Erster Mai
30/04/2010

DGB-Studie: Gute Arbeit wird Mangelware

Die Liste der Redner auf den Mai-Kundgebungen in NRW ist prominent besetzt: mit IG Metall-Bezirksleiter Oliver Burkhard, dem DGB-Vorsitzenden Sommer und SPD-Chef Gabriel. Laut einer Studie des DGB NRW ist sozialversicherungspflichtige Beschäftigung stark rückläufig.

Oliver Burkhard spricht in Detmold, die Mai-Kundgebung dort beginnt morgen um 12 Uhr auf dem Marktplatz. Das Motto lautet: "Wir gehen vor! Gute Arbeit - Gerechte Löhne - Starker Sozialstaat". Die bundeszentrale Mai-Feier mit dem DGB-Vorsitzenden Michael Sommer findet in Essen statt, die landeszentrale in Krefeld; dort tritt Reiner Hoffmann auf, der Landesleiter der IG Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE). Die stellvertretende DGB-Vorsitzende von NRW, Sabine Graf, spricht in Minden. In Bielefeld und Mülheim/Ruhr werden die DGB-Vorstandsmitglieder Annelie Buntenbach und Claus Matecki erwartet, in Duisburg der Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Franz-Josef Möllenberg.

Politische Prominenz hat sich in Witten angekündigt. Dort reden der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel und die Vorsitzende der Grünen, Claudia Roth. Die SPD-Spitzenkandidatin für die Landtagswahl am 9. Mai, Hannelore Kraft, spricht in Kamp-Lintfort. Der DGB-Vorsitzende von NRW, Guntram Schneider, der ins Wahlkampfteam der NRW-SPD berufen worden ist und Arbeitsminister werden soll, wird bei der Eröffnung der Ruhrfestspiele in Recklinghausen erwartet.

Die Zahl der unsicheren Arbeitsplätze in Nordrhein-Westfalen ist erheblich gestiegen. Das geht aus einer Studie hervor, die der DGB NRW in Düsseldorf zum Tag der Arbeit vorgestellt hat. Danach ist der Anteil der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung von 72,8 Prozent im Jahr 2005 auf 66,8 Prozent im Jahr 2009 zurückgegangen. Immer mehr Menschen seien in Mini-Jobs, unfreiwilliger Teilzeit, Befristungen und Leiharbeit tätig. So habe sich die Zahl der geringfügig Beschäftigten seit 1998 um knapp 30 Prozent erhöht, die der Leiharbeit im selben Zeitraum sogar verdreifacht. Die stellvertretende DGB-Vorsitzende von NRW, Graf, sagte: "Immer weniger Menschen können ihr Leben auf normaler Arbeit aufbauen. Stattdessen müssen sie sich von einem unsicheren Arbeitsverhältnis zum nächsten durchhangeln. Gute Arbeit droht zur Mangelware zu werden."

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