Oliver Burkhard: "Arbeitskampf nicht mehr auszuschließen"
Der Verband des Kfz-Gewerbes hat heute in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung entschieden, keine Tarifverträge mehr mit der IG Metall abzuschließen und auch die für morgen angesetzte sechste Tarifverhandlung platzen zu lassen.
Nur wenige Tage zuvor, am 18. April, hat der Verband mit der Christlichen Gewerkschaft Metall (CGM) einen willfährigen Verbündeten gefunden, von dem er die Konditionen erhalten hat, die von der IG Metall aus sozialer Verantwortung und aus guten Gründen der Beschäftigungssicherung nicht akzeptiert werden.
Das ist ein in jahrzehntelanger Tarifgeschichte einmaliger und ungeheuerlicher Vorgang. Die CGM ist eine sich selbst als Gewerkschaft bezeichnende Organisation, die so gut wie keine Mitglieder hat. Der jetzige Tarifabschluss gefährdet Tausende Arbeitsplätze. Die Gremien der IG Metall werden jetzt sehr kurzfristig beraten, wie auf diesen Affront zu reagieren ist. Ein Arbeitskampf im Kfz-Gewerbe NRW ist nicht mehr auszuschließen. Das ist ein tarifpolitisches Ausweichmanöver, das wir im Interesse der Beschäftigten im Kfz-Handwerk unter keinen Umständen akzeptieren werden.
Oliver Burkhard, Bezirksleiter der IG Metall in NRW : "Das ist eine Frechheit gegenüber den Beschäftigten. Sie sollen ihre Entgelterhöhung mit anderthalb Stunden unbezahlter zusätzlicher Wochen-Arbeitszeit selbst bezahlen. Arbeitgeber und CGM fahren auf diese Weise mit Volldampf in den Beschäftigungsabbau. In nahezu allen anderen Tarifgebieten haben wir mit den Arbeitgebern eine faire, vernünftige Lösung gefunden. Die Arbeitgeber werden den Beschäftigten in NRW jetzt erklären müssen, wieso das hier nicht möglich sein soll. Das wird eine knallharte Auseinandersetzung."
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Dr. Marc Schlette
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