Stahl
09/09/2010

Lohnsteigerung in Stahlindustrie überdurchschnittlich

In keinem anderen EU-Land sind die Bruttostundenlöhne seit 2000 so langsam gestiegen wie in Deutschland, berichtete das Statistische Bundesamt. "Für die Stahlindustrie gilt das nicht", sagte der Pressesprecher der IG Metall NRW, Wolfgang Nettelstroth.

"Mit unserer Durchsetzungsstärke im Tarifgebiet Stahl haben wir seit 2000 eine Einkommenssteigerung von 29,66 Prozent erzielt." Damit liegt die Lohnentwicklung in der Stahlindustrie sogar über der durchschnittlichen Lohnsteigerung im gesamten Euro-Währungsraum von 29,5 Prozent. Die Bruttostundenlöhne in Deutschland legten von 2000 bis Anfang 2010 nur um 21,8 Prozent zu.

Nettelstroth widersprach der Einschätzung, die IG Metall habe in der Stahlindustrie das Ende der Bescheidenheit ausgerufen. "Im Stahl haben wir uns zu keiner Zeit zurückgehalten", sagte der IG Metall-Sprecher. "Wir haben immer die Verteilungsspielräume genutzt, um faire Einkommenssteigerungen durchzusetzen - und in der Krise auch Beschäftigungssicherung."

Entscheidend für diesen Erfolg sei der hohe gewerkschaftliche Organisationsgrad in der Stahlindustrie, so Nettelstroth. "Dort, wo wenige Menschen gewerkschaftlich organisiert sind, schwindet auch die Durchsetzungsmacht - und das wirkt sich nachteilig auf die Einkommen aus."

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