18/02/2008

Heute über 7000 Stahlarbeiter an Arbeitsniederlegungen beteiligt

Nachdem bereits am Freitag vergangener Woche fast 9000 Beschäftigte aus 26 Betrieben in vier Städten ihren Unmut über das völlig unzureichende Arbeitgeberangebot für die westdeutsche Stahlindustrie zum Ausdruck gebracht haben, sind die Warnstreikaktionen am heutigen Montag fortgesetzt worden.

Insgesamt beteiligten sich daran mehr als 7000 Beschäftigte. In der dritten Tarifverhandlung am 12. Februar hatten die Arbeitgeber lediglich eine Einkommenserhöhung von 3,5 Prozent für 16 Monate Laufzeit geboten.

• Von Warnstreiks betroffen waren heute sieben Betriebe in Bochum. Hier beteiligten sich insgesamt rund 3000 Beschäftigte an mehrstündigen Arbeitsniederlegungen, u.a. bei mehreren ThyssenKrupp Steel-Betrieben, den Stahlwerken Bochum, beim Bochumer Verein Verkehrstechnik und bei Doncasters. Um „Fünf vor 12" kamen die Beschäftigten auf dem Husemannplatz zu einer Kundgebung zusammen. Die Produktion kam in mehreren Bereichen vollständig zum Stillstand.
• Ebenfalls um „Fünf vor 12" begann in Bremen eine Kundgebung. An mehrstündigen Arbeitsniederlegungen bei Arcelor Mittal beteiligten sich über 1500 Beschäftigte.
• In Witten kamen bereits um 10 Uhr rund 800 Beschäftigte von DEW Witten und DEW Hagen zu einer Kundgebung zusammen. Auch hier ruhte die Produktion für mehrere Stunden.
• In Dortmund beteiligten sich 400 Beschäftigte von ThyssenKrupp Steel und dem Dortmunder Oberflächen Centrum für vier Stunden an einer „Urabstimmungsprobe".
• Um 13:15 Uhr hat in Remscheid eine Kundgebung mit mehreren hundert Teilnehmern begonnen.
• Weitere Aktionen gab es in Lüdenscheid und Olpe, an denen sich über 200 Beschäftigte beteiligten.
• Darüber hinaus traten auch 200 Beschäftigte des Rohrwerks Maxhütte im bayrischen Sulzbach in einen einstündigen Ausstand. Der Betrieb ist durch einen Anerkennungstarifvertrag mit den anderen Tarifgebieten der westdeutschen Stahlindustrie verbunden.
• Am Abend wird es noch weitere Warnstreikaktionen in Peine (Niedersachsen) und Herborn (Hessen) geben.

Oliver Burkhard, IG Metall-Bezirksleiter NRW: „Jetzt haben die Arbeitgeber nur noch eine Chance. Morgen haben wir entweder das Finale oder die Ouvertüre. Entweder ermöglichen die Arbeitgeber dann die Einigung auf einen fairen Tarifabschluss oder sie bekommen Urabstimmung und Streik."

Die IG Metall fordert angesichts der herausragenden wirtschaftlichen Situation der Branche die Steigerung der Einkommen um acht Prozent für eine Laufzeit von zwölf Monaten. Für die Auszubildenden soll es monatlich 100 Euro mehr Ausbildungsvergütung geben. Für ältere Beschäftigte will die IG Metall eine Arbeitszeitverkürzung erreichen.
Auch für den morgigen Dienstag sind weitere Aktionen geplant. In Mülheimer und Dortmunder Stahlbetrieben wird es ab dem frühen Morgen zu weiteren Arbeitsniederlegungen kommen.

Am Dienstag, 19. Februar, wird in vierter Runde ab 15 Uhr im Relexa-Hotel, Berliner Str. 95-97, 40880 Ratingen verhandelt. Vor dem dortigen Verhandlungsort wird ab 14:30 Uhr eine Kundgebung stattfinden. Delegationen aus allen Stahlunternehmen werden anreisen. Es spricht Oliver Burkhard.

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Dr. Marc Schlette
IG Metall-Bezirksleitung NRW
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