Pressemitteilung
20/05/2011

IG Metall-Bezirkskonferenz zieht erste positive Bilanz

Alle reden vom Fachkräftemangel, die Betriebsräte der IG Metall packen das Thema an. Mit einer einfachen Idee hat die IG Metall NRW in einer gemeinsamen Aktion mit dem DGB vor knapp zwei Wochen 1300 Betriebsräte angesprochen: "Ein zusätzlicher Ausbildungsplatz pro Betrieb".

Und die Idee wird aufgegriffen: Die Betriebsräte sprechen mit ihren Geschäftsführungen. Bereits innerhalb einer Woche gibt es Rückmeldungen aus 150 Betrieben. Schon jetzt liegen 80 feste Zusagen für zusätzliche Ausbildungsplätze vor.
 
Oliver Burkhard, IG Metall-Bezirkleiter in Nordrhein-Westfalen: "Zukunft fängt mit Ausbildung an. Es geht auch anders als prekär. Deshalb ist es gut, dass sich so viele Arbeitgeber so schnell die Initiative ihrer Betriebsräte zu eigen machen. Ich wünsche mir schon, dass den ersten guten Beispielen noch viele weitere folgen. Noch 19.000 jungen Menschen sind in Nordrhein-Westfalen in diesen Tagen ohne feste Ausbildungsplatzzusage, das wäre eine fatale Bilanz wenn es denn dabei bliebe. Nichts ist wichtiger für die junge Generation, als eine solide Ausbildung und ein auf Dauer angelegter Berufseinstieg. Nichts macht den Standort Nordrhein-Westfalen zukunftssicherer."
 
Zusagen für zusätzliche Ausbildungsplätze gibt es beispielsweise für die Standorte der Deutschen Edelstahlwerke in Hagen, Krefeld, Siegen und Witten. Auch die Betriebsräte von MAN Turbo in Oberhausen, Hauhinco und Tiefenbach in Sprockhövel, O & K Antriebstechnik in Hattingen, Gildemeister in Bielefeld und Vossloh-Kiepe in Düsseldorf melden, dass in ihren Unternehmen zusätzlich ausgebildet wird.

Die Zukunft der jungen Generation ist zentrales Thema der morgigen Bezirkskonferenz des IG Metall-Bezirks Nordrhein-Westfalen in Münster.
 
Oliver Burkhard: "Schon jeder dritte junge Mensch beginnt sein Berufsleben nur noch in prekärer ungesicherter Leiharbeit, auf befristeten Stellen, in Werkverträgen. Das schafft alles andere als eine solide Basis für die eigene Lebens- und Familienplanung. Wir brauchen endlich eine Politik, die Schluss macht mit dem Weg in die Zweiklassengesellschaft in den Betrieben. Wer die gleiche Arbeit macht, muss auch gleich bezahlt werden. In der Stahlindustrie haben wir diesen Grundsatz bereits tarifvertraglich durchgesetzt. Wir werden jetzt klären, was auch tariflich noch zu tun ist, um allen Ausgebildeten die dauerhafte Übernahme in reguläre Arbeit zu sichern, um auch über die Stahlindustrie hinaus für Leiharbeiter die gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit zu erreichen."
 
Die aktuelle Mitgliederentwicklung der IG Metall NRW zeigt, dass gerade die jungen Menschen auf eine starke Gewerkschaft setzen. Seit Beginn des Jahres konnte die IG Metall NRW bereits 600 junge Menschen für eine Mitgliedschaft in der IG Metall gewinnen. Das sind rund 40 Prozent mehr Neuaufnahmen als im Vergleichszeitraum 2009. Auch bei den Auszubildenden legte die IG Metall zu. Gegenüber 2004 sind derzeit 25 Prozent mehr Auszubildende in der IG Metall organisiert. Mit 42.504 jungen Mitgliedern unter 27 Jahre ist die IG Metall der größte politische Jugendverband in Nordrhein-Westfalen.
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Wolfgang Nettelstroth, Pressesprecher 
IG Metall-Bezirksleitung NRW
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