Stahl
21/05/2014

Fünf Prozent mehr Lohn, Gehalt und Ausbildungsvergütung

Um fünf Prozent sollen Lohn, Gehalt und Ausbildungsvergütung ab 1. Juni steigen. Das hat die IG Metall-Tarifkommission heute in Sprockhövel einstimmig beschlossen. Die Tarifverhandlungen für die 75 000 Beschäftigten der Stahlindustrie in Nordwestdeutschland beginnen wahrscheinlich in der ersten Juni-Hälfte.

Insgesamt fünf Forderungen erhebt die IG Metall für die Beschäftigten in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen:

-Erhöhung der Löhne, Gehälter sowie der Ausbildungsvergütung im 4. Ausbildungsjahr um fünf Prozent. Der Betrag, der den Azubis im letzten Ausbildungsjahr zugute kommt, soll auch allen anderen gezahlt werden.

-Verlängerung des Tarifvertrags zur Altersteilzeit und Anpassung des neuen Tarifvertrags an das Gesetz zur Rente mit 63, das voraussichtlich im Juli verabschiedet wird. Die Beschäftigten, die bereits einen Altersteilzeit-Vertrag abgeschlossen haben, sollen keine Nachteile haben.

-Verlängerung des Tarifvertrags zur Beschäftigungssicherung.

-Die Tarifregel, wonach Ausgebildete grundsätzlich unbefristet übernommen werden, sollweiherhin gelten.

- Werkverträge sollen fair gestaltet werden. Scheinwerkverträge, hinter denen sich nur Leiharbeit verbirgt, lehnt die IG Metall ab.

Die wirtschaftliche Lage der Stahlindustrie ist widersprüchlich: Zwar ist von Januar bis März im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr Stahl produziert worden (+ 3,6 %), aber der Umsatz ist gesunken (- 3,2 %). Denn die Erzeugerpreise verfallen (- 5,2 %). Der Preiskampf ist hart. Mancherorts feilschen Stahlhersteller mit ihren Kunden um fünf Euro pro Tonne Stahl. Wahrscheinlich werden bis Jahresende 43 Millionen Tonnen Stahl produziert werden – ungefähr so viel wie im vergangenen Jahr.

Die IG Metall begründet ihre Tarifforderung traditionell mit dem Wirtschaftswachstum und der Preissteigerungsrate. Laut Frühjahrsgutachten der Wirtschaftsforschungsinstitute steigt die gesamtwirtschaftliche Produktivität in diesem Jahr um 1,2 Prozent, und die Inflationsrate um 1,3 Prozent.

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