03/11/2008

Bisher über 10 000 Beschäftigte beteiligt

Über 10 000 Beschäftigte haben seit Ablauf der Friedenspflicht in der Metall- und Elektroindustrie zeitweise die Arbeit niedergelegt.

Nach der Auftaktaktion bei Benteler Stahlrohr in Paderborn in der Nacht zum Samstag mit 200 Beschäftigten beteiligten sich zu Wochenbeginn 9900 Beschäftigte aus weiteren 55 Betrieben.

Im Daimler-Werk Düsseldorf legten insgesamt 4800 Beschäftigte der Nacht-, Früh- und Spätschicht für jeweils bis zu zwei Stunden die Arbeit nieder. In Lohmar, Eitorf und Troisdorf traten 1700 Beschäftigte aus elf Betrieben (darunter Reifenhäuser, Reicofil, Extrusion, Mannstadt, ZF Sachs, GKN Walterscheid, ABS u.a.) ebenfalls für zwei Stunden in den Ausstand und kamen im Verlaufe des Vormittags und zur Mittagszeit auf insgesamt vier Kundgebungen zusammen.
In Köln beteiligten sich rund 1000 Beschäftigte der der Firmen NKT Cables, BTS-Siemens, Boll & Kirch sowie R. Bosch an ebenfalls zweistündigen Warnstreikaktionen.
In Plettenberg legten um "Fünf vor 12" 900 Beschäftigte aus neun Betrieben (darunter Mahle Brockhaus, H.B. Seissenschmidt, Dura l+B, Dura Werkzeugbau und E. Winkmann) die Arbeit nieder. 700 davon kamen zu einer Kundgebung auf dem alten Rathausplatz (Stadtmitte) zusammen. In Wipperfürth waren 300 Beschäftigte der Firma Radium für zwei Stunden im Ausstand.
Weitere Warnstreikaktionen gab es darüber hinaus in Bocholt, Neuss, Hagen, Herford, Münster und Solingen (hier entfiel die komplette Nachtschicht bei der Firma Kronprinz, acht Stunden).

IG Metall-Bezirksleiter Oliver Burkhard: "Die heutige Beteiligung bei den Warnstreiks liegt über unseren Erwartungen. Morgen geht es mit zwölf großen Kundgebungen und Warnstreiks in 190 Betrieben weiter. Damit machen die Beschäftigten deutlich, was sie vom Angebot der Arbeitgeber halten, das weit unter den wirtschaftlichen Möglichkeiten der Branche bleibt. Die Stimmung bei den Kundgebungen und Aktionen ist eindeutig: Die Beschäftigten wollen sich nicht mit Reallohnverlusten abspeisen lasen."

Die Beschäftigten sollen mit 2,1 Prozent mehr Lohn für die Zeit von Januar bis Dezember 2009 nicht einmal den Ausgleich der absehbaren Inflationsrate erhalten. Für die Monate November und Dezember 2008 bieten die Arbeitgeber Einmalzahlungen. Für November wollen sie einen Betrag in Höhe von 0,4 Prozent des Jahreseinkommens zahlen. Ein gleich hoher Betrag für Dezember soll betrieblich ausgesetzt werden können.

_______________________________

Wolfgang Nettelstroth, Pressesprecher
IG Metall-Bezirksleitung NRW
Roßstr. 94, 40476 Düsseldorf
Telefon: (0211) 45484-127
Telefax: (0211) 45484-133
Mobil: (0170) 222 99 41
E-Mail: wolfgang.nettelstroth(at)igmetall(dot)de
Internet: www.nrw.igmetall.de

Tags