Letzte Chance für HSP Dortmund
Die letzten 343 Beschäftigten von Hoesch Spundwand und Profil (HSP) in Dortmund demonstrierten heute vor dem Landtag in Düsseldorf für den Erhalt des letzten deutschen Spundwand-Herstellers.
Der Salzgitter-Konzern, an dem das Land Niedersachsen zu 25 Prozent beteiligt ist, will sein Tochterunternehmen HSP zum Jahresende schließen. Dann ginge nicht nur eine 113-jährige Geschichte zu Ende, dann gäbe es auch weltweit nur noch einen Spundwand-Hersteller: ArcelorMittal in Luxemburg.
Dorthin würde dann ein Großteil des Geldes fließen, das der Bund für die Verkehrsinfrastruktur zur Verfügung stellt: 8,6 Milliarden Euro sollen bis 2018 in die Verkehrsinfrastruktur investiert werden, vor allem in Wasserstraßen, Schleusen, Kanäle, Seehäfen und den Hochwasserschutz. Und HSP lebt „hauptsächlich von den Investitionen durch die öffentliche Hand in diese Infrastruktur“, schreibt der Betriebsratsvorsitzende Klaus Frerichs in einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD).
Gäbe es nach der Stilllegung von HSP mit ArcelorMittal nur noch einen Hersteller, könnte er die Preise diktieren, und „das wäre eine Katastrophe“ (Frerichs).
Vor dem Düsseldorfer Landtag erklärten die Betroffenen ihre Lage dem neuen Arbeitsminister Rainer Schmeltzer (SPD). Für sie war diese Demonstration „eine der letzten Chancen, die wir in der Öffentlichkeit haben“. Der Betriebsrat hat eine Unternehmensberatung beauftragt, einen Investor zu finden. Ihm müsse die Salzgitter AG „den roten Teppich ausrollen“.