IG Metall NRW prangert Missbrauch von Werkverträgen an
Anlässlich des internationalen Tags gegen prekäre Beschäftigung am 7. Oktober hat die IG Metall Nordrhein-Westfalen mit Aktionen in vielen Betrieben auf den Missbrauch von Werkverträgen aufmerksam gemacht.
„Nachdem es der IG Metall gelungen ist, über gesetzliche und tarifliche Regelungen zur Leiharbeit Verbesserungen für die dort Beschäftigten zu erreichen, suchen viele Arbeitgeber nun nach neuen Möglichkeiten, um tariflich abgesicherte Arbeitsbedingungen zu unterlaufen. So werden unter dem Deckmäntelchen 'Werkverträge' immer häufiger zentrale Bereiche, zum Beispiel Entwicklungsabteilungen, an Drittfirmen ausgelagert“, so Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall Nordrhein-Westfalen. Landesweit nutzten heute tausende Beschäftigte den heutigen Aktionstag, um auf diesen Missbrauch hinzuweisen.
„Lohndumping, unsichere Arbeit, Verlust von zentralem Knowhow – Werkverträge sind bestimmt nicht Teil des deutschen Erfolgsmodells“, so der IG Metall-Bezirksleiter weiter. „Gerade in Zeiten des industriellen Wandels braucht NRW innovative und motivierte Beschäftigte. Sie sind der große Wettbewerbsvorteil unserer Industrie. Und diese Beschäftigten gibt es nicht in einem Billig-Modell.“
Die IG Metall macht an diesem Aktionstag deutlich, dass sie perspektivisch gute Tarifverträge für alle Beschäftigten entlang der ganzen Wertschöpfungskette erreichen will. Maßstab sind die Arbeitsbedingungen und Rechte der Beschäftigten in den Stammbetrieben. „Wir wollen gleiche Rechte, Mitbestimmungsstrukturen und IG Metall-Tarifverträge für Beschäftigte in Werkvertragsfirmen. Erste Erfolge sind da. Für die Stahlbranche haben wir mit einem Tarifvertrag die Rechte des Betriebsrates gestärkt. Außerdem gibt es zum Beispiel Tarifverträge bei den industrienahen Dienstleistungen oder in der Logistik, die die Arbeitsbedingungen in diesen Branchen verbessern. Diesen Weg werden wir weiter gehen“, sagte Knut Giesler.
Mike Schürg
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