Metallhandwerke
30/11/2011

In zwei Schritten 6,2 Prozent mehr Geld

Die Beschäftigten im nordrhein-westfälischen Schlosserhandwerk erhalten bis November nächsten Jahres 6,2 Prozent mehr Geld - in zwei Schritten. Das hat die IG Metall NRW heute in Emsdetten mit dem Arbeitgeberverband vereinbart.

Ab Dezember 2011 steigen die Löhne und Gehälter der knapp 50.000 Metallbauer und Feinmechaniker in NRW um 3,4 Prozent für elf Monate. Im November 2012 werden die Einkommen um 2,8 Prozent erhöht, für weitere elf Monate. Der neue Tarifvertrag hat damit eine Laufzeit von 22 Monaten und gilt bis September 2013.

Die Ausbildungsvergütungen steigen in allen Lehrjahren zuerst um 50 Euro, dann um 45 Euro. Außerdem stehen den Azubis im Jahr 300 Euro oder in zwei Jahren 600 Euro für die persönliche, berufsbezogene Weiterbildung zur Verfügung. Wofür genau das Geld verwendet werden kann, legen die Tarifparteien IG Metall und Arbeitgeberverband noch fest.

Erstmals im Metallhandwerk Übernahme der Ausgebildeten geregelt

Einen Durchbruch erzielte die IG Metall beim Thema Übernahme. Ausgebildete werden ab sofort nach bestandener Abschlussprüfung für mindestens zwölf Monate von ihrer Firma in ein Arbeitsverhältnis übernommen. Ab welcher Betriebsgröße das gilt, müssen die Tarifparteien noch regeln. Im Gespräch ist eine Betriebsgröße von 20 Beschäftigten. Einen tarifvertraglichen Anspruch auf Übernahme gab es bislang in keinem Metallhandwerk Nordrhein-Westfalens, die Schlosser haben ihn als erste durchgesetzt. 

Die Tarifkommission der IG Metall hat das Verhandlungsergebnis bereits angenommen. 

IG Metall-Verhandlungsführer Bernd Epping: "Wir haben einen vernünftigen Abschluss hingekriegt; einen Kompromiss, der sich sehen lassen kann, wie ich finde. Ein ordentliches Plus beim Geld und mehr berufliche Sicherheit für die Jungen. Die Arbeitgeber haben Planungssicherheit, und etwas fürs Image des Schlosserhandwerks getan."

Der neue Tarifvertrag mache deutlich, sagte Epping, "dass es sich lohnt, Mitglied der IG Metall zu sein", sich gewerkschaftlich zu organisieren und für seine Interessen einzutreten. "Hoffentlich ermutigt das viele Beschäftigten, jetzt Mitglied zu werden."

Vor der heutigen dritten Tarifverhandlung waren 900 Beschäftigte aus zahlreichen Orten Nordrhein-Westfalens zur Kundgebung nach Emsdetten gereist. Er habe "viele neue, vor allem junge Gesichter" gesehen, sagte Bernd Epping.

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