27/10/2010

Nur ein Prozent Ältere im Betrieb

Exakt 0,8 Prozent der Beschäftigten sind zwischen 62 und 65 Jahre alt. Das hat eine Umfrage der IG Metall Gelsenkirchen in 49 Gelsenkirchener und Gladbecker Betrieben ergeben. Danach sind nur 42 von 5153 Arbeitnehmern in der Metall-, Stahl- und Bekleidungsindustrie sowie in mehreren Autohäusern 62 bis 65 Jahre alt.

"Wir wollten wissen, wie realistisch eine tatsächliche Beschäftigung bis 67 in unseren Betrieben ist", erklärte der IG Metall-Bevollmächtigte Robert Sadowsky. Die Umfrageergebnisse hätten seine Erwartungen bestätigt: Aus den Betrieben wurden lediglich 25 Beschäftigte mit 63 Jahren, 13 Beschäftigte mit 64 Jahren und 4 Beschäftigte mit 65 Jahren gemeldet (Altersteilzeitler in der Freistellungsphase nicht mitgezählt). 36 der befragten 49 Betriebe haben überhaupt keine Beschäftigten über 62 Jahre gemeldet.

Die Rente mit 67 sei "ein groß angelegte Etikettenschwindel", schlussfolgert Sadowsky. "Wenn die Beschäftigten gar nicht bis zum Beginn der abschlagsfreien Rente im Betrieben bleiben können, dann handelt es sich doch bloß um eine Rentenkürzung." Der IG Metall-Bevollmächtigte warnte vor den Folgen - es drohe Altersarmut. Schon jetzt hätten "die meisten unserer Mitglieder eine ungekürzte Rente von deutlich unter 1000 Euro zu erwarten".

Sadowsky zieht das "Fazit: Die Rente mit 67 muss weg. Sie gehört gestrichen - und nicht nur verschoben."

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