IG Metall fordert 6,5 Prozent mehr Geld
6,5 Prozent mehr Lohn, Gehalt und Ausbildungsvergütung fordert die IG Metall Detmold für die 3000 Beschäftigten der lippischen Kunststoffindustrie. "Die Branche boomt", erklärte der Detmolder IG Metall-Bevollmächtigte und Verhandlungsführer Reinhard Seiler. Sie habe ihren Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 30 Prozent gesteigert.
Die Entgelttarifverträge sind zum 30. September gekündigt worden. Die neuen Verträge sollen eine Laufzeit von zwölf Monaten haben. Die erste Tarifverhandlung findet am 21. September in Bad Salzuflen statt.
Der Arbeitgeberverband Lippe hat die Tarifforderung zurückgewiesen. Sie sei "vor dem Hintergrund einer ungewissen Zukunft nicht zu vertreten", schreibt die Lippische Landeszeitung unter Berufung auf den Geschäftsführer des Verbandes. Der Auftragseingang sein rückläufig. Es komme deshalb "nur ein Abschluss mit Augenmaß in Frage".
"Wir können viele gute Argumente für unsere Tarifforderung ins Feld führen", sagte Metaller Seiler. Die Kunststoffindustrie habe in den vergangenen Monaten gut verdient, die Leistung der Beschäftigten sei durch Überstunden und Wochenendarbeit gestiegen und die Inflationsrate liege bei über zwei Prozent. Seiler: "Die Krise liegt hinter uns, der Aufschwung ist da. Und die Beschäftigten wollen und müssen daran teilhaben."
Seiler warnte die Arbeitgeber davor, "wieder das Klagelied der vergangenen Jahre anzustimmen". Alle Wirtschaftsexperten bestätigten die Wichtigkeit von Kaufkraft und Einkommenserhöhungen für die Binnenkonjunktur. Die Arbeitgeber sollten ihre Glaubwürdigkeit "nicht aufs Spiel setzen".