25/10/2008

IG Metall bereitet sich auf massive Warnstreiks vor

Mit einer Aktionskonferenz in der Messe Essen haben heute 1000 Vertrauensleute und Betriebsräte die heiße Phase der Tarifrunde für die 700.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Nordrhein-Westfalen gestartet.

Oliver Burkhard, IG Metall-Bezirksleiter in Nordrhein-Westfalen: "Das Jahr 2008 wird die Branche mit dem besten Ergebnis seit 36 Jahren abschließen. Jetzt sind auch die Beschäftigten dran, mit einem dicken Plus im Portemonnaie. Doch bisher verweigern die Arbeitgeber jedes Angebot zur Lohnerhöhung. Sie versuchen zu verzögern und zu taktieren. Das Spiel machen wir nicht mit. Entweder gibt es in der kommenden Woche eine faire Lösung oder ab dem 1. November massive Warnstreiks." Die IG Metall halte an ihrer Forderung nach acht Prozent höheren Einkommen fest.

Oliver Burkhard: „Die Arbeitgeber sollen uns nicht mit der Finanzkrise kommen. Die Finanzkrise ist nicht die Krise der Realwirtschaft. Als Steuerzahler sollen die Arbeitnehmer schon die Suppe auslöffeln. Wer da glaubt, wir halten in dieser Tarifrunde den Kopf ein zweites Mal hin, der irrt sich gewaltig. Es gibt in dieser Lage kein besseres Konjunkturprogramm als eine kräftige Einkommenserhöhung.“
Die IG Metall fordert acht Prozent höhere Einkommen. Für die Auszubildenden wird ein monatliches Plus von 80 Euro gefordert. Zudem sollen für die Auszubildenden die altersvermögenswirksamen Leistungen auf 26,59 Euro angehoben werden. Für Leiharbeiter sollen weitere Schritte der Besserstellung vereinbart werden.
Die zweite Verhandlung im IG Metall-Bezirk NRW beginnt am Montag, den 27. Oktober 2008, um 14 Uhr im Maritim Hotel Düsseldorf, Maritim-Platz 1, 40474 Düsseldorf. Einen dritten Verhandlungstermin gibt es am kommenden Freitag, 31. Oktober, in Dortmund. Die Friedenspflicht endet am selben Tag. Damit sind ab dem 1. November Warnstreiks möglich.

Ergänzend hierzu die heutige Pressemitteilung des IG Metall-Vorstands:
„Mit Lohnzurückhaltung kann die Finanzkrise nicht bewältigt werden“ Essen – Die IG Metall hält auch angesichts der Finanzkrise an ihrer Forderung nach acht Prozent mehr Geld fest. „Mit Lohnzurückhaltung kann die Finanzkrise nicht bewältigt werden“, sagte das für die Tarifpolitik zuständige Vorstandsmitglied, Helga Schwitzer, am Samstag in Essen. „Wir büßen schon jetzt als Steuerzahler für eine Krise, die nicht wir, sondern unverantwortliche Renditejäger des Kasino-Kapitalismus zu verantworten haben“, sagte Schwitzer auf einer Aktionskonferenz ihrer Gewerkschaft in Essen und betonte: „Wir sind nicht bereit, auch noch in der Tarifrunde zu verzichten“. Kräftige Lohnerhöhungen wären das beste Konjunkturprogramm, weil sie die Binnenkaufkraft stärkten.
Die Gewerkschafterin warf den Arbeitgebern vor, die Konjunktur schwarz zu malen. „Ja, es gibt Risiken, die Wachstumsraten werden schwächer, aber wir haben immer noch Wachstum und zwar aufbauend auf einem sehr hohen Niveau“. Schwitzer plädierte für eine schnelle Tarifrunde, um Planungssicherheit sowohl für die Unternehmen als auch für die Beschäftigten zu schaffen: „Abwarten ist Gift für die Konjunktur“. Noch im Oktober erwarte die IG Metall ein gutes Angebot, „sonst ist am 1. November, 0 Uhr Warnstreikbeginn“, sagte Schwitzer.

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Wolfgang Nettelstroth, Pressesprecher
IG Metall-Bezirksleitung NRW
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Telefon: (0211) 45484-127
Telefax: (0211) 45484-133
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