Tarifkommission fordert 4,5 Prozent mehr für die Beschäftigten der Eisen- und Stahlindustrie
Einstimmig haben die Mitglieder der Tarifkommission für die nordwestdeutsche Eisen- und Stahlindustrie die Forderungsempfehlung an den IG Metall-Vorstand beschlossen: 4,5 Prozent mehr Entgelt für 12 Monate, die Weiterführung der Tarifverträge zur Altersteilzeit und über den Einsatz von Werkverträgen für die rund 72 000 Beschäftigten.
Knut Giesler, Bezirksleiter IG Metall Nordrhein-Westfalen und Verhandlungsführer: „Die wirtschaftliche Situation in der Stahlindustrie ist stabil. Einiges deutet darauf hin, dass sie sich in 2017 sogar leicht verbessert. So nehmen die Auftragseingänge zu, die Stahlpreise steigen und die Rohstoffpreise sinken. An dieser Entwicklung sollen die Beschäftigten in der Stahlindustrie ihren fairen Anteil erhalten.“
Die Forderung berücksichtige auch die Risiken, die nach wie vor für die deutsche Eisen- und Stahlindustrie vorhanden seien. So stünden im Sommer Entscheidungen auf europäischer Ebene zum Emissionshandel an, die belastend sein könnten. Nicht vorhersehbar seien auch die Folgen des Brexit oder die wirtschaftliche Entwicklung in den USA. „Die IG Metall hat sich zusammen mit den Beschäftigten der Stahlindustrie im Jahr 2016 für den Erhalt der deutschen und europäischen Stahlindustrie stark engagiert. Diesen Weg der Verantwortung gehen wir mit dieser Forderung weiter“, so Knut Giesler.
In der Diskussion um die Forderungsempfehlung wurde zudem deutlich, wie wichtig die Altersteilzeit für die Beschäftigten sei. Giesler: „Die Kolleginnen und Kollegen wollen die Altersteilzeit. Sie hilft, Beschäftigung zu sichern und den demografischen Wandel im Betrieb zu gestalten. Und nicht zuletzt bietet sie die Möglichkeit gesund und frühzeitig aus dem Arbeitsleben aussteigen zu können.“
Weitere Zeitleiste:
22.02.2017: 1. Verhandlung in der Tarifrunde der nordwestdeutschen Stahlindustrie
28.02.2017: Ende der Friedenspflicht
Mike Schürg
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