20/11/2008

Oliver Burkhard: "Ein vertretbarer Kompromiss"

Dem Verhandlungsergebnis für die 700.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Nordrhein-Westfalen stimmte heute Nachmittag die Tarifkommission auf ihrer Zusammenkunft in Düsseldorf mit großer Mehrheit zu.

Die Beschäftigten bekommen mit dem Dezember-Entgelt eine Einmalzahlung von 510 Euro für die Monate November und Dezember 2008 und Januar 2009. Im September 2009 folgt die Zahlung eines weiteren Einmalbetrags von 122 Euro. Die vereinbarte Einkommenserhöhung um insgesamt 4,2 Prozent wird ab dem 1. Februar 2009 in einer ersten Stufe mit 2,1 Prozent ausgezahlt. Der zweite Erhöhungsschritt auf die 4,2 Prozent folgt am 1. Mai 2009. Insgesamt hat der Tarifvertrag eine Laufzeit von 18 Monaten bis Ende April 2010.

Oliver Burkhard, IG Metall-Bezirksleiter in Nordrhein-Westfalen: "4,2 Prozent dauerhaft höhere Einkommen und insgesamt 632 Euro mehr über zwei Einmalzahlungen, das ist ein vertretbarer Kompromiss in reichlich schwierigen Zeiten. Die 510 Euro im Dezember sind gerade für Beschäftigte in unteren Einkommensgruppen ein guter Betrag. Für die Konjunktur setzen wir damit einen ordentlichen Impuls. Nur weil wir bestens auf einen möglichen Arbeitskampf vorbereitet waren und nur mit der sehr hohen Beteiligung an den Warnstreiks war dieser Abschluss so möglich."

Zu den Verhandlungsergebnissen gehört auch: Die zweite Hälfte der Anhebung zum 1. Mai 2009 kann betrieblich um bis zu sieben Monate verschoben werden. Nur auf Basis einer freiwilligen Betriebsvereinbarung, also nur bei Zustimmung des Betriebsrats, in besonders begründeten wirtschaftlichen Schwierigkeiten, ist die Verschiebung damit im Einzelfall möglich. Die Ausbildungsvergütungen werden ebenfalls um 4,2 Prozent erhöht. Die Auszubildenden bekommen zusätzlich im Dezember 2008 einmalig 133 Euro für die Monate November und Dezember 2008 sowie Januar 2009. Im September 2009 erhalten sie einen weiteren Einmalbetrag in Höhe von 32 Euro.
Mit diesem Tarifabschluss wurde zudem der Start in den "Tarifvertrag zum flexiblen Übergang in die Rente" ab dem 1. Januar 2010 geregelt. Der Arbeitnehmeranteil von 0,4 Prozent des Monatseinkommens ist damit für die Monate Januar bis April 2010 finanziert, über die vereinbarten Einkommenserhöhungen hinaus. Die Tarifparteien haben zudem eine Gesprächsverpflichtung vereinbart. Ziel ist es, Missständen in der Leiharbeit sowohl in den Leiharbeitsunternehmen als auch in den Mitgliedsunternehmen der Metallbranche entgegenzuwirken.

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Wolfgang Nettelstroth, Pressesprecher
IG Metall-Bezirksleitung NRW
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