Pressemitteilung
28/02/2014

Diskussion über Werkverträge eröffnet

Die Laufzeit eines ganzen Pakets von Tarifverträgen für die rund 75.000 Beschäftigten in der nordwestdeutschen Stahlindustrie endet am 31. Mai 2014.

Neu zu verhandeln sind die Löhne und Gehälter sowie die Bedingungen für Altersteilzeit, Beschäftigungssicherung und Übernahme der Ausgebildeten. Zusätzlich ist die Mehrheit der Beschäftigten mit dem Gebrauch von Werkverträgen in zahlreichen Betrieben der Branche unzufrieden.

Knut Giesler: „Ganz bewusst beginnen wir diese Tarifrunde mit einer intensiven Diskussion über mögliche qualitative Forderungen. Beschäftigungssicherung, Altersteilzeit und Übernahme sind ein hohes Gut, das es auch künftig zu schützen und auszubauen gilt. Es reicht aus, wenn wir unsere Geldforderung erst kurz vor Ende der Vertragslaufzeit beschließen Was dafür zählt, ist ein möglichst klarer Ausblick auf die wirtschaftliche Entwicklung im zweiten Halbjahr 2014 und im Jahr 2015.“

Die heutige Diskussion unter den 80 Mitgliedern der Tarifkommission Stahl drehte sich vor allem um das Thema Werkverträge. In einem Großteil der Betriebe in der Stahlindustrie nimmt der Einsatz von Werkvertragsnehmern stetig zu. In der Diskussion wurde deutlich, dass Werkverträge oft dazu missbraucht werden, die inzwischen regulierte Leiharbeit abzulösen und weiter Lohndumping zu betreiben. Denn vielfach haben die Werkvertragsunternehmen keine Betriebsräte und keine Tarifbindung.

Knut Giesler, Verhandlungsführer für das Tarifgebiet Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen und Bezirksleiter in NRW: „Wir werden in den kommenden Wochen in jedem Stahlbetrieb die Praxis von Werkverträgen hinterfragen Für alle Beschäftigten im Stahl müssen faire Tarif- und Arbeitsbedingungen gelten. Das ist unabhängig davon, ob Arbeitnehmer fest im Betrieb beschäftigt sind oder über ein Werkvertragsunternehmen eingesetzt werden. Missstände sind konsequent zu überwinden: betrieblich, gesetzlich und gegebenenfalls auch tarifpolitisch.“

Die Mitglieder der Tarifkommission entschieden einstimmig, die Tarifvertrag zu Lohn, Gehalt und Ausbildungsvergütung zum 31. Mai 2014 zu kündigen.

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Wolfgang Nettelstroth

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