Gemeinsam für ein gutes Leben
13/10/2011

IG Metall spendet Amnesty 60.000 Euro

Die IG Metall hat der Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) 60.000 Euro gespendet. Der Zweite Vorsitzende Detlef Wetzel überreichte dem Generalsekretär der deutschen Sektion von AI, Wolfgang Grenz, heute in der Messe Karlsruhe symbolisch einen Scheck. „Wir reden nicht nur über Solidarität, wir praktizieren sie auch“, sagte die NRW-Delegierte Sabrina Bieker.

Weit über 10.000 Euro stammten von den Delegierten des Gewerkschaftstages; sie hatten ihre Aufwandsentschädigung von 24 Euro für einen oder mehrere Tage gespendet, den Rest stockte der IG Metall-Vorstand auf. Das Geld werde „hauptsächlich für verfolgte Gewerkschafter“ eingesetzt, sagte Wolfgang Grenz. Er bedankte sich bei den Delegierten für die Spende, sie sei „ein Beitrag zur internationalen Solidarität“. Er forderte jede und jeden auf, sich „für die Freiheit von Verfolgten stark zu machen“.

Einsatz für verfolgte Gewerkschafter

Bis 31. Oktober sammelt Amnesty Unterschriften unter drei Petitionen zugunsten verfolgter Gewerkschafter (www.amnesty.de): In Bahrain sind die ehemaligen Vorsitzenden der Lehrergewerkschaft, Jalila al-Salman und Mahdi Issa Mahdi Abu Dheeb, zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden, weil sie zu Streiks aufgerufen hatten. In Elfenbeinküste leidet der Gewerkschafter Mahan Gahe unter katastrophalen Haftbedingungen ohne Rechtsbeistand und medizinische Versorgung; in Guatemala ist der Gewerkschafter Byron Arreaga ermordet worden, laut Amnesty „vermutlich wegen seines gewerkschaftlichen Engagements“. Amnesty fordert, den Mord an Arreaga aufzuklären.

Für sichere und wettbewerbsfähige Energieversorgung

Der IG Metall-Kongress hat einen Initiativantrag der NRW-Delegierten zur Energiewende angenommen. Danach soll die Bundesregierung  dafür sorgen, „dass die Energiewende nicht um den Preis von Standorten, Arbeitsplätzen und Einkommen bei energieintensiven Industriebetrieben erfolgt". Zudem müsse die Politik kalkulierbare Rahmenbedingungen für Investoren schaffen, sonst werde die Energiewende „nicht gelingen“. Wettbewerbsverzerrungen aufgrund staatlicher Förderung der energieintensiven Betriebe in Deutschland und anderen Ländern dürfe es nicht geben.

Gleiches Geld für gleiche Arbeit vom ersten Tag an

Angenommen wurde auch ein Antrag aus Köln-Leverkusen, der größten Verwaltungsstelle in NRW, zum Thema Leiharbeit. Danach soll es gleiches Geld und gleiche Arbeitsbedingungen (equal pay und equal treatment) für Leiharbeitnehmer schon ab dem ersten Einsatztag geben.

Politprominenz aus NRW in Karlsruhe

Bei der Parteiendiskussion am Ende des vierten Kongresstages war auch  Politprominenz aus NRW am Start: die Ministerpräsidentin und stellvertretende SPD-Vorsitzende Hannelore Kraft. Sie kreuzte verbal die Klinge mit Bundesbildungsministerin Annette Schavan, der Linken-Chefin Gesine Lötzsch und der Grünen-Geschäftsführerin Steffi Lemke. "Kraft war sehr souverän", fand Sabrina Bieker, "und sie hat viele unserer Positionen vertreten." Sie habe mehr Geld für Bildung gefordert, eine Vermögenssteuer und einen gesetzlichen Mindestlohn.

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