IG Metall
22/10/2020

Zeit und Geld für Zukunft

Die IG Metall NRW tritt für eine optionale Vier-Tage-Woche ein. Beschäftigte sollen kürzer arbeiten können, damit Beschäftigung gesichert werden kann. 

Vier Tage á jeweils acht Stunden – so lange sollen Beschäftigte künftig arbeiten. Jedenfalls in jenen Unternehmen, in denen Arbeitsplätze gefährdet sind. Macht zusammen 32 Stunden in der Woche. Das wäre eine Arbeitszeitverkürzung um drei Wochenstunden. Sie würde helfen, Beschäftigung in den betroffenen Unternehmen zu sichern, erläutert Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall NRW. „Wir wollen die Krise meistern“, sagt er. „Deshalb brauchen wir das Instrument der Vier-Tage-Woche.“

Betriebe in schwieriger Lage könnten dann diese Option wählen. Die Beschäftigten sollen einen Teilentgeltausgleich erhalten. Das ist wichtig, damit die Beschäftigten genügend Geld in der Tasche haben und der private Konsum nicht noch weiter sinkt. „Wir sind schon tief genug in der Krise", sagt Knut Giesler, "einen weiteren Einbruch der Binnenkonjunktur können wir uns nicht leisten."

Ohne ein materielles Volumen wird es in dieser Tarifrunde nicht gehen.  Dieses Volumen von 4 Prozent kann dann je nach Bedarf genutzt werden. In kriselnden Unternehmen könnte das Geld für den Teilentgeltausgleich genutzt werden. „Und wo es trotz Krise gut läuft, können die Beschäftigten mehr Geld bekommen“, sagt Giesler. 

Einen Abschluss, der Perspektiven in der Krise bietet – darum geht es der IG Metall. Neben der optionalen Vier-Tage-Woche kämpft sie deshalb darum, künftig Zukunftsvereinbarungen auf betrieblicher Ebene abschließen zu können. „Hier geht es darum, Transformation zu gestalten“, sagt Giesler. „Viele Unternehmen holen Gewerkschaft und Belegschaft erst ins Boot, wenn es fast zu spät ist“, erläutert der Bezirksleiter. „Wir wollen eher eingreifen können.“ In betrieblichen Zukunftsvereinbarungen könnte  sich auf konkrete Schritte geeinigt werden, wie Betriebe sich für die Zukunft aufstellen, welche Qualifizierung Beschäftigte zum Beispiel erhalten oder welche Investitionen getätigt werden.  Dafür müssen die Tarifparteien einen Rahmen abstecken.

Schon Anfang des Jahres hatte die IG Metall mit den Arbeitgebern über diese Idee verhandelt. Dann kam Corona. Bis Jahresende einigten sich beide Seiten auf einen vorläufigen Corona-Abschluss; er half Unternehmen und Belegschaften, die erste Zeit der Ungewissheit zu überbrücken. 

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