08/07/2008

IG Metall-Mitglieder entscheiden über Arbeitskampf

Für Mittwoch, den 9. Juli sind die Mitglieder der IG Metall an den 14 Unternehmensstandorten der Lueg AG in Bochum, Bottrop, Castrop-Rauxel, Essen, Gelsenkirchen, Gladbeck, Marl, Mülheim, Recklinghausen, Velbert, Witten zur Urabstimmung aufgerufen.

Werner Birkhahn, IG Metall-Verhandlungsführer beim Bezirk Nordrhein-Westfalen: „Nicht wir wollen den Konflikt. Aber alle Möglichkeiten, in Verhandlungen zu einem fairen Kompromiss zu kommen, sind jetzt ausgereizt. Mit seiner starren Haltung trägt allein die Geschäftsführung des Unternehmens die Verantwortung für die zugespitzte Situation. Jetzt entscheiden unsere Mitglieder."

In bisher drei ergebnislosen Verhandlungen über einen Haustarifvertrag für die ca. 1.000 Beschäftigten der Lueg AG hat der Unternehmensvorstand von den Beschäftigten die Einführung einer 40-Stunden-Woche ohne Entgeltausgleich sowie die Kürzung des Urlaubsanspruchs auf 25 Tage verlangt. Die IG Metall fordert dagegen die Anerkennung der Flächentarifverträge für das Kfz-Handwerk in Nordrhein-Westfalen sowie eine Entgelterhöhung von fünf Prozent ab dem 1. April 2008.

Die betriebliche Tarifkommission hatte am 30. Juni das Scheitern der Verhandlungen festgestellt. Über Streikmaßnahmen wird unmittelbar nach der Auszählung der Urabstimmung entschieden. Die Auszählung erfolgt am Mittwoch, den 9. Juli ab 18 Uhr in der IG Metall-Verwaltungsstelle Bochum, Alleestr. 80, 44793 Bochum.

Für über 8.000 Beschäftigte in 146 Betrieben des Kfz-Handwerks gelten bereits Haustarifverträge, in denen die Konditionen der Flächentarifverträge sowie eine mindestens 6,5 prozentige Steigerung der Einkommen über zwei Jahre festgeschrieben sind. Für weitere 7.800 Beschäftigte habe die Arbeitgeber ihre Mitgliedschaft in einer neuen Tarifgemeinschaft für das Kfz-Gewerbe NRW zugesagt. Da sich der Arbeitgeberverband des Kfz-Gewerbes NRW Ende April kurz vor einem möglichen Tarifabschluss aufgelöst hatte, verhandelt die IG Metall seitdem in den Betrieben der Branche Haus für Haus die Tarifbedingungen, wie sie bundesweit in Flächentarifverträgen Geltung finden.

Werner Birkhahn: „Mit seinen provokativen Forderungen an die Beschäftigten schlägt der Vorstand des Autohauses Lueg einen absoluten Sonderweg ein. Auch bei Lueg wollen die Menschen für gute Arbeit im Interesse der Kundschaft zu fairen Bedingungen bezahlt werden. Wenn es in den kommenden Tagen streikbedingt zu Verzögerungen für die Kunden kommt, bitten wir bereits vorab um Verständnis."

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Wolfgang Nettelstroth, Pressesprecher
IG Metall-Bezirksleitung NRW
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