Tarifkommission entscheidet Montag über Warnstreiks
Ohne Angebot der Arbeitgeberseite endete heute in Gelsenkirchen die zweiten Tarifverhandlung für die 85.000 Beschäftigten der Eisen- und Stahlindustrie in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen.
Oliver Burkhard, IG Metall-Bezirksleiter in Nordrhein-Westfalen: "Gute Argumente, klare Fakten, das allein reicht den Arbeitgeber offensichtlich nicht. Weder beim Geld, noch bei Leiharbeit, Auszubildenden und Älteren haben wir heute ernsthafte Signale des Entgegenkommens gesehen. Doch auch heftiges Kopfschütteln kann die Gehirne ja vielleicht noch in Bewegung bringen."
Bereits am kommenden Montag wird die Tarifkommission der IG Metall über den bisher erreichten Verhandlungsstand beraten.
Oliver Burkhard: "Wir hatten den Arbeitgebern auch dieses Mal eine schnelle Runde angeboten. Was in der Krise ging, sollte auch im Aufschwung möglich sein. Leider haben die Arbeitgeber sich dem heute verweigert. Das Ergebnis der Beratungen unserer Tarifkommission kann jetzt durchaus auch Warnstreik heißen."
Die IG Metall fordert um 6 Prozent höhere Einkommen für eine tarifvertragliche Laufzeit von 12 Monaten. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 60 Euro angehoben werden. Für die in den Stahlbetrieben tätigen Leiharbeitnehmer will die IG Metall eine tarifliche Reglung erreichen, die den Anspruch auf gleiches Geld für gleiche Arbeit absichert. Zudem hat die IG Metall sich vorgenommen, eine Entlastung für ältere Beschäftigte, beispielsweise durch zusätzliche Freischichten zu erreichen.
Für den 29. September 2010 wurde der dritte Verhandlungstermin vereinbart.
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Wolfgang Nettelstroth
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