07/03/2017

Tarifangebot der Stahlarbeitgeber "indiskutabel"

Nur um 1,3 Prozent sollen die Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen steigen. Ab morgen gibt's flächendeckende Warnstreiks in der nordwestdeutschen Stahlindustrie.

Die zweite Tarifverhandlung für die rund 72.000 Beschäftigten der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie wurde heute, 6. März, in Essen ohne Ergebnis abgebrochen. Die Arbeitgeber hatten eine Entgelterhöhung von 1,3 Prozent für 15 Monate angeboten. Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall Nordrhein-Westfalen und Verhandlungsführer: „Ein Angebot, das unterhalb der Inflationsrate liegt und zu Reallohnverlust führt, ist indiskutabel und nicht verhandelbar. Damit tragen die Arbeitgeber die Verantwortung für die Eskalation des Konfliktes.“ 

Die Branche befinde sich in einer stabilen Situation, die Stahlpreise würden weiter steigen, die Auftragseingänge befänden sich auf leicht steigendem Niveau, die Auslastung der deutschen Stahlwerke sei gut, so Giesler. „Es gibt keinen Grund für die Arbeitgeber für ein solch mickriges Angebot. Es besteht jetzt die Chance auf eine vernünftige Entgelterhöhung in Verbindung mit beschäftigungssichernden Elementen. Diese Chance haben die Arbeitgeber am heutigen Tag nicht genutzt, deshalb ruft die IG Metall für die Zeit ab Dienstag, 7. März, zu Warnstreiks im gesamten Tarifgebiet auf“, sagte der IG Metall-Bezirksleiter. 

Die Warnstreiks für Dienstag, 7.März 2017, im Überblick:

Duisburg:
10:30 Uhr Warnstreikaktion vor Tor 1 der thyssenkrupp Steel Europe AG, Hamborn, Kaiser-Wilhelm-Str. 100, mit Demozug der Azubis von der Franz-Lenze-Str. zu Tor 1, Teilnehmer: thyssenkrupp Steel Europe Hamborn, ArcelorMittal Hochfeld und Ruhrort, KBS Kokereibetriebsgesellschaft SchwelgernRedner: u.a. Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall Nordrhein-Westfalen und Verhandlungsführer

Dillenburg: 13:15 Uhr Outokumpu Nirosta GmbH – im Werk Dillenburg, Warnstreik mit Kundgebung vor dem Werkstor, Kasseler Str. 1, 35683 Dillenburg

Die IG Metall fordert 4,5 Prozent mehr Geld für die 72.000 Beschäftigten, die Weiterführung der Tarifverträge zur Altersteilzeit und über den Einsatz von Werkverträgen. 

Nächster Verhandlungstermin: 16. März 2017

Mike Schürg
IG Metall-Bezirksleitung NRW
Roßstr. 94, 40476 Düsseldorf
Telefon: (0211) 45484-162
Mobil:     0170 – 33 33 731
E-Mail:   Mike.Schuerg(at)igmetall(dot)de
Internet:  www.igmetall-nrw.de

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