An den Warnstreiks in der nordwesstdeutschen Stahlindustrie beteiligten sich heute Vormittag über 1.150 Beschäftigte von Vallourec & Mannesmann, den Mannesmannröhrenwerke, Europipe und Friedrich-Wilhelm-Hütte in Mülheim an der Ruhr. Die Produktion stand für zwei Stunden still.

Neben der Entgeltforderung strebt die IG Metall eine tarifliche Regelung zur unbefristeten Übernahme aller Ausgebildeten an. Derzeit erfolgen Übernahmen in der Regel zunächst nur auf zwei Jahre befristet. Ein Drittel der unter 35-jährigen bundesweit hat noch nie mit einem festen Arbeitsvertrag gearbeitet. Mit der Neuregelung im Tarifvertrag will die IG Metall zur Begrenzung von Befristungen, Leiharbeit und prekären Arbeitsverhältnissen beitragen.
 
Für die Älteren will die IG Metall einen verbesserten tariflichen Anspruch bei der Altersteilzeit durchsetzen. Für die zunehmende Zahl älterer Beschäftigter in der Stahlindustrie sollen damit verbesserte Bedingungen für das vorzeitige Ausscheiden aus z.T. erheblich belastenden Tätigkeiten erzielt werden.
 
Mit der Forderung nach 7 Prozent höheren Einkommen war die IG Metall am 21. Oktober in die erste Verhandlung für die 75.000 Beschäftigten in der Eisen- und Stahlindustrie in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen gegangen. Nach zwei Verhandlungen haben die Arbeitgeber bisher noch kein Angebot vorgelegt.
 
Weitere Warnstreiks in dieser Woche gibt es:
 
am Dienstag, den 15. November 2011
 
in Düsseldorf: Vallourec & Mannesmann, Werk Düsseldorf-Rath
12.00 Uhr, Warnstreik mit Kundgebung am Tor 1 von Vallourec & Mannesmann, Rather Kreuzweg 106
Ansprechpartner  vor Ort ist Nihat Öztürk, 0172 - 8338119 
 
am Mittwoch, den 16. November 2011
 
Herzogenrath Kohlscheid, Schmolz-Bickenbach
10.00 Uhr, Demonstrationszug durch den Ort
Ansprechpartner vor Ort ist Franz-Peter Beckers, 0170 - 33 33 33 2 
 

Seit der zweiten Tarifverhandlung in Gelsenkirchen am 7. November 2011 haben sich 16.885 Beschäftigte aus 52 Betrieben an den bis zu vierstündigen Warnstreiks beteiligt.
Die Laufzeit der Tarifverträge für Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen endete am 31. Oktober 2011. Seit dem 1. November 2011 besteht keine Friedenspflicht mehr.
 
Nächster Verhandlungstermin ist der 21. November 2011 in Düsseldorf.

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Wolfgang Nettelstroth
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