In 55 Betrieben wird am Montag gestreikt
Die dritte Tarifverhandlung für die 700.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie NRW ist am vergangenen Freitag ergebnislos beendet worden. Mit ihrem Aufruf zu Warnstreiks hatte die IG Metall das äußerst magere Angebot der Arbeitgeber zurückgewiesen.
Die Beschäftigten sollen mit 2,1 Prozent für die Zeit von Januar bis Dezember 2009 nicht einmal den Ausgleich der absehbaren Inflationsrate erhalten. Für die Monate November und Dezember 2008 boten die Arbeitgeber Einmalzahlungen an. Für November wollten sie einen Betrag in Höhe von 0,4 Prozent des Jahreseinkommens zahlen. Ein gleich hoher Betrag für Dezember soll betrieblich ausgesetzt werden können.
Oliver Burkhard, IG Metall Bezirksleiter NRW: "Mit ihrem Angebot zur Einmalzahlung werden die Arbeitgeber auch nicht annähernd dem hervorragenden Branchenergebnis von 2008 gerecht. Und auch für 2009 bleiben sie weit unter den Möglichkeiten der Betriebe. Sie wollen Reallohnverluste durchsetzen. Dabei geht es jetzt nicht um Kosten-, sondern um Nachfrageprobleme. Die Konjunktur braucht Impulse durch zusätzliche Kaufkraft. Wer jetzt auf die Bremse tritt, fährt die Konjunktur in den Graben."
Bereits in der Nacht zum Samstag hatten 200 Beschäftigte von Benteler Stahlrohr in Paderborn um 0.00 Uhr die Arbeit für eine Stunde niedergelegt und sich zur Kundgebung am Werkstor versammelt.
Die Woche mit massiven Warnstreiks beginnt am frühen Montag, den 3. November 2008. Die Nachtschicht des Sprinter-Werks von Daimler in Düsseldorf wird am Montag, den 3. November um 4 Uhr den Auftakt übernehmen. Um 9 Uhr wird es am Tor 1 des Daimler-Werks in Düsseldorf eine Kundgebung mit den Warnstreikenden der Frühschicht geben. Redner ist dort Oliver Burkhard. Auch die Spätschicht von Daimler wird die Arbeit niederlegen. (Ansprechpartner für die Medien bei den Warnstreiks aller Schichten von Daimler sind jeweils vor Ort : Thomas Weilbier - 0160 8634732 oder Heiko Reese - 0170 3333061.)
In Köln-Ossendorf wird um 9 Uhr der Warnstreik bei BTS Siemens mit einer Aktion am Werkstor beginnen. (Ansprechpartner für die Medien vor Ort: Witich Roßmann - 0170 3333225).
In Lohmar beginnt die Kundgebung um 10.00 Uhr vor dem Haupttor von GKN Walterscheid. (Ansprechpartner für die Medien vor Ort: Ralf Kutzner - 0170 3333640).
In Troisdorf gibt es eine Warnstreikkundgebung um 13 Uhr mit den Beschäftigten mehrerer Betriebe bei Manstaedt. (Ansprechpartner für die Medien vor Ort: Ralf Kutzner - 0170 3333640).
In Plettenberg kommen die Beschäftigten aus neun Betrieben um 11.55 Uhr zur Kundgebung auf dem Alten Markt zusammen. (Ansprechpartner für die Medien vor Ort: Gudrun Gerhardt 0160 5330149).
Warnstreiks gibt es zudem in weiteren Betrieben in Düsseldorf, Gummersbach, Hagen, Herford, Köln, Lohmar, Remscheid, Solingen, Troisdorf sowie in anderen Orten in NRW. Insgesamt werden sich mehrere Tausend Beschäftigte aus voraussichtlich 55 Betrieben an den morgigen Warnstreiks beteiligen. Am Dienstag werden tausende Beschäftigte in etwa 190 weiteren Betrieben die Arbeit niederlegen. Weitere Warnstreiks in mehreren hundert Betrieben folgen bis zum Freitag dieser Woche.
Ein neuer Verhandlungstermin ist nicht vereinbart worden.
Informationen zur Warnstreikplanung für die Redaktionen: Über weitere Einzelheiten zu den Warnstreikplanungen der kommenden Woche werden wir Sie jeweils rechtzeitig an den Vortagen informieren.
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Wolfgang Nettelstroth, Pressesprecher
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