden, Mülheim/Ruhr, Oberhausen, Paderborn, Siegen, Werdohl und Witten an den Warnstreiks beteiligen. Größere Kundgebungen wird es in Bochum, Dortmund, Duisburg, Essen und Siegen geben.
Eine Mitteilung mit genauen Angaben zu Ort und Zeitpunkt der Kundgebungen werden wir jeweils am Vortag versenden.

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Wolfgang Nettelstroth, Pressesprecher
IG Metall-Bezirksleitung NRW
Roßstr. 94, 40476 Düsseldorf
Telefon: (0211) 45484-127
Telefax: (0211) 45484-133
Mobil: (0170) 222 99 41
E-Mail: wolfgang.nettelstroth(at)igmetall(dot)de
Internet: www.nrw.igmetall.de
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