Holz & Kunststoff
06/06/2011

Arbeitgeber-Angebot unterhalb der Inflationsrate

Die Tarifverhandlungen für die 40.000 Beschäftigten der holz- und kunststoffverarbeitenden Industrie Westfalen-Lippe sind gescheitert. Die Arbeitgeber boten heute in Herford eine Einkommenserhöhung an, die nicht einmal die Preissteigerungsrate ausgeglichen hätte. Die Schlichtung soll am 20. Juni beginnen.

Und so lautete das Arbeitgeber-Angebot: Für die Monate Mai, Juni und Juli werden die Löhne und Gehälter eingefroren. Nach diesen drei so genannten Null-Monaten folgt im August eine Tarifsteigerung um 2,0 Prozent, die um fünf Monate - bis Januar 2012 - verschoben werden kann. Im September 2012 steigen die Einkommen um weitere 1,7 Prozent. Der neue Tarifvertrag gilt 24 Monate lang, bis 30. April 2013.

IG Metall-Verhandlungsführer Robert Fuß lehnte das Angebot ab. Es sei "ganz weit von einer Lösung des Tarifkonflikts entfernt". Damit würde "noch nicht einmal die Preissteigerung aufgefangen". Die Arbeitgeber wollten offensichtlich die Beschäftigten von der Konjunkturentwicklung abkoppeln. Sie nähmen in Kauf, dass der Tarifkonflikt weiter eskaliert. In der "Woche der Unruhe" Mitte Mai hatten sich 3500 Beschäftigte an 24 betrieblichen Aktionen beteiligt, um ihrer Forderung nach 5,8 Prozent mehr Geld Nachdruck zu verleihen.

Als Schlichter haben die Tarifvertragsparteien Wilhelm-Henrich Vorndamme berufen, den Vorsitzenden Richter am Landesarbeitsgericht Sachsen.

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