Pressemitteilung
07/06/2011

Schlichtungstag wird Aktionstag

In der zweiten Runde der Tarifverhandlungen für die rund 40.000 Beschäftigten der holz- und kunststoffverarbeitenden Industrie Westfalen-Lippe sind die Verhandlungen gestern Abend gescheitert. Die IG Metall hatte das Angebot als nicht zumutbar abgelehnt. Bereits heute Mittag hat die Tarifkommission in Herford zu Aktionen für den Schlichtungstermin am 20. Juni 2011 aufgerufen.

Robert Fuß, Verhandlungsführer der IG Metall NRW: "Das Angebot der Arbeitgeber würde noch nicht einmal die Kaufkraftverluste der Beschäftigten ausgleichen. Auf dieser Grundlage geht die Verständigung nicht. Die Arbeitgeber haben gekniffen. Zum Schlichtungstermin am 20. Juni wird es Aktionen geben. Es ist nur fair, am Aufschwung teilzuhaben. Geld für die Menschen bringt Schwung für die Wirtschaft. Für die Auszubildenden bleibt es bei der Forderung nach Übernahme und extra Plus beim Geld."

Das Angebot der Arbeitgeber sah von Mai bis Juli 2011 für 3 Monate ein Einfrieren der Einkommen der Beschäftigten vor. Ab August 2011 sollte es 2,0 Prozent mehr geben, ab September 2012 weitere 1,7 Prozent. Beide Erhöhungen sollten bis Anfang des jeweils nächsten Jahres verschiebbar sein, abhängig von der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens. Als Laufzeit wollten die Arbeitgeber 24 Monate bis zum 30. April 2013.

Mit ihren Aktionen am 20. Juni 2011 werden die Beschäftigten an der „Woche der Unruhe“ anknüpfen. Ab dem 16. Mai 2011 hatten sich mehr als 3500 Beschäftigte an 24 betrieblichen Aktionen beteiligt, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Die IG Metall fordert für die rund 40.000 Beschäftigten in der Branche 5,8 Prozent höhere Löhne und Gehälter. Für die Auszubildenden will die IG Metall in dieser Tarifrunde ein doppeltes Plus erreichen. Für sie soll es über die prozentuale Erhöhung hinaus zusätzlich 60 Euro im Monat geben. Zudem soll allen Ausgebildeten die Übernahme nach der Ausbildung garantiert werden.
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Wolfgang Nettelstroth, Pressesprecher 
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