25/04/2008

IG Metall erklärt betriebliche Tarifauseinandersetzung für eröffnet

Gestern hat der Verband des Kfz-Gewerbes NRW die heutigen Tarifverhandlungen für die 85 000 Beschäftigten dieser Branche platzen lassen. Einseitig haben die Arbeitgeber ihre Tarifbindung aufgekündigt.

Heute hat die IG Metall-Verhandlungskommission in Dortmund über das weitere Vorgehen beraten. Sie reagierte mit völligem Unverständnis auf die Entscheidung der Arbeitgeber, den Verhandlungsprozess auf der Zielgeraden abzuwürgen. Ursprünglich sollte heute in Dortmund die sechste Tarifverhandlung zu einer Lösung des Tarifkonfliktes führen.

Nun wurde einvernehmlich verabredet, in der kommenden Woche mit den Mitgliedern gemeinsam die nächsten Schritte anzugehen, um für die Beschäftigten im Kfz-Gewerbe NRW Tarifsicherheit und ordentliche Entgelte durchzusetzen. Der Manteltarifvertrag wirkt für IG Metall-Mitglieder nach. Damit ist aber noch keine Entgelterhöhung sichergestellt. Die IG Metall wird jetzt gemeinsam mit ihren Mitgliedern Betrieb für Betrieb die Festschreibung des bisherigen Status des Manteltarifvertrages sowie die Auseinandersetzung um die Entgelterhöhung vorantreiben.

Oliver Burkhard, Bezirksleiter der IG Metall in NRW: „Kluge Arbeitgeber wissen, dass auch sie von stabilen Tarifverträgen und einem verlässlichen Tarifpartner profitieren. Das, was sich die tarifpolitischen Hütchenspieler im Arbeitgeberlager gestern geleistet haben, kann auch ihnen nicht gefallen. So wird das Vertrauen in die Branche zerstört. Die Arbeitgeber können sich darauf verlassen: Wir werden diesen Konflikt um anständige, verlässliche Tarifverträge jetzt führen. Um das noch zu verhindern, müssten sie schon eine Schleuderwende hinlegen und die erste Ausfahrt nehmen."

Erst unmittelbar vor ihrer Aufkündigung der Tarifbindung mit der IG Metall hat der Verband am 18. April in der CGM eine willfährige Verbündete gefunden, mit der er klammheimlich noch einen Tarifvertrag vereinbart hat, der unter anderem eine Verlängerung der wöchentlichen Arbeitszeit um 1,5 Stunden ohne Gegenleistung vorsieht. Die Mitglieder der IG Metall müssen den Dumping-Tarif der CGM nicht fürchten. Sie werden keine Arbeitszeitverlängerung hinnehmen müssen, da die IG Metall-Tarifverträge weiterhin nachwirken.

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Dr. Marc Schlette
IG Metall-Bezirksleitung NRW
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