Fünf Prozent höhere Einkommen
5 Prozent mehr Geld, Fortschreibung der Altersteilzeit und Fahrgeld-Erstattung für Azubis. Das fordert die IG Metall in der Stahltarifrunde 2015.
Die IG Metall-Tarifkommission für das Tarifgebiet Nordwestdeutschland - es umfasst Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen - hat am 2. Oktober in Sprockhövel diese Forderungen einstimmig beschlossen. Die Tarifverträge Lohn, Gehalt und Ausbildungsvergütung laufen Ende Oktober aus. Dann soll auch die erste Tarifverhandlung stattfinden.
IG Metall-Bezirksleiter NRW und Verhandlungsführer Knut Giesler nannte die Forderung nach einer Einkommenserhöhung um fünf Prozent als "eine Forderung mit Augenmaß". Sie berücksichtige sowohl die hohe Auslastung, die Ergebnisverbesserungen und die anziehende Stahlkonjunktur als auch "die sehr unterschiedliche wirtschaftlich Situation in den Betrieben".
Der sogenannte verteilungsneutrale Spielraum - er setzt sich zusammen aus den zu erwartenden Steigerungsraten von Produktivität und Inflation - beträgt knapp 3 Prozent. Die Differenz zu 5 Prozent ist die "Umverteilungskomponente", sie meint die Umverteilung der Gewinne in die Taschen der Beschäftigten).
Der Tarifvertrag Altersteilzeit soll verlängert werden; er garantiert die Möglichkeit, früher in Rente zu gehen. Für die Auszubildenden fordert die IG Metall die Erstattung des Fahrgelds für die Fahrt vom Betrieb zur Berufsschule. Diese Strecken seien heute länger als vor 20, 25 Jahren sagte Angelina Huld, die Vertreterin der Jugend in der Tarifkommission. "Entsprechend höher sind die Ticketpreise."
Videoclip - Stimmen aus der Tarifkommission:
https://www.dropbox.com/s/t9oik67crel4b4j/Forderungsbeschluss.mp4?dl=0