Pressemitteilung
20/09/2010

Stahlarbeitgeber provozieren den Konflikt

Die Tarifkommission für die 85.000 Beschäftigten der Stahlindustrie hat heute in Sprockhövel entschieden, zu Warnstreiks aufzurufen. Bereits ab Mittwoch dieser Woche soll damit Druck auf die Stahlarbeitgeber aufgebaut werden.

Das beschloss die 85-köpfige Tarifkommission einstimmig. Die Arbeitgeberseite hat auch drei Wochen nach Übermittlung des Forderungspakets und zwei ergebnislosen Verhandlungen noch kein eigenes Angebot vorgelegt. 
 
Oliver Burkhard, IG Metall-Bezirksleiter in Nordrhein-Westfalen: "Faire Lösungen statt Blockadehaltungen - das ist unser Prinzip, und das hatten wir auch von den Arbeitgebern für diese erste Tarifrunde im Aufschwung erwartet. Diese Erwartung wurde enttäuscht. Jetzt werden wir mit Warnstreiks deutlich machen, dass wir es ernst meinen mit Fairness beim Geld, für Leiharbeiter, Auszubildende und Ältere. Dafür sind wir konfliktfähig und konfliktwillig."
 
Erste Warnstreiks beginnen schon am kommenden Mittwoch, den 22. September 2010.
 
9.00 Uhr Salzgitter, Salzgitter-Watenstedt
Den Auftakt gibt es mit einer Kundgebung ab 9.00 Uhr am Tor 6 der Salzgitter AG, Kreisstr. 16, 38329 Salzgitter-Watenstedt. Als Hauptredner spricht dort der Verhandlungsführer Oliver Burkhard. Erste Aktionen starten vor den Werkstoren bereits um 4.00 Uhr. Ab 8.00 Uhr wird der Warnstreik einsetzen.
 
12.00 Uhr Westfalenhütte, Dortmund
Auch in Dortmund ist Mittwoch der Warnstreiktag. Die Warnstreikkundgebung beginnt um 12.00 Uhr vor der Westfalenhütte am Tor 1, Oesterholzstr./Eberhardstr., 44145 Dortmund. Hauptrednerin dort ist  Helga Schwitzer, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall. An dieser Kundgebung werden sich auch die Warnstreikenden von DOC und MSP beteiligt sein.
 
Weitere Warnstreiks sind am Donnerstag dieser Woche unter anderem in Duisburg und Bochum sowie am Freitag in Mülheim und weiteren Orten geplant.
 
Die IG Metall fordert um 6 Prozent höhere Einkommen für eine tarifvertragliche Laufzeit von 12 Monaten. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 60 € angehoben werden. Für die in den Stahlbetrieben tätigen Leiharbeitnehmer will die IG Metall eine tarifliche Reglung erreichen, die den Anspruch auf gleiches Geld für gleiche Arbeit absichert. Zudem hat die IG Metall sich vorgenommen, eine Entlastung für ältere Beschäftigte, z. B. durch zusätzliche Freischichten, zu erreichen.
 
Für den 29. September ist der dritte Verhandlungstermin angesetzt.
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Wolfgang Nettelstroth
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